Australien Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Naturschutz, denn dort nisten neben Spaltfußgänsen und Brolga-Kraniche viele andere Wasservögel. In der Leaning Tree Lagoon südlich des Arnhem Highway (die kurze Abzweigung ist ausgeschildert) kann man Wasservögel beobachten. Zelten ist erlaubt, aber es gibt keinerlei sanitäre Anlagen. Motel- und Budgetzimmer, ein Bunkhouse (Bett um $25) sowie eine Tankstelle finden sich 10 km weiter in der Corroboree Park Tavern.–
Mary River National Park
    Beim Bark Hut Inn zweigt eine Straße nach rechts (Süden) zum Annaburroo Billabong ab, einer kleinen, friedlichen Oase um ein Süßwasser-Billabong. Weitere 20 km östlich zweigt eine
gravel road
, die Point Stuart Rd, nach links (Norden) zu den Feucht- und Brackwassergebieten um den Mary River ab, wo sich besonders Krokodile sehr wohl fühlen. Billabongs,
Paperbark Swamps
(Sümpfe, in denen Papierrindenbäume wachsen) und vereinzelte Vorkommen von Monsunregenwäldern sind der Lebensraum von unzähligen Vögeln und Reptilien – leider aber auch von Insekten (insbesondere in der Regenzeit!). Ein wirkungsvolles Insektenschutzmittel gehört unbedingt ins Gepäck (s. S. 50 , Gesundheit).
    Übernachten im „Bush-Bungalow”
    Lakeview Park Kakadu , Lakeside Drive,8979 3144, www.lakeviewkakadu.com.au . Das Hostel in Aboriginal-Besitz bietet Unterkunft in luftigen „Bush Bungalows” für 4–12 Pers.
    Im Mary River National Park wurde ein Teil dieses Ökosystems unter Naturschutz gestellt. Das Gebiet ist ein idealer Ort, um abseits von Touristenmassen Krokodile, Wasservögel und andere Tiere in freier Wildbahn zu erleben. Auf dem Mary River soll man besonders gut Barramundi-Fische angeln können. Die Point Stuart Wilderness Lodge bietet Unterkunft und Bootstouren auf dem Mary River mit Krokodilbeobachtung.
    Übernachtung
    Mary River Park Lodge ,8978 8877, www.maryriverpark.com.au , ca. 4 km hinter der Brücke über den Mary River. Cabins in verschiedenen Standards mit Du/WC, AC und Ventilator, Caravan- und Zeltplätze ($30/22). Camp Kitchen für Selbstversorger oder Mahlzeiten (Frühstück, Mittag- und Abendessen), ruhige Lage, Restaurant und Bar, kleiner Pool. Verschiedene Aktivitäten und Halbtagestouren.–
    Point Stuart Wilderness Lodge ,8978 8914. Lodges mit AC und Ventilator, max. 5 Pers., sowie Budget-Rooms mit 2–6 Bettenund ein schattiger Zeltplatz ($30). Gemeinschaftsküche, Kleiner Laden, Pool. Die Lodge liegt in der Nähe eines kleinen Regenwaldes. Verleih von Mountainbikes und Booten zum Fischen; Touren auf dem Mary River.
     
 6     HIGHLIGHT
    Kakadu National Park
    Etwa 200 000 Besucher pro Jahr suchen den ca. 20 000 km 2 großen Nationalpark auf. Die meisten kommen im Juni/Juli; dann herrscht Hochbetrieb, und von menschenleerer Wildnis kann an vielen Stellen keine Rede mehr sein. Ein Besuch ist trotzdem zu empfehlen, nur nach Möglichkeit nicht im Juni (Trockenzeit
und
australische Schulferien). Die Westgrenze des Parks liegt 200 km von Darwin entfernt, die Hauptattraktionen sind weit über den riesigen Nationalpark verteilt. Die Grenzen des Nationalparks sind politischer Natur: An Kakadu angrenzende Gebiete umfassen ähnliche Landschaftsformen,z. B. der Mary River National Park mit seinen Lagunen und Billabongs, und die Tier- und Pflanzenwelt ist dort ebenso vielfältig, nur trifft man dort weniger Touristen. Der Name des Kakadu-Nationalparks hat nichts mit dem uns bekannten Vogel zu tun (der heißt auf Englisch
cockatoo)
, sondern ist der verballhornte Name der traditionellen Eigentümer des Landes, des Volkes der Gagudju. 1978 erhielten diese das Landrecht für ihr altes Territorium, das sie dann für 99 Jahre an den der Bundesregierung unterstellten National Parks and Wildlife Service verpachteten.
    Den weitaus größten Teil des Kakadu NP nimmt von Speergras, gigantischen Termitenhügeln und lichtem Savannenwald bedecktes Flachland ein, das im Osten von 50 bis 400 m hohen Sandsteinwänden des Arnhem Land Escarpment überragt wird. Hinzu kommen Sümpfe und Überschwemmungsgebiete
(flood plains)
, die sich während der Regenzeit in bis zu 20 km breite Seen verwandeln. Die Gegend ist das Refugium einer einzigartigen und vielfältigen Fauna und Flora: Ein Drittel bis die Hälfte aller australischen Vogel- und ein Viertel aller Fischarten sind hier anzutreffen, außerdem etwa 60 Säugetier-, 100 Reptilien- und 25 Froscharten, von denen viele nur hier vorkommen. 1257 Pflanzenarten wurden gezählt, und noch immer werden neue entdeckt. Zum Vergleich: Im