Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Schutzhaftlagerführer Franz Hofmann ( AV , Bl. 1355 ) über eine Besichtigung der Gaskammer: »Ich habe damals nicht gesehen, wie die Gaskammer nach der Vergasung wieder geöffnet und die Gaskammer geräumt wurde. Dies habe ich mir im Führerheim und in der Unterkunft von SS -Offizieren erzählen lassen. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an Hauptsturmführer Schemmel.« Kommandanturbefehl vom 11 . 6 . 1943 : »Besuch der Ehefrau, Sonnabend und Sonntag jeder Woche über Sommer«. Am 30 . 1 . 1944
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(das KVK für KZ -Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Zuletzt bei einer Kampfeinheit der Waffen- SS . Wohnsitz nach 1945 bei Bamberg.
Schenk , Ewald
Zentral-Bauleitung
* 19 . 8 . 1910 Leipnik/Mähren. SS -Nr. 401384 , Untersturmführer ( 1944 ). Sachgebiet Tiefbau. Verbleib unbekannt. – Kitty Hart (Erinnerungen): »In einem plötzlichen Anfall von Reinlichkeit beschloß die Lagerleitung eines Tages den Bau von Waschräumen. Es waren Monate vergangen, seit ich mich zuletzt mit Wasser gewaschen hatte. Wir wuschen uns alle mit unserem ungenießbaren Morgengetränk. Der Waschraum, der sogar richtige Wasserhähne besaß, kam zustande. Aber leider flossen aus der Leitung nur dünne Rinnsale fauligen Wassers, und zu den wenigen Wasserhähnen gehörten Hunderte von Frauen.«
Schenzilorz , Alois
SS -Rottenführer
* 20 . 6 . 1909 Scharley. Kommandanturbefehl vom 4 . 10 . 1944 :
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(das KVK für KZ -Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Verbleib unbekannt. – Bericht Häftlingsarzt Wolken v. 13 . 2 . 1945 ( AV , Bl. 7697 ): »Februar 1944 (das Datum ist mir nicht mehr in Erinnerung) wurde zu uns ins Lager ein Transport Holländer gebracht, mit ihrem gesamten Gepäck, größtenteils Frauen mit Kindern, einige Säuglinge darunter und einige ältere Leute. Es handelte sich um Leute, die in Holland bei Ariern verborgen waren und dennoch den deutschen Spürhunden zum Opfer fielen. Sie blieben fast 10 Tage bei uns im Lager, bis die Politische Abteilung ihre Weisung bekam. Dann wurden sie mit Lastautos abgeholt und zum Kamin geführt. Es waren 184 Personen.«
Schepp , Adam
SS -Rottenführer
* 15 . 7 . 1911 Backa/heutiges Serbien. Zimmermann. Ab Oktober 1942 in Auschwitz. SS -Wachkompanie Monowitz, Küchenchef Außenlager Günthergrube. Am 30 . 3 . 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt, Anrechnung der U-Haft auf die Haftdauer. Wohnsitz im Landkreis Dachau. Aussage ( AV , Bl. 22162 ff.): »Was tagsüber im Lager vorging, interessierte mich nicht.«
Scheppan , Peter
SS -Rottenführer
* 21 . 6 . 1922 Tartar-Bunar. SS -Totenkopf-Sturmbann. † 18 . 7 . 1944 SS -Lazarett Auschwitz.
Scherbinski , Otto
SS -Schütze
* 3 . 6 . 1918 Neu Elft/Rumänien. SS -Totenkopf-Sturmbann. † Vermißt.
Scherbinsky , Arnold
SS -Rottenführer
* 21 . 7 . 1920 Neu Elft/Rumänien. Standortverwaltung, Blockführer. Verbleib unbekannt. – Der Lagerälteste Dürmayer im Auschwitz-Prozeß: »Alle Blockführer und Rapportführer haben sich ausnahmslos zum Rampendienst gedrängt. Nachher haben Sie sich gerühmt: ›Ich habe Schnaps!‹, ›Ich habe einen Ring!‹ und ähnlich.«
Scherpe , Herbert
SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
* 20 . 5 . 1907 Gleiwitz, Sohn eines Elektrikers. Metzger. 1931 NSDAP / SS , Oberscharführer ( 1943 ). Juni 1939 in Dachau. Ausbildung als SDG in Oranienburg. Ab Sommer 1940 in Auschwitz. Mai 1942 SDG im Häftlingskrankenbau des Stammlagers. Von KZ -Arzt Kremer am 17 . 11 . 1942 im Tagebuch als »alter ›Stacheldrahtkämpfer‹ und ›K.Z.Hase‹« bezeichnet. Scherpe: »Als ich in das Stammlager kam, war das Abspritzen von Häftlingen im Häftlingskrankenbau schon eine eingefahrene Sache.« Am 29 . 8 . 1942 beteiligt an der Selektion von 700 Infektionskranken aus Block 20 . Laut Czech (ähnlich: Glowa) tötete er am 23 . 2 . 1943 und am 1 . 3 . 1943 noch einmal Kinder und Jugendliche aus Zamosc. Scherpe: »Zum Schluß müssen es aber doch einige Kinder, die draußen auf dem Flur standen, gemerkt haben, was vor sich ging; es gab nämlich eine Schreierei auf dem Gang. Diese Kinder haben dann auch noch im Zimmer, ehe sie abgespritzt wurden, laut geschrien. Sie mußten mit Gewalt auf dem Stuhl festgehalten werden, ehe sie die Spritze bekamen.« Langbein (Aussage v. 18 . 6 . 1962 ): »Ich erinnere mich noch, daß er mit einem erregten
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