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Ausgegeizt!: Wertvoll ist besser - Das Manufactum-Prinzip (German Edition)

Ausgegeizt!: Wertvoll ist besser - Das Manufactum-Prinzip (German Edition)

Titel: Ausgegeizt!: Wertvoll ist besser - Das Manufactum-Prinzip (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uli Burchardt
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für die Größe um der Größe willen ist immer genau so eine Entscheidung gegen das dauerhafte Gedeihen der Wirtschaft und gegen die gesunde Vielfalt der Gesellschaft!
    Holz wächst nicht auf nacktem Fels, egal wie viel wir düngen. Holz wächst nur an Holz. Zerstören wir also nicht, was da ist, sonst bleibt uns am Ende nur Sand, der zwischen unseren Fingern zerrinnt.
    Aber es geht nicht um Moral. Das Ganze ist so unideologisch wie die Umlaufbahn der Erde um die Sonne – es ist einfach so, wie es ist. Am Ende ist es für Sie als Konsument oder als Entscheider in einem Unternehmen nur eine Frage der Urteilskraft, der Entscheidungsfähigkeit und der Selbstbestimmung, welche Rolle Sie im großen Spiel spielen – jede Ihrer Entscheidungen ist entweder eine Entscheidung für mehr Substanz oder eine Entscheidung für mehr Raubbau an der Substanz. Substanz in der Wirtschaft ist Wert, Herkunft, Anstand, Stolz, Mut und Nutzen. Das sind die Voraussetzungen für echte Qualität. Und echte Qualität ist die Voraussetzung für echte Nachhaltigkeit.
    Der Imperativ der Nachhaltigkeit ist letzten Endes einfach: Handle stets so, dass du deine ökonomischen, ökologischen und ethisch-sozialen Ressourcen dauerhaft weiter nutzen kannst. Und direkt daraus kann man den Imperativ des nachhaltigen Konsums ableiten: Kaufe weniger, aber wertvoller.
    Das Manufactum-Prinzip

    Der Erfolg von Manufactum basiert auf einer Haltung, die man mit sechs Wörtern beschreiben kann: wertvoll, regional (oder: so wenig global wie möglich), anständig, stolz, mutig und nützlich. In Summe heißt das: nachhaltiger.
    Für die Zeit, die ich bei Manufactum gearbeitet habe und die ich ganz sicher beurteilen kann, lege ich die Hand dafür ins Feuer, dass Manufactum so gearbeitet und gewirtschaftet hat, auch wenn diese Haltung nie explizit formuliert wurde. Ich formuliere sie jetzt und nenne sie: das Manufactum-Prinzip.
    Manufactum ist ein Handelsunternehmen, und so wie Manufactum kann jedes andere Handelsunternehmen auch ab morgen immer mehr nach diesem Prinzip und damit nachhaltiger arbeiten. Das Manufactum-Prinzip funktioniert für jeden Händler. Es funktioniert nur nicht für Discounter.
    Das Manufactum-Prinzip lässt sich aber auch in allen anderen Branchen anwenden, zum Beispiel in der Industrie und bei den Banken: wertvoller, weniger globalisiert, anständiger, stolz, mutig und nützlich. Viele Produktionsunternehmen befleißigen sich auch heute noch dieser Kriterien, einige von ihnen habe ich in diesem Buch genannt: von den großen traditionsreichen Leuchttürmen wie Miele bis hin zu den neuen wie den Lunge-Brüdern und ihren Laufschuhen.
    Aber die meisten Produktionsunternehmen arbeiten eben
nicht
so oder sie arbeiten nicht
mehr
so. Und die meisten Händler erst recht nicht. Und die allermeisten Banken schon mal gar nicht. Warum das so ist, das habe ich in diesem Buch dargelegt: Es hat in jeweils unterschiedlichen Mischungsverhältnissen immer etwas zu tun mit ihrem Billig-Wahn, mit ihrer willenlosen Kostenfixiertheit, mit ihrer blinden Renditehatz, mit ihrer Mutlosigkeit, mit ihrer unfassbaren Mittelmäßigkeit und mit Gigantismus. Und natürlich mit ihren Komplizen – wer waren die gleich noch mal? Ach ja richtig. Wir. Wir geizigen Konsumenten.
    So geht es nicht weiter.
    Denn wenn wir Konsumenten, also wir ganz normale Menschen, wenn wir glauben, dass wir ein Recht darauf haben, immer billiger zu kaufen, wenn wir glauben, dass das nur eine Sache zwischen uns und dem Typen an der Kasse sei, wenn wir glauben, dass unser Abfall immer einfach so am nächsten Morgen verschwunden und entsorgt und unser Wasser selbstverständlich immer warm sein wird, wenn wir glauben, dass die Chinesen uns auch morgen noch Gartenscheren aus minderwertigem Material herstellen, die ein Zehntel des Originals aus der Schweiz kosten und ein Zwanzigstel so lang halten, wenn wir glauben, dass aus der Zapfsäule immer weiter Benzin kommen wird ohne Ende, und wenn wir glauben, dass Geiz eine geile Sache ist – dann haben wir uns gründlich getäuscht.
    Und wenn wir glauben, dass man das mit einem CO 2 -Ablass schein , mit ein paar Quadratmetern angeblich geschütztem Regenwald, mit einem Golf Blue Motion oder mit ein paar Bio-Produkten in Ordnung bringen könnte, dann sollten wir besser wissen: So einfach ist es leider nicht.
    Wir Konsumenten verantworten mindestens ein Drittel des großen Teufelskreises aus billiger Nachfrage, billiger Produktion und billigem Handel. Jeder

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