Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
wollen, hinausstürzen, den Männern, die das taten, an die Gurgel fahren, mich vor die Räder werfen – und stand doch nur unbeweglich und hilflos in dieser strahlenden Sommernacht und murmelte vor mich hin: ›Wie kann das je gesühnt werden?‹«
Wiegert , Max
SS -Unterscharführer
* 4 . 3 . 1909 Lahr, Kreis Offenburg. Sommer 1944 in Auschwitz, Effektenverwaltung (Raubgut). † 3 . 11 . 1975 Kippenheim, Kreis Offenburg.
Wiegleb , Richard
SS -Hauptscharführer
* 22 . 11 . 1914 Eilenburg, Kreis Delitzsch. SS -Nr. 276736 . Laut Kommandanturbefehl ( KB ) vom 16 . 8 . 1940 vom Kommandanturstab Buchenwald zum Kommandanturstab Auschwitz versetzt: »Verwendung Schutzhaftlager Poststelle«. Standortverwaltung, Leiter der Effektenverwaltung, genannt
Kanada
, laut Vrba »der König von Kanada«. Vrba: »Dann schlug er ruhig und fachmännisch, nicht hektisch und inbrünstig wie seine Helfershelfer, auf den Häftling ein, bis der blutend, zu nichts mehr zu gebrauchen, zusammenbrach.« KB Nr. 25 / 43 : »Besuch von Verwandten ab 26 . 6 . 43 auf die Dauer von 14 Tagen«. † Kriegstod 12 . 3 . 1944 an der Ostfront.
Wiemer , Friedrich
SS -Unterscharführer
* 29 . 11 . 1919 Lützeldorf. SS -Totenkopf-Sturmbann, Kommando Landwirtschaft, Geflügelfarm Harmense. Nach 1945 in Nordrhein-Westfalen. – Kielar über Häftlingsfrauen der Geflügelfarm: »Es waren Jüdinnen aus dem holländischen Transport. Die SS -Frauen hetzten Hunde auf sie, und die Kapos mißhandelten die Mädchen, die vor Angst fast von Sinnen waren, mit besonderem Eifer. Dieser traurige Zug kam zwei- oder dreimal täglich zu uns. Jeden Tag waren es weniger, und die, die am Leben blieben, sahen bereits nach einer Woche wie alte verbrauchte Frauen aus, in denen man schwer jene Mädchen vor einigen Tagen erkennen konnte. Noch ein paar Tage vergingen, und sie kamen nicht mehr. Sicher waren sie liquidiert worden, weil sie sich nicht mehr zur Arbeit eigneten.«
Wiemokli , Willy (früher: Wyjmoklyj)
Topf & Söhne
* 5 . 12 . 1908 Halle/Saale. Kaufmann aus Erfurt. Als »Halbjude« mit seinem jüdischen Vater beim Novemberpogrom 1938 nach Buchenwald verschleppt. Anfang 1939 bei Topf & Söhne, Stellv. Leiter der Betriebsabrechnung und damit Mitwisser der Geschäfte mit SS und Auschwitz. 1944 Zwangsarbeit in einem Arbeitslager bei Suhl. Mutter 1942 infolge der Aufregungen an einem Schlaganfall gestorben. Vater laut Häftlingsnummer (Nr. 119684 ) am 1 . 5 . 1943 in Auschwitz eingetroffen, elf Wochen später im Krematorium von Topf & Söhne eingeäschert. Nach 1945 Mitglied KPD , SED , Stellv. Betriebsratsvorsitzender. Mai 1946 bis Mai 1947 Zwangsverwalter der Firma, ab Juli 1948 Volkseigener Betrieb ( VEB ). † 1983 . Q.: Schüle.
Wier , Julius
SS -Schütze
* 17 . 4 . 1912 Nikinci/Rumänien. SS -Totenkopf-Sturmbann, Kommandantur Monowitz, Kommando Golleschau. † 8 . 11 . 1944 bei Ujszasz/Ungarn.
Wiesel , Elie
Häftling Nr. A- 7713
* 30 . 9 . 1928 Sighet in Siebenbürgen (Rumänien). Nach tagelanger Fahrt im vernagelten Viehwaggon Ankunft Auschwitz als noch nicht Fünfzehnjähriger am 24 . 5 . 1944 aus Ungarn. Seine Mutter und seine Schwester werden sofort ermordet. Sein Vater überlebt Auschwitz, stirbt aber 1945 an Entkräftung in Buchenwald. Wiesel in seinem Buch
Die Nacht
: »Nie werde ich die kleinen Gesichter der Kinder vergessen, deren Körper vor meinen Augen als Spiralen zum blauen Himmel aufstiegen. Nie werde ich die Flammen vergessen, die meinen Glauben für immer verzehrten. Nie werde ich das nächtliche Schweigen vergessen, das mich in alle Ewigkeit um die Lust am Leben gebracht hat.« Professor für Judaistik in Boston ( USA ). 1986 Friedensnobelpreis.
Wiesner , Karl, zuvor: Mazura
SS -Sturmmann
* 22 . 7 . 1922 Altliebitz/Schlesien. SS -Totenkopf-Sturmbann, Kommandanturstab Schutzhaftlager. Nach 1945 in Westfalen.
Wietschorek , Leo
Häftling Nr. 30
* Nicht ermittelt. Einer von 30 Kriminellen aus dem KZ Sachsenhausen, am 20 . 5 . 1940 als Funktionshäftling nach Auschwitz überstellt. Kielar: »Das ist einer der schlimmsten Banditen, ein breitschultriger Riese mit Händen wie Spaten.« Czech: »Er war Lagerältester im Männerlager in Birkenau und wird von den Häftlingen als einer der größten Henker unter den Funktionshäftlingen des Lagers bezeichnet.« Häftling Emil Martini über seine Ankunft am 18 . 7 . 1940 : »Während des Transportes ist es zu keinerlei Übergriffen durch die Polizei
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