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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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getötet. Dem wollte die genannte Ärztin vorbeugen.« Die Gefangene Maria Wolff (Nr.  53894 ) berichtet, Ena Weiß habe sie bei einer Selektion versteckt ( MV , Bd.  10 ). Häftlingsfrau Hani Weisz ( MV , Bd.  9 ): »Ena Weiss hatte es verstanden, mich bei drei Gelegenheiten davor zu bewahren, von Mengele selektiert zu werden. Ich war das, was man in der Lagersprache Muselmann nennt. Ich muß ihr immer dankbar sein.« Ella Lingens (Erinnerungen): »Es gab kaum jemanden im Lager, der so vielen das Leben gerettet hat, wie Enna Weiß.« Laut Häftlingsarzt Hermann Süsskind, Nr.  85616 , Wohnsitz in Australien ( MV , Bd.  27 ).

Weiss , Josef
    Jüdisches Sonderkommando
, Nr.  29054
    *  8 . 10 . 1923 Trencin/Slowakei. Ankunft Auschwitz am 13 . 4 . 1942 aus der Slowakei ( 1077 Juden). Weiss: »Am nächsten Morgen wurde unsere ganze Gruppe aus der Slowakei in das 3  km entfernte Lager Birkenau im Laufschritt getrieben. Während des Laufmarschs, in Holzschuhen, wurden mehrere Personen unserer Gruppe, die der Kolonne nicht schnell genug folgen konnten, durch SS -Wachmannschaften niedergeschossen.« Weiss über Birkenau zu dieser Zeit: »Es waren dort nur einige hundert russische Kriegsgefangene, deren Zustand so schlecht war, daß sie aus eigener Kraft nicht mehr gehen konnten, sondern auf allen vieren herumkrochen. Wir sahen auch viele Leichen von russischen Kriegsgefangenen auf den Lagerstraßen herumliegen. Das Lager befand sich eigentlich erst im Aufbaustadium.« Etwa Mai 1942 für drei Wochen im Kommando von Bunker I und II : »[Es] wurde befohlen, die Leichen aus den Gruben auszuheben, auf große Haufen zu schichten, mit Petroleum zu begießen und zu verbrennen.« Taxifahrer in Israel. Q.:  AV , Bl.  18669 ff.  

Weiss , Josef
    SS -Oberscharführer
    *  24 . 9 . 1898 Nassiedel, Kreis Leobschütz. Postenführer (Bewachung Häftlingskommandos) am Bahnhof Auschwitz. Später im Außenlager Neu-Dachs. Nach 1945 in Kierspe.

Weiss , Katalin
    Mengele-Zwilling
, Nr. A- 8271
    *  11 . 9 . 1924 . Ankunft Auschwitz mit Eltern, Zwillingsschwester und älterer Schwester am 27 . 6 . 1944 aus Ungarn. Weiss: »Wir trafen bei Tage in Birkenau ein. Als wir die Waggons verließen, bemerkte einer der auf der Rampe anwesenden Häftlinge die Ähnlichkeit zwischen meiner Zwillingsschwester und mir und holte uns aus der Masse der herantransportierten Häftlinge heraus. Wir wurden zur Gruppe von anderen Zwillingspaaren geführt und konnten dabei beobachten, wie meine Mutter mit zum Teil invaliden Personen in eine andere Richtung weggeführt wurde.« Weiss zu den Untersuchungen: »Wir wurden im entkleideten Zustand fotografiert, und zwar mit großer Gründlichkeit. Es wurden alle Körperteile einzeln aufgenommen. Es wurden dort auch Messungen vorgenommen.« Januar 1945 nach Ravensbrück und danach ins Lager Malchow deportiert, wo ihre Zwillingsschwester stirbt. Verheiratet in Israel. Q.:  MV , Bd.  23 .

Weisshäupl , Johann
    SS -Oberscharführer
    *  5 . 3 . 1907 Königl. Weinberge bei Prag. Vom 20 . 1 . 1941 bis zum Ende in Auschwitz. SS -Totenkopf-Sturmbann. †  11 . 2 . 1980 Wien.

Weisskopf , Rudolf (Nachname nach 1945 : Vítek)
    Häftlingsarzt, Nr.  71261
    *  2 . 3 . 1895 Pilsen. Ankunft Auschwitz am 28 . 10 . 1942 mit dem ersten RSHA -Transport aus der Tschechoslowakei: 1866 Personen aus dem Ghetto Theresienstadt, von denen 1619 sofort in den Gaskammern ermordet werden. Vitek am 10 . Juli 1964 in einem Brief an den Frankfurter Generalstaatsanwalt Fritz Bauer ( MV , Bd.  27 ): »Die Hölle von Auschwitz habe ich mit zwei Söhnen bis zur Neige ausgekostet, meine Gattin und meine Tochter kamen ins Gas. Vorerst war ich im Hauptlager, dann Buna, wieder Hauptlager, mehr als zwei Jahre im Zigeunerlager, bei Mengele als Häftlingsarzt, dann wieder Hauptlager. Daß ich mich nicht als Zeuge gemeldet habe, hatte seinen Grund: Im Lager sah ich immer nur kleine Ausschnitte und hatte daher einen engen Horizont, meine Begegnungen mit der SS waren stets nur auf einzelne Exemplare beschränkt. Und ob mich dieser oder jener SS -Mann ›eigenhändig‹ mißhandelte, ist als lächerliches Detail für den [Frankfurter Auschwitz-] Prozeß völlig nebensächlich.« Vitek über die Häftlinge: »Ich sah Mithäftlinge, die an Grausamkeit und sadistischen Regungen jeden SS -Mann übertrafen, ich sah hochgebildete Kameraden, die alles an Bildung, Erziehung und Charakter sowie die eigene Selbstkontrolle, die ihnen die menschliche Gesellschaft

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