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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Seit vier Tagen raste das Fernraumschiff Oberon mit seinen Passagieren, den fünfzig Delegierten der Widerstandsorganisation, die Trevor Ahearn, dem Diktator des Randweltenimperiums Kadath, seit Jahren einen erbitterten Kampf lieferten, durch den Hyperraum.
    Bis jetzt war nichts geschehen, was Anlaß zu berechtigtem Mißtrauen gegenüber Ahearn gegeben hätte, aber ein Mann, der sich seit kurzer Zeit Jack Slade nannte und sich ebenfalls an Bord der Oberon befand, wurde das seltsame Gefühl, das sich seit dem Start des Schiffes in seinem Magen breitgemacht hatte, noch immer nicht los. Ahearn hatte die Spitze der Widerständler gegen sein offensichtlich korruptes System eingeladen, ein Gespräch mit ihm, zu führen. Er hatte seinen Gegnern eines seiner Schiffe zur Verfügung gestellt und in einer groß angelegten Propagandaaktion darauf hingewiesen, daß sein System, wenn es sich dazu herabließ, die Gespräche mit seinen Gegnern zu führen, weder tyrannisch noch korrupt sein könne.
    In Wirklichkeit hatte Ahearn, der vor drei Jahren durch einen Militärputsch an die Macht gekommen war, nichts anderes als Angst vor wirtschaftlichen Pressionen, die die Terraner gegen sein Imperium zu verhängen drohten: Mit dieser Aktion wollte er vor den Augen der Öffentlichkeit beweisen, wes für ein aufrechter Demokrat er war. Aber weder die Spitze der Widerstandsorganisation, noch Terra Contral machte sich in diesem Fall etwas vor. Man rechnete fest damit, daß während des Fluges zur Zentralwelt Kadath etwas mit den Gästen des Diktators geschah - und deshalb hafte man vorgesorgt.
    Am Morgen des fünften Tages geschah das, was sie alle befürchtet hatten.
    Aus dem Heck der Oberon erfolgte eine dröhnende Detonation. Das Schiff schwankte, Verstrebungen ächzten. Dann gingen überall die Lichter aus. In der Dunkelheit hörte Slade das Schrillen der automatischen Warnanlage Und die zischenden Geräusche, die sich schließende Schotten von sich gaben, Dann ließ eine weitere Explosion die Oberon wanken. Darauf folgte eine ungewisse Stille.
    Slade stand auf und tastete nach seiner Waffe. Es ist also geschehen, dachte er. Die Frage ist jetzt nur, was sie mit uns vorhaben.
    Eine seltsame Stille lag über seiner winzigen Kabine, Während er sich hastig ankleidete, verstand er, was die plötzliche Ruhe zu bedeuten hatte: Das Ventilationssystem hatte aufgehört zu arbeiten. Demnach mußte die Kraftstation zusammengebrochen sein. Und auf der Oberon waren mehr als sechzig Menschen, die Luft zum Atmen brauchten!
    Ein lautes Knacken im Kommunikationssystem deutete an, daß die Schiffsführung sich mit den Passagieren in Verbindung zu setzen versuchte. »Blinde Passagiere; die sich seit dem Start der Oberon an Bord versteckt hielten, haben die Gewalt über das Schiff an sich gerissen. Der Antrieb ist ausgefallen und muß repariert werden. Die Oberon hat den Hyperraum verlassen und ist in den Normalraum zurückgekehrt.«
    Das war die Stimme von Palmer, dem Kommandanten, gewesen. Geräusche. die anzeigten, daß jemand ihn von seinem Mikrofon wegstieß, ließen Slade aufhorchen. Eine andere Stimme ertönte. Sie klang kalt und brutal. »Niemand verläßt seine Kabine. Wer diesen Befehl mißachtet, wird erschossen. Ich wiederhole...« Die Worte des Unbekannten nahm der Mann, der sich Slade nannte, kaum noch wahr. Für ihn war einzig und al lein wichtig, daß das eingetroffen war, was man vorausgesehen hatte: Ahearn hatte sein Wort gebrochen und schickte sich an, sich seiner Widersacher zu entledigen.
    Draußen im Korridor hallten Schritte. Slade hörte, wie vereinzelte Namen aufgerufen wurden. Als er an der Reihe war, Wurde die Tür seiner Kabine geöffnet und zwei finster blickende Männer in Zivilkleidung traten mit gezückten Waffen ein. Natürlich hatte Ahearn darauf verzichtet, seinen Männern ihre Wohlbekannten schwarzen Uniformen zu verpassen. Alles sollte so aussehen, als sei die Oberon von Piraten aufgebracht worden. "Geben Sie Ihre Waffe freiwillig heraus, wenn Sie Schwierigkeiten vermeiden wollen.«
    Slade zögerte zunächst, gab dann aber nach. Schweigend schloß er sich dem Zug an, der durch den Korridor marschierte. Er sah eine Reihe von bekannten Gesichtern, flankiert von einem guten Dutzend bis an die Zähne bewaffneter Angehöriger der Schwarzen Garde in Zivilkleidung.
    Alles ging ruhig und ohne einen Laut vor sich. Ein Fremder mit dem Gesicht eines Wolfes rief noch einmal alle Namen auf, die auf seiner Liste standen, dann sagte er:

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