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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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mich an die kleine Dagmar. Sie kam in Auschwitz auf die Welt, und ich habe bei der Geburt geholfen. Sie ist gestorben, nachdem Mengele ihr Einspritzungen in die Augen gegeben hatte, weil er versuchen wollte, eine Änderung der Augenfarbe herbeizuführen. Die kleine Dagmar sollte blaue Augen bekommen.« Oberscharführer Muhsfeldt trifft 1944 im Krematorium drei Häftlingsärzte beim Sezieren von acht Kindern, Aussage ( MV , Bd.  41 ): »Ich fragte, was das für Leichen seien. Die Ärzte antworteten darauf, daß die Kinder von Mengele mit einer Giftinjektion getötet worden seien, weil sie Merkmale hatten, die Mengele im Zusammenhang mit seinen Forschungen besonders interessierten. Es ging vor allem um die Augenfarbe. Er hatte nämlich festgestellt, daß von den Zwillingspaaren jeder Zwilling ein blaues und ein graues Auge hatte. Bei der Sektion wurden die Augäpfel entfernt und als Ausstellungsstücke nach Berlin geschickt. In einem anderen Fall wurden Ausstellungsstücke eines Vaters und Sohnes vorbereitet. Der Vater hatte eine besonders verbildete Wirbelsäule. Mengele tötete den Vater und den Sohn, präparierte ihre Skelette, die dann nach Berlin geschickt wurden.« Häftlings-Anthropologin Martina Puzyna (siehe dort) verdanken wir die Kenntnis, daß Mengele Häftlinge tötete oder töten ließ, um ihre Augen zu präparieren, die er nach Berlin ( KWI ) schickte. Puzyna: »Ich war zutiefst erschüttert, weil mir in diesem Augenblick klar wurde, daß Mengele offenbar fähig war, Menschen umzubringen, um irgendwelche Untersuchungsergebnisse zu erlangen.« Lit.: Klee: Deutsche Medizin.

Menzel , Edmund
    SS -Schütze
    *  20 . 7 . 1910 Sonowicky/Galizien. Ab Juni 1943 in Auschwitz, Monowitz. 1948 in Krakau in U-Haft (LaV).

Merbach , Hans
    Führer der Hundestaffel
    *  10 . 5 . 1910 Gotha. Bankbeamter. 1930 NSDAP (Nr.  259233 ) und SS (Nr.  3387 ), Obersturmführer ( 1939 ). 1940 bis Mai 1941 Adjutant KZ Buchenwald, danach Kompanieführer in Auschwitz. Herbst 1942 Leiter der Hundestaffel. Standortbefehl Nr.  36 / 43 : »Besuch der Familie v.  30 . 8 .– 15 . 9 . 43 .« Ab 1 . 2 . 1945 Zweiter Schutzhaftlagerführer in Buchenwald. Todesurteil US -Militärgericht Dachau am 14 . 8 . 1947 im
Buchenwald-Hauptprozeß
. † Hinrichtung 14 . 1 . 1949 Landsberg, begraben ebenda. – In einem dem Häftling Langfus zugeschriebenen Bericht heißt es über die Morde in den Gasbunkern: »Es wurden so viele hineingepresst. Schwer, sich vorzustellen, daß in einem so kleinen Raum so viele Menschen Platz fanden. Derjenige, der nicht hineingehen wollte, wurde erschossen oder von Hunden zerfleischt.« Die überlebende Häftlingsschwester Sternberg in ihrem Bericht
In der Hölle von Auschwitz
( AV , Bl.  3975 f.): »Eines Tages bekamen wir ein Mädchen nach dem Einrücken des Kommandos in den Krankenblock gebracht. Sie war eine Jüdin aus Griechenland. Wir wußten kaum, wie ihr am besten die Kleider zu entfernen [waren], ohne ihr wehe zu tun, denn die Sachen waren völlig mit den blutigen Wunden verklebt. Sie war sehr verwirrt und konnte uns auf unsere Fragen nicht richtig antworten. Sie gab uns aber zu verstehen, daß zwei Polizeihunde auf sie losgelassen wurden, weil sie angeblich nicht schnell genug im Arbeitskommando gearbeitet hat. Diesem Mädchen war die linke Gesäßhälfte losgefressen, so daß nur noch überall Fleischfetzen hingen und man den Sitzbeinknochen sehen konnte. Die Schmerzen waren unausstehlich [sic] und sie wünschte sich nur noch den Tod herbei. Nach acht Tagen ist dieses Mädchen mit den Sortierungen zum Vergasen geführt worden.«

Merckens , Rudolf
    SS -Unterscharführer
    *  6 . 12 . 1912 Düren. Laut KZ -Kollege Wilhelm Schmidt Arztsohn. Ende 1940 bis zum Schluß in Auschwitz. SS -Totenkopf-Sturmbann, Monowitz. Wohnsitz Baden-Württemberg.

Merkel , Erhard
    SS -Rottenführer
    *  21 . 5 . 1921 Königszelt, Kreis Schweidnitz. Blockführer in Monowitz. †  17 . 8 . 1966 Süchteln.

Merkl , Josef
    Hundestaffel
    *  13 . 9 . 1908 im Kreis Semlin. SS -Sturmmann, Wachmannschaft. 1948 in Krakau zu 4  Jahren Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 im Landkreis Dachau. – Höß in seinen Aufzeichnungen: »Die Auschwitzer Hundestaffel war wohl das prächtigste an Soldatenmaterial, was es gab. Im negativen Sinne.«

Mermelstein , die kleine Polin
    * Personalien unbekannt. Häftlingsärztin Adelsberger: »Mermelstein, die kleine Polin. Wochenlang war sie mit ihrer Pellagra, einer Vitaminmangelkrankheit, wie ein

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