Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Akademie Graz. Ab 30 . 1 . 1944 Zweiter Lagerzahnarzt in Auschwitz, Ende 1944 in Neuengamme. Nach 1945 Zahnarztpraxis in Hannover. Schatz zum Dienst an der Rampe ( AV , Bl. 8585 ff.): »Die Juden sind auch ohne mein Zutun ihren Schicksalsweg gegangen. Ich habe auf der Rampe nur herumgestanden. Ich konnte nicht immer herumstehen. Da habe ich gelegentlich auch Transporte von der Rampe bis zu einem der Krematorien begleitet.« Schatz im Auschwitz-Prozeß: »Ich habe keinem Menschen etwas zuleid getan.« Freispruch mangels Beweises LG Frankfurt am 20 . 8 . 1965 : Schatz sei zwar zum Rampendienst eingeteilt gewesen, es bestehe aber »immerhin die – wenn auch geringe – Möglichkeit, daß ein anderer SS -Arzt« für ihn den Selektionsdienst übernommen habe. Die Funktion von Schatz, Januar 1945 noch zum Obersturmführer befördert, wird im Urteil als der »kleine und unbedeutende Zahnarzt« verniedlicht. † 17 . 2 . 1985 Hannover (Mitt. Renz).
Schebeck , Franz
Leiter der Häftlingsverpflegungsmagazine, genannt
Schebecks Kanada
* 15 . 3 . 1907 Wien. SS -Nr. 301333 , Unterscharführer. Standortverwaltung, vereinnahmte die Lebens- und Genußmittel (Alkoholika) der an der Rampe Selektierten (StAu II ). Der Lagerälteste Dürmayer im Auschwitz-Prozeß: »[Kaduk] und Schebeck haben von den Selektionen an der Rampe in einer unfaßbar zynischen Art erzählt. Sie prahlten nach ihrer Rückkehr mit ihren Heldenstückl wie bei einer Jagdgesellschaft.« Wohnsitz Wien.
Scheffczyk , Wilhelm
SS -Schütze
* 13 . 12 . 1903 Antonienhütte/Oberschlesien. Oktober 1940 bis Dezember 1941 in Auschwitz. Nach 1945 in Backnang.
Scheffel , Rolf
Zentral-Bauleitung
* 7 . 12 . 1908 Gera. SS -Sturmmann. Bauleitung Kriegsgefangenenlager (Russen). Verbleib unbekannt. Kielar: »Das Kriegsgefangenenlager entstand in einem dafür abgesonderten Teil unseres [Stamm-] Lagers. Man hatte einfach einige Blocks mit Stacheldraht abgetrennt und trieb gewaltsam Tausende von Kriegsgefangenen hinein.« Kielar weiter: »Die Leichenträger konnten mit dem Wegschaffen der Toten nicht mithalten, daher wuchsen vor jedem der Blocks riesige Leichenberge.«
Scheffler , Hans
Chef der SS -Küche
* 8 . 12 . 1912 Dallenthien, Kreis Neustettin. Gastwirt. 1939 SS (Nr. 218602 ), Oberscharführer. Am 16 . 5 . 1940 Zugang von Buchenwald. Koch, d.h. Überwachung der Häftlingsköche. Ab 1 . 7 . 1944 »Chefkoch« im Stammlager. Broad erinnert sich, daß »täglich Wagen mit Würsten und Fleisch, die an sich für die ohnehin klägliche Rationen der Häftlinge bestimmt waren, aus dem von SS -Unterscharführer Egersdörfer verwalteten Magazin der Häftlingsküche zur SS -Küche rollen. Es war direkt eine auffallende Verschlechterung der SS -Kost feststellbar, als sich Egersdörfer mit dem Küchenchef der SS -Küche, SS -Oberscharführer Scheffler, überworfen hatte und aus diesem Grunde die ›Sonderzuteilungen‹ ausblieben.« Nach 1945 in Salzgitter.
Scheimetz , auch: Steinmetz
Desinfektor
* Nicht identifiziert, Namensangabe phonetisch. SS -Rottenführer. Laut Henryk Tauber, Gaskammerkommando, befahl Mengele dem Genannten einmal, Zyklon B einzuwerfen: »Scheimetz, gib ihnen das Fressen, sie sollen direkt nach Kattowitz fahren.« Shlomo Dragon gegenüber Greif: »Ich erinnere mich an Steinmetz, der das Zyklon B aus den Büchsen in die Gaskammer schüttete. Seinen Vornamen wußte ich nicht. Er war mittelgroß, blond, ungefähr 26 Jahre.« Es könnte der Kommandoführer der Krematorien II und III Karl Steinberg sein.
Scheiring , Josef
SS -Schütze
* 18 . 5 . 1901 . 1947 in Torun zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Schellekes , Maurice
Jüdisches Sonderkommando
, Nr. 58053
* November 1922 Zandvoort/Niederlande. Ankunft Auschwitz am 11 . 8 . 1942 aus Westerbork. August bis Mitte September 1942 im Begrabungskommando. Schellekes (Auszug): »Unsere Aufgabe war es, tausende von vergasten Männern, Frauen und Kindern in Massengräbern zu vergraben. Das Krematorium war zu dieser Zeit noch nicht fertig, und die Menschen wurden in einem weißen Bauernhaus im Wald vergast. Die SS -Wachen und Kapos schlugen uns unaufhörlich und trieben uns an, schneller zu arbeiten.« Gestorben 1988 in Haifa. Q.: Friedler.
Schemmel , Alfred
Kompanieführer SS -Totenkopf-Sturmbann KL Auschwitz
* 29 . 7 . 1905 Hermannstadt in Rumänien. Ehemals Hauptmann der rumänischen Armee. SS -Nr. 430416 . Hauptsturmführer. Von 1942 bis zum 22 . 9 . 1944 in Auschwitz.
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