Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Laurahütte und Blechhammer, ab April 1944 ein Außenlager von Auschwitz. Koenig in seinen Lebenserinnerungen
Im Vorhof der Vernichtung
zur Heimreise 1945 : »Wir kamen nach Zakopane, wo wir einen angenehmen Aufenthalt hatten, und nach Novy Targ, wo es weniger angenehm war. Dort schliefen wir im Hause eines alten Mannes, der die Deutschen verfluchte, aber auch sagte, man müsse ihnen zugute halten, daß sie die Juden vergast hätten.« Koenig zu seinem Aufnahmebegehren in den »Bund ehemaliger KZ ler«: »Man sagte mir dort, daß jemand, der vor dem Kriege Deutsch gesprochen habe, nicht berechtigt sei, in diesen Bund aufgenommen zu werden, auch wenn er fast drei Jahre in Auschwitz verbracht habe.« Nach 1945 u.a. Attaché der Vertretung der Vereinigten Staaten bei der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft in Brüssel. Autor:
Im Vorhof der Vernichtung. Als Zwangsarbeiter in den Außenlagern von Auschwitz
. Seine Frau Elisabeth leitete zeitweise die Bibliothek des
Holocaust Memorial Museum
in Washington.
König , Ernst August
SS -Rottenführer
* 31 . 7 . 1919 Althütten/Oberschlesien. Eines von 13 Kindern eines Landwirts. Abgebrochene Lehre in der Forstwirtschaft. Bei Kriegsbeginn Leibstandarte- SS Adolf Hitler (Elitetruppe der Waffen- SS ). Ab Juni 1942 in Auschwitz, eine Stunde Bahnfahrt vom damaligen Wohnort entfernt. Frühjahr 1943 Blockführer im
»
Zigeunerlager
«
. Mißhandelte Häftlinge, rief im Falle des am Boden liegenden Johann Weiß: »Eure Brut muß man vernichten.« Der damals 14 jährige Kurt Hartmann in der Hauptverhandlung gegen König: »Sein Gang war ›Herrschaft‹.« 1944 im Außenlager Neu-Dachs. Nach 1945 Kinovorführer, als Schwerbeschädigter anerkannt, 1972 Frührentner. Am 24 . 1 . 1991 vom LG Siegen zu lebenslang Haft verurteilt. Im Urteil ist geschildert, wie König den Häftling Sol Pluda schlägt: »Pluda biß in das Stuhlholz und schrie nicht. Während des Schlagens zog der Angeklagte seine Jacke aus. Nach einer Weile sagte der Angeklagte: ›Der Hund bellt nicht.‹« Das Gericht zur Persönlichkeit Königs: »Dem Angeklagten machte es Spaß, sich in der ihm von der SS verliehenen Macht gegenüber den Häftlingen zu sonnen. Der Angeklagte war im Tatzeitraum ein junger Mann ohne Berufsabschluß. In normalen gesellschaftlichen Verhältnissen hätte er keine besondere Stellung eingenommen. Die SS bot dem Angeklagten eine enorme Machtfülle. Obwohl der Angeklagte lediglich den Rang eines Rottenführers bekleidete, konnte er als Blockführer die Häftlinge des Zigeunerlagers beherrschen.« † Suizid 18 . 9 . 1991 in Haft.
König , Hans Wilhelm
KZ -Arzt
* 13 . 5 . 1912 Stuttgart. 1938 Staatsexamen. NSDAP 1939 (Nr. 7144323 ). SS -Obersturmführer. September 1943 bis Januar 1945 Lagerarzt in Auschwitz, zunächst im Frauenlager Birkenau, dann in Buna-Monowitz. Beteiligt an Versuchen mit Elektroschocks (Häftlingspfleger Ernst Michel). Häftlingsarzt Budziasczek, Monowitz: »Dr. König hat zu keiner Zeit einen Häftling untersucht oder mit seinen Händen berührt.« Häftlingsärztin Irina Konieczna: »König ließ alle Kranken [Frauen] der Reihe nach an ihm [nackt] vorbeigehen und entschied dann, wer von ihnen ins Gas gehen mußte.« Arztschreiberin Sosnowska über Mengele und König: »Fast kann man sagen, daß sie Freude oder Genugtuung bei solchen Selektionen empfanden.« Januar 1945 KZ Neuengamme. Nach 1945 unter dem Namen
Dr. Ernst Peltz
Arzt in Holtdorf, Kreis Hoya, Niedersachsen. Frühjahr 1962 Flucht vor Verhaftung. Verbleib unbekannt. Eine nahe Bekannte 1997 in einem Brief an mich: »Er hatte einen Porsche, einen Ledermantel und einen Schäferhund und war ein glänzender Diagnostiker.« Q.: Alle Aussagen stammen aus dem Ermittlungsverfahren gegen König.
König , Stefan
SS -Sturmmann
* 22 . 5 . 1925 Karavukovo. Oktober 1943 bis August 1944 in Auschwitz, Wachmannschaft. 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 7 . 8 . 1976 Frankfurt am Main. – KZ -Kollege Willy Steinborn: »Eine konkrete Erinnerung habe ich noch an einen Vorfall bei einem Straßenbaukommando in Auschwitz. Ein Häftling war ein wenig aus einer Marschkolonne herausgetreten, um einen Apfel oder irgendeine Frucht aufzuheben. Daraufhin wurde von einem jüngeren SS -Mann (etwa 18 Jahre) sofort auf ihn geschossen.«
Koeppich , Anna
Häftlingsärztin, Nr. A- 27731
* 2 . 9 . 1909 in Rumänien. Gynäkologin. Ankunft Auschwitz am 11 . 6 . 1944 : »Im KL Auschwitz wurden meine
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