TIFFANY EXKLUSIV Band 03
1. KAPITEL
Aus dem Arbeitszimmer der Farentinos beobachtete Cade den Wagen, der vor dem Haus anhielt. Die Autotür ging auf, und Belle schwang die langen Beine aus dem Transporter. Was für ein kurzer Rock!, dachte Cade und bemühte sich, nicht so sehr hinzustarren. Italienische Seide mit farblich passendem Jackett. So ein Aufzug passt nicht hierher, überlegte er und sah zu, wie Belle erst auf die Haustür zusteuerte, es sich dann aber anders überlegte. Sie ging zum Springbrunnen im Hof, setzte sich auf den Rand und starrte vor sich hin, wobei sie ihre fantastischen Beine übereinanderschlug.
Cade wusste, dass sie von der Testamentseröffnung ihres Großvaters beim Notar kam. Ich sollte mich schämen, solche lüsternen Gedanken zu hegen, sagte er sich. Schließlich ist Caesar noch nicht einmal zwei Wochen tot. Andererseits gab es sicher keinen Mann, der bei Isabella Farentinos Anblick keine Begierde empfand. Sie war groß und schlank, besaß volle Brüste, und ihr Mund ließ jeden Mann ins Träumen geraten. Belle war intelligent und bewegte sich voller Anmut. Außerdem war sie die erotischste Frau, die Cade je gesehen hatte, und an Vergleichsmöglichkeiten fehlte es ihm nicht.
Ihr Großvater wäre sicher nicht entsetzt gewesen, wenn er erfahren hätte, wie sehr Cade für seine Enkelin schwärmte. Doch wenn er gewusst hätte, dass Cades Empfindungen weit über Bewunderung hinausgingen, hätte er es sicher bereut, ihn als Verwalter für die riesige Ranch angestellt zu haben.
Cade träumte nachts von Belle, obwohl Frauen wie sie nicht zu einem Mann wie ihm passten. Auch wenn Cades Familie seit über drei Generationen in Sweetwater Springs lebte, vergaß niemand, dass es unter seinen Vorfahren Viehdiebe, Alkoholiker und einfache Cowboys gab. Belle dagegen war in einer Welt des Luxus aufgewachsen, geborgen in einer angesehenen und liebevollen Familie. Cade war eine Zeit lang von Rodeo zu Rodeo gezogen, bis Caesar ihm eine Chance gegeben und ihn eingestellt hatte. Belle bevorzugte Seide und teure Parfüms, Cade hingegen trug Leder und roch nach Pferden.
So etwas passte einfach nicht zusammen.
Einmal hatte Cade das vergessen und sich dafür lange genug verachtet. Die Erfahrung hatte sich unauslöschlich in sein Gedächtnis eingebrannt, und selbst jetzt noch konnte er sich an den Vorfall mit Belle erinnern, als sei erst eine Stunde seitdem vergangen.
Er war erst seit drei Monaten auf der Ranch gewesen, als Belle aus Europa zurückkehrte. Schon als er sie das erste Mal sah, wusste er, dass es Schwierigkeiten geben würde, weil er sie begehrte. Sie strahlte eine überschäumende Sinnlichkeit aus, ohne sich dessen bewusst zu sein. Gerade deshalb wirkte sie so unwiderstehlich. Ihm war klar, dass sie für ihn zu jung war und außerdem unerreichbar, da sie einer anderen Gesellschaftsschicht angehörte. Was konnte ein Cowboy so einer Lady schon bieten? Eines Abends kam sie von einem Ausritt zurück, während Cade noch die Boxen ausmistete und frisches Stroh darin verteilte. Sobald er sie bemerkte, hätte er die Heugabel wegstellen und sich aus dem Staub machen sollen. Stattdessen war er geblieben und hatte sich mit ihr unterhalten. Er konnte sich noch daran erinnern, wie gut sie damals gerochen hatte. Der Duft hatte ihn an eine Sommerwiese denken lassen, und sofort hatte er sich ausgemalt, dass sie beide sich dort allein befanden. Ihr Po steckte in einer so engen Jeans, dass es Cade in den Fingern kribbelte, und der cremefarbene Ton ihrer Bluse hatte ihre Sonnenbräune betont. Er hatte ihr angeboten, ihr Pferd abzusatteln. Zum Glück hatte sie abgelehnt, denn Cade hatte nicht gewusst, ob er vor Erregung überhaupt noch laufen konnte.
Anscheinend wollte er sich selbst quälen.
Er hatte sich auf die Heugabel gestützt und zugesehen, wie Belle ein Fohlen striegelte. Bei jedem Strich bewegte sich Belles Po, und ihre Brüste zeichneten sich unter der seidenen Bluse ab, wenn sie den Arm streckte. Cade vergaß jeden guten Vorsatz und konnte sich später kaum noch erinnern, dass er zu Belle gegangen war. Dagegen wusste er noch genau, wie sie ihn angesehen hatte, als er ihren Namen aussprach. Sie wandte sich um, und ihr Blick war so sanft und aufwühlend, dass kein Mann hätte widerstehen können. Bevor Cade sich darüber klar wurde, hielt er Belle in den Armen und küsste sie.
Das Verlangen schaltete seinen Verstand aus, und er scherte sich nicht einmal darum, die Arbeitshandschuhe auszuziehen, bevor er Belle an sich presste.
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