Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Felix
SS -Sturmmann
* 14 . 4 . 1907 Mittwalde/Briesen. SS -Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 in Essen.
Rosenblum , Jehoshua
Jüdisches Sonderkommando
, Nr. 174466
* 25 . 2 . 1923 Jaworzno. Ankunft Auschwitz am 26 . 2 . 1944 mit einem kleinen Transport aus Sosnowitz. Im Auskleideraum und als Leichenschlepper im Krematorium. Rosenblum: »Die Menschen sind erstickt von dem Gas, sie haben alle angefangen zu schreien. Wörter haben wir nicht gehört – weil 1500 Menschen schreien auf einmal, und die Kinder haben geschrien, geweint und geschrien. Nachher hat man nur noch Atmen gehört – und nach zwanzig Minuten haben die SS -Leute die Tür von der Gaskammer aufgemacht.« Januar 1945 Flucht beim Evakuierungsmarsch. Gestorben Mai 1998 in Haifa. Q.: Friedler.
Rosenthal , Günther
SS -Unterscharführer
* 3 . 6 . 1910 Dronkau. SS -Totenkopf-Sturmbann, Kommando Landwirtschaft. Kommandanturbefehl ( KB ) vom 9 . 3 . 1943 : »Das Dienstfahrrad Nr. 54 des SS -Uscha. Rosenthal wurde aus dem Fahrradständer in der Unterkunft der 2 . Stabskompanie entwendet.« † Kriegstod Februar 1945 im Raum Kosel/Oberschlesien. Höß im KB v. 3 . 6 . 1943 zum Ärgernis, daß SS -Männer SS -Männern die Fahrräder klauen: »Die Fahrraddiebstähle haben in der letzten Zeit derartige Formen und Ausmaße angenommen, die unter keinen Umständen mehr geduldet werden können. Bis jetzt ist es nicht in einem einzigen Falle gelungen, einen dieser Fahrradmarder festzunehmen.«
Rosenthal , Maryla , geb. Obstfeld
Schreiberin und Dolmetscherin Bogers, Nr. 8569
* 5 . 7 . 1908 Krakau. April 1942 in Krakau in der Wohnung ihres Verlobten verhaftet. Ab 11 . 7 . 1942 in Auschwitz, Schreibkraft der Politischen Abteilung (Lager-Gestapo), zunächst für Kamphuis (»der zu uns gut war«), ab 1943 für Boger, zuletzt für Schurz (Chef der PA ). Nach 1945 Sekretärin. Rosenthal über Boger ( AV , Bl. 507 ff.): »Auch seine Vernehmungen, welche er in meinem Beisein durchführte, wurden von mir in die Maschine geschrieben. Boger war zu mir sehr nett, und ich kann mich über ihn, was meine Person betrifft, nicht beschweren. Er ging sogar so weit, daß er mir ziemlich regelmäßig Teile seines ihm zugeteilten Essens im Kochgeschirr zukommen ließ, unter dem Vorwand, ich solle es reinigen. Außerdem besorgte er für mich Garderobe vom Lager Birkenau.« Rosenthal über das Jahr 1945 : »In Kattowitz erfuhr ich, daß mein Verlobter in Mauthausen umkam. In Krakau mußte ich feststellen, daß nicht nur meine Mutter und meine zwei Schwestern, sondern auch mein Bruder, dessen Frau und Kind umgekommen waren.« Als Zeugin im Auschwitz-Prozeß: »Zu mir war Herr Boger sehr menschlich und sehr anständig.«
Rosin , Arnoszt
Jüdisches Sonderkommando
, Nr. 29858
* 20 . 3 . 1913 Snina/Slowakei. Arbeiter. Ankunft Auschwitz am 17 . 4 . 1942 aus Zilinar (von 973 Deportierten leben laut Czech am 15 . August noch 88 ). Zunächst im Kommando bei den Gasbunkern. Rosin, ein Überlebender des Dezember 1942 ermordeten Sonderkommandos (Friedler): »Die Gruppe von 50 Häftlingen mußten die Körper der Vergasten herauszerren, sie auf Karren laden, in die Gräben werfen und sie dann mit Kalk bedecken. Unsere Gruppe mußte dann eine Schicht Erde auf die Leichen werfen und neue Gruben schaufeln. Häftlinge, die sich scheuten, diese schreckliche Arbeit zu verrichten, zwang die SS dazu, indem sie sie blutig prügelte. Mein Freund Kerber aus Snina versuchte, sich den Mißhandlungen durch Flucht zu entziehen. Er wurde auf der Stelle direkt vor unseren Augen von einem SS -Mann erschossen.« Später in den Vergasungsanlagen, Blockältester. Mit Czeslaw Mordowicz am 27 . 5 . 1944 Flucht in die Slowakei. Der Auschwitz-Bericht von Rosin und Mordowicz wird November 1944 durch das War Refugee Board beim Executive Office des Präsidenten der USA veröffentlicht. Nach 1945 beim tschechischen Fernsehen in Bratislava, 1968 Emigration in die BRD . Gestorben April 2000 in Düsseldorf ( FSK ). Q.: Dagi Knellessen und Werner Renz im Nachwort zu Vrbas Erinnerungen.
Rossjan , Leopold
SS -Rottenführer
* 1 . 4 . 1922 Czernowitz. SS -Totenkopf-Sturmbann, Standortverwaltung. Verbleib unbekannt. – Die Überlebende Sternberg in ihrem Bericht
In der Hölle von Auschwitz
über ihre Ankunft 1942 : »Sie schlugen derartig wahllos in die Menschen hinein, daß wir uns alle verloren und uns von unseren Angehörigen nicht mehr verabschieden konnten.«
Rossow , Karl
SS
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