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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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, Bl.  14330 ff.

Höcker , Karl
    Letzter Adjutant in Auschwitz
    *  11 . 12 . 1911 Engershausen, Kreis Lübbecke. Sohn eines Maurers (Kriegstod 1915 ). Kaufmännische Lehre. 1933 SS (Nr.  182961 ), Obersturmführer ( 1944 ). NSDAP 1937 (Nr.  4444757 ). Kassengehilfe der Kreissparkasse Lübbecke. Frühjahr 1940 KZ Neuengamme. Frühjahr 1942 Stabsscharführer (Spieß) im KZ
Arbeitsdorf
in Wolfsburg. 1943 SS -Junkerschule. Mai 1943 Adjutant in Majdanek, ab 25 . 5 . 1944 Adjutant von Baer in Auschwitz. Januar 1945 Adjutant in Nordhausen. Nach 1945 Hauptkassierer der Kreissparkasse Lübbecke. Am 20 . 8 . 1965 vom LG Frankfurt am Main zu 7  Jahren Haft verurteilt: schuldig »der gemeinschaftlichen Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in mindestens 3 (drei) Fällen an mindestens je 1000 (tausend) Menschen«. Am 3 . 5 . 1989 vom LG Bielefeld wegen Beihilfe zum Mord in Majdanek zu 4  Jahren Haft verurteilt. Höcker ( AV , Bl.  7737 f.): »Mir ist bekannt geworden, daß im Lager Auschwitz  II (Birkenau) Juden aus Ungarn eingeliefert wurden, diese nach Arbeitsfähigkeit untersucht wurden und nicht arbeitsfähige Personen vergast worden sind.« Höcker in einer anderen Aussage ( AV , Bl.  11582 ): »Ich kann zwar keine Zahlen nennen, aber die Zahl der Toten stand in einem angemessenen Verhältnis zur Stärke.« Höckers Schlußwort im Auschwitz-Prozeß: »Ich habe keinem Menschen etwas zuleide getan.«

Höhn , Fritz
    SS -Unterscharführer
    *  2 . 4 . 1912 Steinheid/Thüringen. SS -Nr.  52870 . Ab August 1941 in Auschwitz. Koch, d.h. Überwachung der Häftlingsköche in der SS -Kantine Birkenau, Ordonnanz im SS -Führerheim. Standortverwaltung. 1948 in Krakau zu 3  Jahren Haft verurteilt (LaV).

Hölblinger , Karl
    Fahrbereitschaft
    *  17 . 2 . 1910 Wien. SS -Rottenführer. Vor Weihnachten 1942 in Auschwitz. Fuhr einen Sanitätskraftwagen (Sanka) mit Rotem Kreuz zum Transport des Zyklon B. Hölblinger ( AV , Bl.  12174 f.): »In den Sanka stiegen 2   SS -Leute mit einem Arzt ein, und dann fuhr der Sanka zur Rampe. Die 2   SS -Männer, die wir Vergasungsfritzen nannten, verluden vorher noch Zyklon B in den Sanka. Die für die Vergasung bestimmten Häftlinge wurden mit Lastkraftwagen zum Vergasungsbunker geführt. Bei jedem ankommenden Transport sind jeweils 4 bis 5  Lastwagen mit je 30 bis 50  Personen zum Vergasungsbunker gefahren. Wenn diese Lastwagen von der Rampe abfuhren, mußte ich mich mit dem Sanka hinten anschließen. Ich mußte mit meinem Sanka vor dem Bunker stehen bleiben und diesen mit Scheinwerfern anstrahlen. Die Vergasungsfritzen schütteten den Inhalt der Gasbüchsen in eine unter dem Dach befindliche Luke.« Im Kontrast dazu Kommandant Liebehenschels Standortbefehl vom 22 . 3 . 1944 : »Aus gegebener Veranlassung werden die Einheiten im Heimatkriegsgebiet darauf hingewiesen, daß Krankenkraftwagen ausschließlich zum Krankentransport benutzt werden dürfen. Jede widerrechtliche Benutzung wird in Zukunft als Ungehorsam bestraft.« Nach 1945 Kraftfahrer in Wien.

Hölzel , Emil
    SS -Oberscharführer
    *  23 . 12 . 1887 Schland/Spree. Wachmannschaft, Herbst 1944 Kommando Charlottengrube. Am 23 . 1 . 1948 in Krakau zu 3  Jahren Haft verurteilt.

Höper , Hermann
    SS -Schütze
    *  18 . 4 . 1904 Bannetze. Ab September 1944 Wachmannschaft, Kommando Sosnowitz ( II ). 1948 in Krakau zu 2  Jahren Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 in Winsen/Aller.

Höß , Rudolf
    Kommandant von Auschwitz
    *  25 . 11 . 1900 Baden-Baden, Sohn eines Kaufmanns. 1916 Kriegsfreiwilliger.
Freikorps Roßbach
. 1922 NSDAP (Nr.  3240 ). Juni 1923 wegen Mittäterschaft bei einem Fememord zu 10  Jahren Haft verurteilt (Höß: »Am Mord selbst waren ich und drei andere beteiligt«). Strafverbüßung im Zuchthaus Brandenburg, 1928 amnestiert, ab 1929 bei verschiedenen Landdienstgruppen des Bunds der Artmanen (Bekanntschaft mit Himmler). Am 1 . 4 . 1934 SS (Nr.  193616 ). November 1934 SS -Scharführer in Dachau, Block- und Rapportführer (Spieß). August 1938 Adjutant in Sachsenhausen (»Fast Tag für Tag mußte ich mit meinem Exekutionskommando antreten«), Dezember 1939 Schutzhaftlagerführer. Vom 30 . 4 . 1940 bis 9 . 11 . 1943 Kommandant in Auschwitz. Höß (Aufzeichnungen): »Nach dem Willen des RFSS wurde Auschwitz die größte Menschen-Vernichtungs-Anlage aller Zeiten.« Verurteilte am 23 . 4 . 1941 als Rache für die Flucht eines Häftlings erstmals zehn Häftlinge zum Hungertod in einer Dunkelzelle in Block  11 ,

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