Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
unserer Kameradinnen. Man schrie uns durchs Fenster zu: ›Das Haar wird geschoren.‹ Ich betrat die Sauna mit einer Gruppe, man schnitt mir das Haar ab, und wir wurden alle in einer Reihe aufgestellt, wonach man uns in den nächsten Raum führte. Hier wurde die Tätowierung durchgeführt.« Unter anderem im Tuberkuloseblock. September 1944 nach Flossenbürg verbracht. Nach 1945 wieder in Swierdlowsk. Q.: MV , Bd. 18 .
Lächert , Hildegard
KZ -Wärterin
* 19 . 3 . 1920 Berlin. Ihre Mutter war Witwe, ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Abgebrochene Schneiderlehre. Fabrikarbeiterin. April 1942 in Ravensbrück, Oktober 1942 bis August 1943 in Lublin, zunächst im Flughafenlager, dann in Majdanek,
genannt blutige Brigitte
. Am 30 . 9 . 1943 Entlassung wegen Schwangerschaft. April bis Juni 1944 in Auschwitz, in den Außenlagern Rajsko und Budy. Am 22 . 12 . 1947 in Krakau zu 15 Jahren Haft verurteilt. Im Urteil heißt es: »Sie schlug die Häftlingsfrauen mit der Hand, am häufigsten jedoch mit dem Stock oder mit dem Ochsenziemer über die Brüste und ins Gesicht.« Im Urteil heißt es auch, sie habe im März 1944 ihr drittes Kind bekommen, »das gleich nach der Geburt starb«. In Wahrheit »stirbt« das Kind in der Privatkinderklinik Berlin-Frohnau des Kinder-»Euthanasiers« Ernst Wentzler, Kinderhausarzt von Hermann Göring und Viktor Brack. Im Majdanek-Prozeß am 30 . 6 . 1981 vom LG Düsseldorf zu 12 Jahren Haft verurteilt.
Lätsch , Otto
Der erste Lagerführer von Gleiwitz IV
* 16 . 11 . 1905 Lichtenbergen in Niederschlesien. Kraftfahrer. 1933 NSDAP . 1940 SS , Unterscharführer. Blockführer in Monowitz. 1943 Blockführer Block 11 , genannt Todesblock. Juli bis Oktober 1944 Lagerführer, danach Rapportführer des Außenlagers Gleiwitz IV , Handwerkerkommando, 400 Häftlinge. Todesurteil am 22 . 12 . 1947 in Krakau, da er Häftlinge in die Gaskammer selektierte oder selbst mordete. Urteil: »Bei der Evakuierung ließ der Angeklagte eine Krankenstube, auf der sich kranke Häftlinge befanden, in Brand setzen, und nur einer von ihnen kam mit dem Leben davon.« † Hinrichtung 24 . 1 . 1948 .
Lahana , David
Jüdisches Sonderkommando
* 10 . 1 . 1906 Toulouse. Fellhändler. Ankunft Auschwitz am 4 . 3 . 1943 aus Drancy. Am 24 . 2 . 1944 mit 199 weiteren Krematoriumshäftlingen nach Lublin deportiert und ermordet. Seine Frau war bereits vorher in Auschwitz gestorben. In einem 1944 vergrabenen und später gefundenen Brief des Mithäftlings Chaim Herman heißt es: »Er wiederholte immer in höchster Not: ›Mein Gott, mein Gott, wozu gibst Du mir so viele Schmerzen, Erbarmen, Erbarmen …‹«
Laks , Jana
Mengele-Zwilling
, Nr. A- 27700
* 28 . 4 . 1930 . Eltern 1942 im Vernichtungslager Chelmno im Gaswagen ermordet. Ankunft Auschwitz mit zwei Schwestern im August 1944 . Laks über die Selektion: »Die ältere Schwester Hana und meine Zwillingsschwester [Miriam] wurden von mir getrennt. Darauf ging die ältere Schwester Hana zu einem Offizier der Gestapo, der unter den anderen Gestapo-Leuten ein Ansehen hatte, kniete vor ihm hin, und weinend bat sie diesen, man soll uns nicht trennen, weil wir Schwestern sind und daß ich mit der Miriam Zwillingsschwestern seien [sic]. Als der Offizier hörte, daß ich und meine Schwester Miriam Zwillinge sind, befahl er mir, mich ihnen anzuschließen. Danach wurden wir ins Frauenlager Auschwitz gebracht. Welche Untersuchungen im einzelnen durchgeführt wurden, kann ich genau nicht sagen. Damals war ich ein 14 jähriges Mädchen.« Q.: MV , Bd. 25 .
Lampert , Josef
SS -Oberscharführer
* 10 . 10 . 1887 . SS -Totenkopf-Sturmbann. Standortbefehl vom 29 . 7 . 1944 : Belobigung und 8 Tage freien Aufenthalt auf der SS -Sola-Hütte, da er »die Flucht eines Häftlings, der sich auf einem Lkw versteckt hatte, verhinderte«. Verbleib unbekannt.
Landau , Leon
Lagerältester des Häftlingskrankenbaus im Stammlager
* Nicht ermittelt. Landau tötete Gefangene mit Phenolspritzen. Laut Häftling Glowa nach 1945 in Paris. – Häftlingsarzt Fejkiel: »Ich kann mich erinnern, daß mich der Bademeister [Josef Zak] eines Tages in den Waschraum rief, wo die Leichen von abgespritzten Häftlingen lagen. Wir sahen, daß aus dem Leichenhaufen ein noch lebender Häftling herauskroch. Wir haben dem Häftling aus dem Leichenhaufen herausgeholfen. Der Häftling war völlig benommen und wußte gar nicht, was mit ihm geschehen war. Wir haben dann einen normal
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