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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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ständig ungepflegt war.«

Langfus , Lejb
    Jüdisches Sonderkommando
    * Etwa 1910 in Warschau. Ankunft Auschwitz am 6 . 12 . 1942 aus dem Ghetto Mlawa. Es sind 2500 Juden, von denen 2094 in den Gasbunkern in Birkenau ermordet werden, darunter seine Frau Deborah und Sohn Samuel. Eingesetzt in Bunker I und II , später im Krematorium I zur Haarverarbeitung. Langfus ist möglicherweise Autor eines vergrabenen Berichts, datiert auf den 26 . November 1944 , der April 1945 entdeckt wird. Ausführlich beschreibt er die Entrechtung und Ghettoisierung polnischer Juden (»Diese Menschen hatten schon fast vergessen, wie eine gewöhnliche, von Menschen belebte Stadt aussieht«). Er beschreibt 30  Stunden Bahnfahrt im abgesperrten, fensterlosen Güterwaggon, stehend hineingepreßt (»Das Problem, das die Menschen zur Verzweiflung brachte und unlösbar war, war das Verrichten der Notdurft«). Langfus über eine Vergasung im Bunker: »Sterbend fielen – wegen des großen Gedränges – die einen auf die anderen, bis ein Haufen von fünf und sechs übereinanderliegenden Schichten entstand, der bis zu einem Meter Höhe erreichte. Die Mütter erkalteten auf der Erde in sitzender Stellung ihre Kinder umarmend.« Langfus über die letzten Stunden der Opfer, die nicht sofort vergast werden: »Nicht alle hatten im Bunker Platz gefunden, einen Teil hielt man in einer Holzbaracke bis zum nächsten Tag um elf Uhr zurück. Am Morgen hörten sie die verzweifelten Stimmen der Vergasten und orientierten sich sofort, was ihnen selbst bevorstand. Während dieser verfluchten Nacht und eines halben Tages schauten sie allem zu und machten den entsetzlichsten Schmerz durch, den es auf der Welt gibt. Wer so etwas nicht erlebt hat, der kann sich auch nicht die geringste Vorstellung darüber machen.« Q.: Handschriften.

Langhoff , Fritz
    SS -Unterscharführer
    *  26 . 7 . 1921 . Wachmannschaft Monowitz. 1948 in Krakau zu 2  Jahren Haft verurteilt (LaV).

Langwald , August
    SS -Sturmmann
    *  16 . 6 . 1890 . SS -Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Krakau zu 3  Jahren Haft verurteilt (LaV).

Laniewska , Katarzyna
    Häftlingsärztin
    *  27 . 4 . 1899 Cezarowka/Polen. Ankunft Auschwitz am 2 . 10 . 1943 . Zunächst als Putzfrau, dann als Ärztin eingesetzt. Laniewska: »Nach der Liquidierung des Zigeunerlagers [in der Nacht vom 1 . zum 2 . 8 . 1944 ] erfolgte die Verlagerung des Frauenkrankenbaus vom Abschnitt BIA in das von den Zigeunern verlassene Zigeunerlager (Abschnitt BIIE ). Diese Verlegung erfolgte am Anfang unter unmenschlichen Bedingungen, da die kranken weiblichen Häftlinge aus den Blocks getragen und auf einen Lastwagen einfach geworfen wurden, indem man sie im Lastwagen wie Holzklötze waagrecht aufeinander gelegt hatte.« Laniewska über Mengele: »Er wandte sich damals an mich mit der Frage, warum ich noch am Leben bin, wenn doch im Lager jeder Häftling nicht länger als drei Monate zu leben hat.« Laniewska blieb nach der Evakuierung im Lager, um die zurückgelassenen Kranken zu versorgen. Ärztin in Zakopane. Q.:  MV , Bd.  31 .

Lariviere , Heinz
    Hundestaffel
    *  16 . 1 . 1921 Berlin. SS -Sturmmann, zeitweise im Schlachthof. Name aufgeführt in einer Meldung der Kommandantur vom 8 . 10 . 1942 über SS -Angehörige, die Häftlinge »auf der Flucht« erschossen. Nach 1945 in Baden-Württemberg. – Häftling Salmen Lewenthal über seine Ankunft: »Dies war mitten in der Nacht. Wir hörten von weitem verzweifelte Schreie, vermischt mit rohen Stimmen von SS -Männern und dem Gekläffe von vielen Hunden. Damals erklärte man uns, daß sie eben jetzt mit Hilfe der Hunde unsere Familien in den Tod trieben.«

Lasker , Anita , verh
    Wallfisch, Beiname
Die Cellistin von Auschwitz
    *  17 . 7 . 1925 Breslau, Tochter eines Anwalts. Eltern 1942 deportiert, an unbekanntem Ort ermordet. Dezember 1943 in Auschwitz. Aufnahme ins sog. Mädchenorchester, das Märsche, Walzer und Volksweisen spielt und morgens beim Ausmarsch der Arbeitskolonnen und abends bei der Rückkehr ins Lager auftritt. Auftritte auch bei Besuchen höherer SS -Führer. Lasker in einem Bericht über den Alltag ( MV , Bd.  11 ): »Als 1944 tausende von ungarischen Juden in das Lager gebracht wurden und aufgereiht standen, um in die Gaskammern geführt zu werden, mußten wir auch diesen Unglücklichen etwas vorspielen.« Laut Lasker enorme Spannungen im Orchester, da die katholischen Polinnen »einen unauslöschlichen Haß« gegen deutsche Jüdinnen zeigten, die zudem die

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