Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
ein alter Nationalsozialist und gehörte der Bewegung bereits schon [sic] 1923 / 24 an. R. ist zum Blutordensträger vorgeschlagen.« 1941 am Hygiene-Institut der Universität Marburg bei Professor Wilhelm Pfannenstiel ( 1942 und 1943 als SS -Hygieniker je einmal im Vernichtungslager Belzec), Spitzeldienste für Himmlers Sicherheitsdienst ( SD -Vertrauensmann). 1942 Ausbildung in Oranienburg. Denunzierte Sommer 1942 Pfannenstiel, er unterhalte als SS -Führer unerlaubte Beziehungen zu Juden ( BDC ). Lagerarzt in Buchenwald und vom 11 . 3 . 1943 bis Juli 1944 in Auschwitz. Am positivsten wird Rohde von Ella Lingens beurteilt, die zur selben Zeit wie Rohde in Marburg studiert und »an manchen Abenden in der gleichen Weinstube ein Glas getrunken« hatte. Rohde rettet ihr das Leben und beschützt sie. Lingens in ihren Erinnerungen: »Von unendlicher, fast kindlicher Gutmütigkeit. Vor ihm gab es keine Angst, kein Strammstehen.« Hautval (Medizin): »Eines Tages kommt er ganz empört ins Revier und erzählt [Häftlingsärztin] Enna [Weiß] den Grund dafür: ›Stellen Sie sich vor! Um der Gaskammer zu entgehen, hat sich eine Jüdin für eine Arierin ausgegeben. Kann man sich SO ein Verbrechen vorstellen!‹« Kielar: »Man mußte zugeben, daß Dr. Rohde manchmal einen Beweis seiner menschlichen Einstellung gegenüber einzelnen Häftlingen gab, was ihn absolut nicht daran hinderte, im Rahmen des Kampfes mit der Fleckfieberepidemie im Frauenlager Massenselektionen ins Gas durchzuführen.« Häftlingsarzt Bejlin ( AV , Bl. 13362 ): »Die Behandlung des Flecktyphus sah so aus, daß entweder der Lagerarzt Dr. Rohde oder der polnische Häftlingsarzt Dr. Roman Zenkteller durch Pfleger die Temperatur der kranken Häftlinge messen ließen. Zeigte das Thermometer über 38 °, so mußte die Nummer dieses Häftlings notiert werden. Dies hatte zur Folge, daß so ein Häftling noch in derselben Nacht abgeholt wurde. Der Häftling mußte, ehe er das Quarantänelager verließ, seine Bekleidung ablegen. Das nannte man in der Lagersprache Epidemiebekämpfung (Vernichtung der Bakterien samt der menschlichen Bazillenträger).« Rohde läßt am 23 . 2 . 1943 insgesamt 39 Kinder und Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren aus Zamocz mit Phenolspritzen töten (Auschwitz-Urteil). Laut Häftling Filip Müller bei Vergasungen anwesend. Ab 25 . 7 . 1944 Lagerarzt in Natzweiler. Todesurteil britisches Militärgericht Hamburg am 3 . 5 . 1946 . † Hinrichtung 11 . 10 . 1946 Hameln.
Romeikat , Franz
Häftlings-Geld-Verwaltung ( HGV ), Unterabteilung
Wertsachen
* 7 . 10 . 1904 Iwenberg/Ostpreußen. Uhrmacher. 1933 NSDAP (Nr. 1595908 ) und SS (Nr. 251047 ), Unterscharführer. Februar 1941 bis Oktober 1944 in Auschwitz, Standortverwaltung. KZ -Kollege Schippel über eine Selektion an der Rampe durch KZ -Arzt Fischer ( AV , Bl. 3829 ): »Ich weiß noch, daß mehrere SS -Angehörige bei ihm standen. Es handelte sich hierbei um Blockführer, um Angehörige der Politischen Abteilung und andere SS -Leute. Unter diesen befand sich ein oder auch mehrere Angehörige der Wertsachenabteilung.« Standortbefehl (StB) Nr. 25 / 43 : »Besuch der Familie vom 10 . 7 .– 15 . 8 . 43 «. StB vom 21 . 8 . 1943 : »Besuch der Familie bis auf weiteres«. Zuletzt in Buchenwald. Am 22 . 12 . 1947 in Krakau zu 15 Jahren Haft verurteilt, Entlassung am 25 . 6 . 1956 . Danach in Heubach, Kreis Schlüchtern. † 12 . 8 . 1973 Frankfurt am Main. Romeikats Glaubwürdigkeit dokumentiert sein Zeugnis für Gerhard Lachmann, neben Boger der am meisten gefürchtete Folterknecht: »Ein gemütlicher Kerl.« Aussage: AV , Bl. 1138 ff.
Rometsch , Adam
SS -Rottenführer
* 29 . 8 . 1912 Neu Pasua. SS -Totenkopf-Sturmbann (Rampendienst). Wohnsitz in Baden-Württemberg. – Blockführer Leischow: »Etwa im Winter 1941 / 42 konnte ich einmal beobachten, daß ein Transport von mehreren hundert russischen Kriegsgefangenen nach seiner Ankunft unmittelbar vom Anschlußgleis der Bahnlinie zum [Alten] Krematorium gebracht und dort vergast wurde, ohne daß dieser Transport vorher das Lager durchlief. Der Vorfall ist mir deshalb noch besonders gut in Erinnerung, weil die Gefangenen sich schon an der Bahnlinie entkleiden mußten und dann nackt zum Krematorium marschierten.«
Rometsch , Adam
SS -Rottenführer
* 2 . 12 . 1914 Neu Pasua. Ab 15 . 11 . 1942 in Auschwitz. SS -Totenkopf-Sturmbann, Monowitz. Verbleib unbekannt.
Rometsch , Johann
SS -Rottenführer
* 15
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