Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
in Wadowice zu 4 ½ Jahren Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 im Kreis Waiblingen.
Rutke , Adolf
SS -Rottenführer
* 31 . 12 . 1908 . 1944 Blockführer im Außenlager Gleiwitz IV , Handwerkerkommando. Verbleib unbekannt. – Andrzej Strzelecki (HvA 14 ) zum Abtransport von Häftlingen aus Gleiwitz in die Birkenauer Gaskammern: »Es kam vor, daß man in die Autos, in die man die ausgesonderten Häftlinge getrieben hatte, auch Leichen warf, um sie ins Krematorium zu bringen.«
Rutschke , Horst
Hundestaffel
* 16 . 5 . 1922 Dürrlettel, Kreis Meseritz. SS -Unterscharführer. Nach 1945 am Bodensee. – Häftling Shlomo Venezia über seine Ankunft: »Die Deutschen umringten uns mit Maschinengewehren und Hunden.«
Ruzicic , Bernhard (nicht: Rucici)
SS -Unterscharführer
* 1 . 3 . 1907 Ahnsbeck. Vom 13 . 12 . 1940 bis zum Ende in Auschwitz, Stabsscharführer (Spieß) der Kommandantur. Standortbefehl vom 15 . 9 . 1943 :
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(das KVK für KZ -Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt. † 13 . 6 . 1967 am Wohnsitz Celle.
S
Sabo , Johann
Fahrbereitschaft
* 25 . 10 . 1919 Slawonisch-Samac/heutiges Kroatien. Herbst 1942 Wachmannschaft, Frühjahr 1943 bis zum Ende Gaskammerfahrer. Sabo: »Bei den von mir durchgeführten Fahrten zur Gaskammer haben sich die für den Tod bestimmten Häftlinge ruhig verhalten.« 1947 in Krakau zu 18 Monaten Haft verurteilt, Entlassung 1949 . Sabo: »In dem Strafverfahren einschließlich Vorverfahren bin ich korrekt behandelt worden.« Berufsangabe: Blechner. Q.: AV , Bl. 15616 ff.
Sachnowitz , Frank
Ermordet für die Anthropologische Sammlung
Fremdrassiger
des Anatomen Hirt ( SS -
Ahnenerbe
)
* 8 . 2 . 1925 Larvik in Norwegen. Zunächst in einem norwegischen Lager. Am 26 . 11 . 1942 Deportation per Schiff und Zug nach Auschwitz, Ankunft am 1 . 12 . 1942 . Am 30 . 7 . 1943 nach Natzweiler deportiert und August 1943 in der Gaskammer ermordet ( HJL ). – Vom Transport am 26 . 11 . 1942 per Schiff und Bahn gibt es einen Bericht von Herman Sachnowitz (Pätzold/Schwarz): »Das einzige Licht kam durch zwei kleine vergitterte Öffnungen in den Wänden. Der Geruch physischer Angst verbreitete sich, wie auch der Gestank von Menschen, die vor uns diesen Wagen benutzt hatten. Es stank nach Schweiß, Urin, Kot. Hier gab es keinen Abort. Wollten wir unsere Notdurft verrichten, mußten wir versuchen, an eine der Wände zu kommen, und hoffen, daß vielleicht etwas durch die Ritzen am Boden verschwinden würde.«
Sackar , Josef
Jüdisches Sonderkommando
, Nr. 182739
* 1924 Arta in Griechenland. Ankunft Auschwitz nach neuntägiger Fahrt im abgeriegelten Güterwaggon am 11 . 4 . 1944 aus Athen. Von 2500 Deportierten werden 1872 sofort in der Gaskammer ermordet. Sackar gegenüber Greif: »Die ganze Sache, um 2000 Menschen in die Gaskammer zu bringen – das dauerte rund eine Stunde, nicht mehr.« Die Häftlinge des Gaskammerkommandos leben 1944 privilegiert, müssen als Geheimnisträger jedoch ihre Ermordung befürchten. Sackar: »Wir hatten alles, uns fehlte nichts – weder Kleider noch Essen oder Schlaf. Die Bedingungen in unserem Block waren ausgezeichnet. Wir hatten Wannen zum Baden im Krematorium und in unseren Blöcken im Lager. Wir trugen normale, zivile Kleidung.« Befreit im KZ Ebensee. Juni 1946 in Israel. Sackar: »Ich schlafe nicht in der Nacht. Ich schlafe zwei – drei Stunden, das ist alles. Schon jahrelang. Wegen der Erinnerungen.«
Salaban , Orest
SS -Unterscharführer
* 25 . 2 . 1912 Czernowitz. Kommandanturstab, Blockführer Block 11 , Arrest- und Exekutionsblock, genannt Todesblock. Nach 1945 in Linz. – Leichenträger Glowacki im Auschwitz-Prozeß zu den Morden an der Hinrichtungswand (Auszug): »Dann näherte sich ihnen ein SS -Mann, setzte seinen Karabiner am Genick auf und schoß aus einer Entfernung von etwa 10 cm. Wenn der erste gefallen war, wurde der zweite erschossen. Dann kamen wir und hatten die Leichen auf die Seite zu einem Kanalgitter zu tragen, wo das Blut abfloß. Ich erinnere mich an die Massenexekution einer Gruppe von mehr als 160 Künstlern aus Krakau. Das Blut floß aus dem Tor hinaus. Unter den Ermordeten waren viele Freunde von mir.«
Salawey , Walter
SS -Sturmmann
* 24 . 1 . 1922 Grenzhocha/Ostpreußen. November 1941 bis Juni 1944 in Auschwitz, Wachmannschaft. 1948 in Wadowice zu 4 Jahren Haft verurteilt
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