Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Auschwitz Häftlinge erschossen wurden.« Q.: AV , Bl. 8212 ff.
Moes , Ernst
SS -Hauptsturmführer und Regierungsoberinspektor
* 31 . 1 . 1898 Wildbad. SS -Nr. 385045 . NSDAP -Nr. 7619289 . Ab 1 . 9 . 1942 im Judenreferat (Abteilung IV B 4 ) des Reichssicherheitshauptamts. Sachbearbeiter Schutzhaft und Sonderbehandlung Theresienstadt und Bergen-Belsen ( 1 Js 1 / 65 RSHA , GSTA Berlin). Zentralkartei ZSTL : »Belastet durch seine Selektionen im Ghetto Theresienstadt.« Keine Angaben zum Verbleib nach 1945 . Häftlingsärztin Adelsberger, als Jüdin aus dem Robert-Koch-Institut entfernt, über die Angst um den Abtransport ihrer gelähmten Mutter: »Ich hatte die Mittel in der Hand, einen Schluck, eine Spritze, um sie davor zu bewahren. Manche haben ihren Eltern den erlösenden Schlaftrunk kredenzt. Erst beruhigte mich der Gedanke. Dann, als die Abholungen sich überstürzten und der Zeitpunkt immer näher rückte, wurde ich schwankend. Und zuletzt machte mich die bloße Vorstellung halb wahnsinnig. Ich, die ihr ganzes Leben lang um jedes einzelne Menschenleben gekämpft hatte, sollte meine Mutter, die mir das Liebste auf der Welt war, töten? Ich konnte es nicht. Aber ich habe auf den Knien gelegen und Gott um den Tod meiner Mutter angefleht, bevor die Häscher mich von ihr wegreißen oder sie selbst mit Mörderhänden abführen würden; nicht ich allein, sondern viele Söhne und Töchter. Sie alle kannten nur ein Gebet, den Tod der Eltern. Kein menschliches Gericht kann je von den Schuldigen Rechenschaft fordern für die seelischen Foltern, die Kinder wegen ihrer Eltern erduldet haben, und die die heiligste Liebe zum Todeswunsch wandelten.«
Möser , Hans
SS -Obersturmführer ( 1942 )
* 7 . 4 . 1906 Darmstadt. Angestellter. 1929 NSDAP (Nr. 155301 ). 1931 SS (Nr. 9 555 ). Zunächst in Neuengamme, ab 1 . 5 . 1943 in Auschwitz. Kompanieführer der SS -Wachkompanie Monowitz und der 2 . SS -Wachkompanie. Sommer 1944 Zweiter Schutzhaftlagerführer KZ Mittelbau-Dora, Transportführer des letzten Evakuierungstransports (Sellier). Todesurteil 30 . 12 . 1947 im
Mittelbau-Dora-Prozeß
. † Hinrichtung 26 . 11 . 1948 Landsberg, begraben ebenda.
Mohr , Willy
SS -Rottenführer
* 6 . 5 . 1905 Quedlinburg/Harz. Ab Oktober 1942 in Auschwitz, Blockführer in Monowitz. Leiter der Schneiderei. Verbleib unbekannt.
Mokrus , Michael
SS -Unterscharführer
* 22 . 9 . 1907 Siemianowitz. Arbeiter. SS 1940 . Ab März 1942 in Auschwitz. Aufsicht Krematorien, 1944 Kommandoführer der Frauen-Strafkompanie in Birkenau. Die Gefangene Sonja Fischmann über Mokrus: »Zeichnete sich durch ausgesprochenen Sadismus aus.« Verbleib unbekannt.
Molho , Beatrice
Objekt von Medizinverbrechen, Nr. 41580
* 1 . 8 . 1907 , Griechin. Die einzige Überlebende ihrer Familie (Mutter, Mann, Sohn, Tochter, zwei Schwestern ermordet). Molho: »Ich bin 1943 mit meiner ganzen Familie deportiert worden. Sofort nach der Ankunft in Auschwitz kamen meine Tochter ( 18 Jahre damals), die bereits verheiratet war, und ich den Block 10 . An uns beiden wurden dort Versuche vorgenommen. Drei Monate später wurde meine Tochter von mir getrennt und ist in der Gaskammer umgekommen. An mir wurde zunächst eine Operation vorgenommen durch Dr. Wirtz [Wirths]. Nach Aussage einer Mitgefangenen, die als Schwester tätig war, soll mir damals ein Eierstock entfernt worden sein. 2 – 3 Monate nach der Operation wurden erneut an mir Versuche vorgenommen, dieses Mal durch Dr. Clauberg, der mir Einspritzungen in die Gebärmutter machte, die außerordentlich schmerzhaft waren.« Ärztliches Gutachten, elf Jahre nach der Befreiung: »Die Patientin weint bei der Schilderung der Ereignisse.« Q.: SP .
Moll , Otto
Chef der Vergasungsanlagen (Mai bis September 1944 )
* 4 . 3 . 1915 Höhenschönberg, Kreis Gravesmühle. Gärtner. Mai 1935 SS (Nr. 267670 ), Hauptscharführer ( 1942 ). 1936 KZ Sachsenhausen. Ab Mai 1941 in Auschwitz, Juni 1942 Blockführer und Kommandoführer der Strafkompanie. Häftling Jozef Kret (HvA 1 ): »Moll, klein, blond, mit einem pausbäckigen Gesicht voll Sommersprossen, verbreite immer Schrecken unter den Häftlingen. Es gab keine Grenze für seine Rohheit und Grausamkeit.« Dezember 1942 Chef der Sonderkommandos von Bunker I und II . KZ -Kollege Franz Hofmann ( AV , Bl. 1355 ): »Moll war bekannt, daß er bei Ankunft von Transporten zunächst wahllos einige Häftlinge erschoß, um sich Achtung und Respekt zu
Weitere Kostenlose Bücher