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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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für das
Leben
gegeben hatte, angesichts des Massentodes abgeworfen hatten und nur das rein Animalische, Tierische, den allerprimitivsten Selbsterhaltungstrieb beibehalten hatten und dem noch schwächeren, noch elenderen Mithäftling wie Hyänen den letzten winzigen Bissen Brot vom Munde raubten … [im Original] ich sah aber auch und bewunderte sie, andere Mithäftlinge, die trotz Qualen und peinigendem, nicht fortzudenkendem Hunger fest und aufrecht blieben und dadurch stark waren, die trotz eigenem Leid und Qualen noch anderen helfen konnten und halfen, weil sie
Menschen
geblieben waren.«

Weisz , Hani (Mädchenname)
    Mutter von Zwillingen, Nr. A- 7043
    *  29 . 8 . 1908 Maramarossziget/Rumänien. Ankunft Auschwitz um Pfingsten 1944 mit Ehemann (ermordet) und drei Kindern, darunter die einjährigen Zwillinge Hedi und José, geboren am 15 . 5 . 1943 . Weisz über eine Lagerselektion Mengeles: »Diese Selektionen waren eine derart grausame Veranstaltung, daß ich mich heute außerstande sehe, ungeachtet des zeitlichen Abstandes von 28  Jahren, sie dem Gericht zu beschreiben. Das Schreien der kranken Frauen klingt mir heute noch in den Ohren. Man muß sich vergegenwärtigen, daß es zum Teil bildhübsche Mädchen waren, denen die Selektionen bevorstanden und in ihrer Verzweiflung schrien, daß sie noch weiterleben wollten.« Ihre Zwillinge werden Opfer von Mengeles Versuchen, Weisz: »Am 4 . Juli 1944 wurde auf Anweisung Mengeles in seiner Gegenwart meinem Sohn José Blut entnommen. Entweder am selben oder am darauffolgenden Tag verstarb daraufhin mein Sohn José. 11  Tage später verstarb auf die gleiche Weise meine Tochter. Mein Sohn José verstarb auf meinen Händen. Meine Tochter starb auf einem anderen Block.« Der zunächst überlebende Sohn Otto stirbt wenige Tage nach der Befreiung, am 9 . 2 . 1945 an Leberentzündung. Q.:  MV , Bd.  9 .

Welzel , Andreas
    SS -Oberscharführer
    *  10 . 11 . 1909 Asch. SS -Totenkopf-Sturmbann. Kommandantur, Abteilung  III (Schutzhaftlager). Wohnsitz Frankfurt am Main. – Funktionshäftling Kielar zu den Transporten 1944 aus Ungarn (Auszug): »Es gab Konserven, Obst, Schuhe, Kleidung, schöne Wäsche, Daunendecken, Slivovitz … na und … Schmuck. ›Kanada!‹ Es machte gar nichts aus, daß die Krematorien rauchten, daß in den mit Vergasten gefüllten Gräben menschliches Fett im Feuer brutzelte. Das Lager atmete auf, weil die mit den Transporten beschäftigten betrunkenen SS -Männer nicht viel Interesse für die im Lager Lebenden zeigten. Sie suchten nach Gold und stopften sich damit die Taschen. Die Arbeiter und Häftlinge von ›Kanada‹ taten das gleiche. Sie brauchten diese Schmuckstücke, um sich das Leben im Lager zu erleichtern.«

Wende , Paul
    SS -Unterscharführer
    *  14 . 2 . 1900 . SS -Totenkopf-Sturmbann, Monowitz, Außenlager Gleiwitz I, Reichsbahnausbesserungswerk. Verbleib unbekannt. Irena Strzelecka über Gleiwitz I (HvA  14 ): »Nach Arbeitsschluß wurden die Häftlinge gezählt, und wenn der Zahlenstand nicht stimmte, suchte man die fehlenden Häftlinge. Zeigte es sich, daß die Gesuchten an ihren Arbeitsplätzen eingeschlafen waren (z.B. in den Waggons), so wurden sie von den SS -Männern wegen Fluchtversuchs angeklagt und auf dem Rückweg ins Nebenlager oder auf dem Gebiet desselben getötet.«

Wendel , Jakob
    SS -Sturmmann
    *  1 . 8 . 1923 Beszka bzw. Beska/heutiges Serbien. Ab Oktober 1942 in Auschwitz. SS -Totenkopf-Sturmbann, Wachposten, Außenlager Kobier. Am 9 . 3 . 1946 in Krakau zu 5  Jahren Haft verurteilt. Nach 1945 in Baden-Württemberg.

Wenig , Josef
    SS -Rottenführer
    *  16 . 12 . 1908 . April 1943
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(das KVK für KZ -Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Verbleib unbekannt. – SS -Richter Konrad Morgen im Auschwitz-Prozeß über seinen Besuch im Lager: »Als schwarzen Witz erzählte mir mein Begleiter, daß, wenn man keine Zeit habe oder kein Arzt da sei, zu viele Ankömmlinge da seien, daß man dann den Ankömmlingen sagte, in höflichen Worten, das Lager wäre doch einige Kilometer entfernt, und wer sich zu krank oder zu schwach [fühle] oder wem das Gehen zu unbequem sei, der könne auch hier von der Fahrgelegenheit, die das Lager bereitgestellt habe, Gebrauch machen. Darauf setzte dann ein Massenansturm auf die Fahrzeuge ein. Und nur diejenigen, die nicht mitkamen, die konnten dann in das Lager marschieren, während die anderen unbewußt den

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