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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Bundus , Wilhelm
    SS -Rottenführer
    *  18 . 11 . 1912 Oker. SS -Unternehmen
Deutsche Lebensmittel GmbH
, Abteilung Brotfabrik. Verbleib unbekannt.

Bunkerjakob
    Häftling Nr.  93830
    * Nicht ermittelt. Gemeint ist Jakob Gorzelezyk, meist Kozelczuk geschrieben. Ankunft Auschwitz am 26 . 1 . 1943 mit einem Transport aus den Ghettos Sokolka und Jasionowka. Von 2300 Personen werden 2107 sofort in der Gaskammer erstickt. Kalfaktor Block  11 , Arrest- und Exekutionsblock, genannt Todesblock. Filip Müller: »Er war ein Hüne, athletisch und muskulös. Es wurde erzählt, er sei Sparringspartner von Max Schmeling gewesen. Auch in Auschwitz stellte er seine Bärenkräfte oft unter Beweis, wenn er sonntags nachmittags auf dem Platz vor der Häftlingsküche vor Tausenden von Häftlingen und zahlreichen SS -Männern Eisenstangen hinter seinem Rücken U-förmig verbog.« Bunkerjakob war zuständig für den Exekutionsblock, für die Steh- und zugleich Dunkelzellen, er führte die nackten Todeskandidaten zur Hinrichtung an der
Schwarzen Wand
und hielt sie beim Erschießen fest. Müller: »Dennoch gehörte Jakob zu jenen Menschen, die sich oft durch außergewöhnliche Hilfsbereitschaft und Gutmütigkeit auszuzeichnen pflegen.« Auch von anderen Häftlingen als Helfer beschrieben. Von Gorzelezyk existiert nur eine Erklärung zugunsten des Kapos Fritz Hirsch vom 15 . 1 . 1946 , verfaßt in Erding ( AV , Bl.  569 ): »Ich, Jakob Gorzelezyk, bin Jude, kubanischer Staatsbürger, war im KL Auschwitz der Häftling Nr.  93830 . Als ehem. Trainer des deutschen Weltmeisters im Boxen [in Schmelings Erinnerungen nicht erwähnt, laut Langbein vom Boxweltmeister ausdrücklich bestritten] und durch meine besondere Stellung im KL Auschwitz bin ich allen Häftlingen bekannt.« Häftling Josef Weiss: »Mir ist bekannt, daß dieser nach dem Krieg in Holon/Israel wohnte und war Besitzer eines Kiosk. Soweit ich hörte, ist er 1953 hier im Lande verstorben.«

Buntrock , Fritz
    Rapportführer im
Theresienstädter Familienlager
    *  8 . 3 . 1909 Osnabrück. Fabrikschmied. 1935 SS (Nr.  259831 ), 1937 NSDAP . SS -Unterscharführer. Juli 1942 (bis August 1944 ) Wachmann, Block- und Rapportführer in Auschwitz. Ab Herbst 1943 im Familienlager, von den Häftlingen
Bulldogge
genannt.
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
. Beteiligt an der Vergasung von 3791 Häftlingen im März 1944 und der Liquidierung des Lagers ( 6500 Häftlinge) im Juli 1944 . Danach im »Zigeunerlager«. Todesurteil am 22 . 12 . 1947 in Krakau. † Hinrichtung. – Das
Theresienstädter Familienlager
mit Juden aus Theresienstadt beginnt am 8 . 9 . 1943 mit der Einlieferung von 5006 Männern, Frauen und Kindern in den Birkenauer Lagerabschnitt BIIB . Es existiert bis Juli 1944 . Anders als der Name suggeriert, leben Frauen und Männer getrennt. Die Häftlinge haben aus propagandistischen Gründen einige wenige Privilegien: Sie tragen Häftlingskleidung, aber nicht die gestreiften KZ -Anzüge, dürfen die Haare lang lassen, gelegentlich zensierte Briefe schreiben. Die Kinder haben eine Schule, es gibt einen Kindergarten. Alle bekommen jedoch eine Häftlingsnummer tätowiert. Als Wohnraum dienen Pferdestallbaracken. Die Sterblichkeit ist hoch. Miroslav Karny zur Hygiene (Auszug): »Jede der drei Lagerlatrinen bestand aus drei parallelen Betonplatten, mit jeweils 132 runden Löchern in zwei Reihen, wo man an beiden Seiten, Rücken an Rücken, saß, Männer und Frauen gemeinsam.« Der Überlebende Ludek Klacer zum Lageralltag (HvA  20 ): »Um fünf ist Weckruf mit üblichem Lärmen und Schimpfen und unumgänglichen Stockhieben, die auf die von Hunger und Qual ausgezehrten Körper fallen. In einer halben Stunde mußt du angezogen sein, zum Waschraum gehen, um ein paar Wassertropfen zum Waschen aus den halbleeren Röhren aufzufangen, die Pritsche und um die Schlafstelle herum alles in Ordnung bringen, ein paar Schlucke des bitteren, lauen Getränkes ohne Geschmack zu dir zu nehmen und um Viertel vor sechs am Platz in der Reihe stehen – vorbereitet zum Appellzählen. Endlich ist es sechs Uhr, wir Lebendigen stehen einer neben dem anderen in Fünferreihen. Die Körper derjenigen, die in der Nacht verstorben waren, liegen hinter uns auf der Erde, vor dem Eingang in den Block.« Von insgesamt 17 517  Häftlingen überleben nur 1167 . In der Nacht vom 8 . zum 9 . März 1944 kommen 3791 der Theresienstädter »ins Gas«, in den Nächten

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