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Australien Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Australien Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Titel: Australien Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Dehne
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und unter Tage $30; nur „oben” um $20;9026 2700, www.mininghall.com . Sehenswert ist auch das WA Museum Kalgoorlie-Boulder in Kalgoorlie, 17 Hannan St, das die Geschichte des Goldrausches in Western Australia dokumentiert.tgl. 10–16.30 Uhr, Spende (um $5) erwünscht.
    Goldrush
    Mit magnetischer Kraft zog es im 19. Jh. Abertausende von Menschen aus aller Welt nach Kalifornien, Südafrika und Australien. In New South Wales und Victoria wurden die Goldgräber schon in den 50er- und 60er-Jahren des 19. Jhs. fündig und begründeten den Aufstieg und Reichtum von Bendigo und Ballarat in Victoria. Die Kolonie Western Australia hatte einen wirtschaftlichen Aufschwung bitter nötig, denn sie stand in den 80er-Jahren kurz vor dem Bankrott. Goldfunde im Nordwesten zogen 1886 viele Goldsucher aus den Oststaaten an, erwiesen sich aber als zu gering. Außerdem machten die Aborigines, die zäh ihr Land verteidigten, den Weißen das Leben schwer.
    Die Goldfunde bei Southern Cross lockten ab 1887 viele Abenteurer in diese Gegend. Als die Goldgräber fünf bzw. sechs Jahre später bei Coolgardie und Kalgoorlie auf neue, riesige Goldvorkommen stießen, löste das einen ungeheuren Boom aus. Aus dem Wüstenflecken Coolgardie (ein Aboriginal-Name: „Baum beim Gnammaloch”) wurde binnen eines Jahres eine Siedlung mit 15 000 Einwohnern, Kalgoorlie wuchs ähnlich rapide und zählte 1902 bereits 30 000 Einwohner und 93 Kneipen. Männer kamen mit dem Schiff in Fremantle und Albany an und machten sich von dort auf den Überlandtreck. Wer es sich leisten konnte, mietete ein Pferd mit Wagen oder ein Reittier, die weniger Betuchten legten die knapp 500 km zu Fuß zurück, ihre Habseligkeiten und Werkzeuge auf Schubkarren oder auf dem Rücken. Einige fuhren sogar mit dem Fahrrad, bei den damaligen Wegen und dem mörderischen Klima eine ungeheure Strapaze.
    Wasser, knapp und wertvoller als Gold, war das größte Problem in den Goldfeldern. Die Männer hüteten ihre Wasserflasche daher sorgfältiger als ihr Gold. In den Kneipen kreisten Whiskyflaschen, den Wasserkrug aber rückte der Barmann nicht heraus. Viele verdursteten oder starben, weil sie verdorbenes Wasser getrunken hatten. Werkzeuge, Lebensmittel und Wasser wurden über mühevolle 100 km von Southern Cross nach Coolgardie transportiert, meist von sogenannten
Camel Trains.
Die an das trockene Klima hervorragend angepassten Tiere wurden mitsamt Führern aus Afghanistan und Belutschistan importiert. In Kalgoorlie und Coolgardie (und anderen Outback-Städten) wurden breite Straßen angelegt, damit ein Kamelzug auch wenden konnte, denn rückwärts konnte er sich nicht bewegen.
    Die Versorgung und Verbindung mit den Goldfeldern wurde wesentlich einfacher, als 1896 die erste Eisenbahn fuhr und Kalgoorlie und Coolgardie mit Perth verband. Die Kamelzüge wurden überflüssig; sodass die afghanischen Kameltreiber schließlich gezwungen waren, ihre Tiere laufen zu lassen – die Nachkommen der Lasttiere leben nun wild in den Wüsten Australiens. Viele Afghanen kehrten in ihre Heimat zurück. Die Orte wuchsen und entwickelten sich von staubigen Camps und schäbigen Hüttensiedlungen zu Städten mit prächtigen Gebäuden, allen voran Kalgoorlie-Boulder. Die Wasserknappheit blieb bestehen, bis der Ingenieur C. Y. O’Connor aus Perth auf die Idee kam, das Wasser in großen Staubecken in den Darling Ranges bei Perth zu sammeln und durch eine Pipeline zu den 600 km entfernten, 400 m höher gelegenen Goldfeldern zu pumpen, wofür er zunächst nur verspottet wurde.
    Im Januar 1903 erreichte das Wasser tatsächlich Kalgoorlie, und trotz niedriger Wasserpreise amortisierten sich die ungeheuren Ausgaben innerhalb von 25 Jahren. Tragischerweise war der Druck der Öffentlichkeit, der auf O’Connor lastete, so groß, dass er wenige Monate vor der Vollendung des Projekts Selbstmord beging. Als der Goldrausch nachließ, wurden Städte wie Gwalia, Leonara, Kanowna und Kookynie zu Geisterstädten. Die Kolonie WA aber hatte der Goldrausch vor dem Ruin gerettet.
    In der Outridge Terrace in der Nähe des Museums steht Paddy Hannan’s Tree – die Stelle, wo der Ire Paddy Hannan jenes Stück Gold gefunden haben soll, das den Zustrom der Glücksritter auslöste.
    Der größte Tagebau Australiens, kurz und prosaisch Super Pit (Riesenloch) genannt, befindet sich in der historischen Golden Mile , die bereits kurz nach ihrer Entdeckung vor hundert Jahren als die reichste goldhaltige Quadratmeile der Welt galt.

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