Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
25 . 4 . 1920 Datteln. Am 4 . 12 . 1941 vom Kommandanturstab, Abteilung III – Schutzhaftlager – »zum SS -T-Sturmbann zurückkommandiert« ( KB Nr. 33 / 41 ). Kommando Landwirtschaft in Rajsko. Wohnsitz in Bayern.
Leute , Friedrich
SS -Obersturmführer
* 17 . 6 . 1893 Habsheim, Kreis Mühlhausen. 1942 in Auschwitz. † 18 . 10 . 1948 in Kolmar tödlich verunglückt ( AV , Bl. 7644 ).
Levi , Primo
Häftling Nr. 174517
* 31 . 7 . 1919 Turin. Chemiker. Verhaftung am 13 . 12 . 1943 , Lager Fossoli. Einer von 650 Italienern, die Februar 1944 nach Monowitz deportiert werden. 1947 autobiographischer Bericht
Ist das ein Mensch?
– eines der wichtigsten literarischen Zeugnisse zu Auschwitz. Levi zur Aufnahmeprozedur (Auszug): »Da merken wir zum erstenmal, daß unsere Sprache keine Worte hat, diese Schmach zu äußern, dies Vernichten eines Menschen. Man hat uns die Kleidung, die Schuhe und selbst die Haare genommen; sollten wir reden, so wird man uns nicht anhören, sollte man uns auch anhören, so wird man uns nicht verstehen. Auch den Namen wird man uns nehmen; wollen wir ihn bewahren, so müssen wir in uns selbst die Kraft dazu finden, müssen dafür Sorge tragen, daß über den Namen hinaus etwas von uns verbleibt, von dem, wie wir einmal gewesen.« Levi zu den Chancen des Überlebens: » 1944 lebten in Auschwitz von den alten jüdischen Häftlingen (von den übrigen Häftlingen spreche ich hier nicht, denn ihre Bedingungen waren andere), von den ›kleinen Nummern‹ unter Hundertfünfzigtausend nur noch ein paar hundert,
keiner
von diesen war ein gewöhnlicher Häftling in einem gewöhnlichen Kommando und mit gewöhnlicher [Essens-]Ration. Es blieben nur die Ärzte übrig, die Schneider, Flickschuster, Musiker und Köche, attraktive Homosexuelle und Freunde oder Landsleute irgendwelcher Lagerautoritäten: darüber hinaus besonders rücksichtslose, kräftige und unmenschliche Individuen, die sich (vom SS -Kommando dazu ausersehen, das in dieser Wahl eine satanische Menschenkenntnis an den Tag legte) als Kapos, Blockälteste und noch in anderen Ämtern behaupteten.« † Suizid 11 . 4 . 1987 Turin.
Lew , Henri
Häftlingsarzt, Nr. 126068
* 23 . 10 . 1909 Paris. Ankunft Auschwitz aus Drancy am 25 . 6 . 1943 , von 1018 Deportierten müssen 418 in die Gaskammer. September 1943 Zeuge, wie junge Griechen zu Schumanns Sterilisierungsversuchen abgeholt werden. Lew: » 14 Tage später sahen wir, wie die meisten der jungen Leute zurückkamen mit schrecklichen, durch Bestrahlung der Geschlechtsteile verursachten Wunden. Bei der nächsten Selektion wurden diese jungen Leute auf Lkw verladen, zusammen mit den Toten des Tages und anderen Selektierten.« Zahnarzt in Paris. Q.: MV , Bd. 21 .
Lewenthal , Salmen
Jüdisches Sonderkommando
* 5 . 1 . 1918 Ciechanow/Polen. Student. Ankunft Auschwitz am 10 . 12 . 1942 aus dem Durchgangslager Malkinia. Von 2500 Deportierten werden 1976 in der Gaskammer erstickt. Einer der Köpfe der Widerstandsgruppe unter den Krematoriumshäftlingen. Lewenthal verfaßte einen Bericht, den er vergräbt und der 1962 beschädigt auf dem Krematoriumsgelände gefunden wird. Er schildert ausführlich den Ablauf des geplanten und gescheiterten Aufstands. Außerdem beschäftigt ihn die Frage, was einmal über Auschwitz bekannt werden wird: »Die Geschichte von Auschwitz-Birkenau als Arbeitslager im allgemeinen, und im besonderen als Vernichtungslager von Millionen von Menschen, wird – wie ich glaube – der Welt nicht gut genug überliefert werden. Einen Teil übermitteln Zivilisten. Und den Rest werden – vielleicht – diejenigen Polen erzählen, die dank eines Zufalls am Leben blieben oder die Vertreter der Lagerelite, welche die besten Plätze besetzen.« Lewenthal weiter: »Klar, daß sie nichts über die Taten, die sie im Lager begangen haben, erwähnen werden, als jeder kleinste Vorarbeiter einen Menschen für eine Portion Brot erschlug. Es gab in diesem Lager eine Zeit, während der Jahre 1941 – 1942 , als jeder Mensch, wirklich jeder, der mehr als zwei Wochen im Lager lebte, schon auf Kosten anderer Opfer lebte, auf Kosten des Lebens anderer, oder dessen, was er ihnen weggenommen hatte.« Q.: Handschriften (Auszug).
Lexow , Ewald
SS -Unterscharführer ( 1942 )
* 23 . 5 . 1910 . Lagermagazine. 1948 in Krakau zu 1 Jahr Haft verurteilt (LaV).
Libus , Erwin
SS -Hauptsturmführer
* 2 . 4 . 1894 Wien. Im Rang eines Hauptmanns der Luftwaffe nach
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