Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
1940 Flucht bei einem Krankenhausbesuch in Kattowitz. 1944 erneut verhaftet (Czech).
Meyr , Max
Der erste SS -Verwaltungsführer
* 30 . 7 . 1915 Nördlingen. Kaufmännischer Angestellter. 1937 NSDAP (Nr. 4426588 ), 1939 SS (Nr. 289455 ), Obersturmführer ( 1942 ). Zunächst Kriegsbesoldungsstelle der Inspektion der Konzentrationslager in Oranienburg. Ab 1 . 6 . 1940 in Auschwitz, laut Höß »ein ausgemachter Trottel«. Kommandanturbefehl vom 28 . 9 . 1940 : Mit Wirkung vom 1 . 10 . 1940 nach Neuengamme kommandiert. Nach 1945 in Niedersachsen.
Michalek , Adolf
SS -Rottenführer ( 1941 )
* Nicht ermittelt. 4 . Kompanie SS -Totenkopf-Sturmbann. Belobigt im Standortbefehl vom 21 . 8 . 1943 für »Festnahme geflüchteter Häftlinge«.
Michel , Ernst
Häftlingspfleger, Augenzeuge von Elektroschocks
* 1 . 7 . 1923 . Im Häftlingskrankenbau in Monowitz. Nach 1945 US -Staatsbürger. Michel: »Ich kann mich deutlich daran erinnern, daß ich im Jahre 1944 , es mag im Frühjahr gewesen sein, es herrschten jedenfalls keine winterlichen Verhältnisse mehr, in einem Zeitraum von etwa zwei bis drei Wochen, mehrmals, etwa vier bis fünf Mal, den Auftrag erhielt, von einem Lastwagen, der aus Birkenau kam, Häftlingsfrauen, die überwiegend krank waren, abzuladen und mit anderen Pflegern auf einer Tragbahre in einen in der Nähe des Eingangs des Häftlingskrankenbaus gelegenen Raum zu tragen. Es waren jeweils mindestens fünf bis höchstens fünfzehn Häftlingsfrauen, die jeweils antransportiert wurden. Nachdem wir die Kranken auf ihren Bahren dort abgesetzt haben, mußten wir helfen, an den kranken Häftlingen Vorrichtungen anzuschnallen, die erkennbar mit elektrischem Strom in Verbindung gestanden haben. Diese Vorrichtungen wurden jeweils an beiden Armen und beiden Beinen sowie an den Schläfen angebracht. Wenn wir damit fertig waren, mußten wir den Raum verlassen. Nach etwa einer halben bis dreiviertel Stunde wurden wir wieder hereingerufen und mußten wiederum helfen, die eben beschriebenen Vorrichtungen wieder abzunehmen. Es war auffallend, daß die Häftlinge, bei denen diese elektrischen Apparaturen angebracht waren, aussahen als wären sie in einem Krampf. Einige hatten Schaum auf den Lippen. Manche hatten auch ein Tuch im Mund, das wir im Vorraum herausnehmen mußten. Ich habe wahrgenommen, daß in mehreren Fällen die Häftlinge, d.h. also nicht alle, sondern einzelne, von den herantransportierten Häftlingen tot waren. Bei vorsichtiger Schätzung kann ich sagen, daß etwa insgesamt ein Drittel, es mögen also zwischen 20 und 30 Personen gewesen sein, tot waren.« Q.: MV , Bd. 7 .
Michels , Johann
SS -Rottenführer
* 8 . 2 . 1923 Dümschede. Ab 9 . 9 . 1944 Wachmannschaft. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Michl , Josef
SS -Schütze
* 13 . 10 . 1909 Tevel/Ungarn. Stabskompanie, Wirtschaftshöfe Birkenau und Babitz. Nach 1945 in Kleinwallstadt.
Micke , Josef
SS -Rottenführer
* 5 . 11 . 1916 Strem Mitrovica. Ab November 1942 in Auschwitz. Nach 1945 in Bayern.
Mickli , Johann
SS -Schütze
* 30 . 1 . 1907 Püspökadasd/Ungarn. Ab Dezember 1943 in Auschwitz. Stabskompanie, Wirtschaftshof Birkenau, Kommando Jawischowitz. Nach 1945 in Iserlohn.
Miessner , Erich
SS -Rottenführer
* 16 . 12 . 1901 Rohrfeld/Ostpreußen. Ab 1940 in Auschwitz, Blockführer. Todesurteil US -Militärgericht Dachau am 13 . 5 . 1946 im
Mauthausen-Hauptprozeß
. † Hinrichtung 27 . 5 . 1947 Landsberg, begraben ebenda.
Mikolaiczak , Valentin
SS -Rottenführer
* Nicht identifiziert. Kommandanturbefehl vom 4 . 6 . 1943 : »Besuch der Familie«. – Die Überlebende Sternberg in ihrem Bericht
In der Hölle von Auschwitz
: »Beim Appell heißt es heute: Schwangere Frauen vortreten, sie werden leichtere Arbeit bekommen. Nachdem sie sich gemeldet hatten, wurden ihre Nummern notiert. Zwei Stunden später sah man sie zum Vergasungsblock fahren.«
Mila , Jecheskiel
Jüdisches Sonderkommando
* 1921 / 22 , aus Zakroczym. Pole. Ankunft Auschwitz unbekannt. Sommer 1944 erschossen ( FSK ). In einem April 1945 entdeckten Bericht – dem Häftling Langfus zugeschrieben – heißt es über den Tod in der Gaskammer: »Dann wurden alle Türen hermetisch verschlossen und durch eine kleine Luke in der Decke Gas hineingeworfen. Die im Inneren eingesperrten Menschen konnten nichts mehr tun. Also schrien sie nur mit bitteren, kläglichen Stimmen. Andere klagten mit Stimmen voll Verzweiflung, noch
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