Australien Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
Hartgesottensten unter den Sträflingen von Hobart geschaffen, zweitens wuchsen hier die begehrten Huon Pines, aus deren widerstandsfähigem, ungezieferresistentem Holz die Sträflinge in Fronarbeit Schiffe bauten. Der nächste größere Vorstoß in die Region wurde durch das Goldfieber ausgelöst. Vorkommen von Gold, Silber, Blei, Zinn und Iridosmium zogen im letzten Jahrzehnt des 19. Jhs. viele Bergleute an, die der Kälte, Feuchtigkeit und Unwegsamkeit trotzten.
Vor der Fertigstellung des Murchison Highway 1962 war eine (inzwischen stillgelegte) Eisenbahn die einzige direkte Verbindung zwischen den Bergwerksstädtchen des Westens und den Hafenorten im Nordwesten.
Noch heute ist der Westen nur dünn besiedelt, die Bewohner sind noch immer fast alle im Bergbau oder in der Holzverarbeitung tätig. 1987 wurde in dieser Gegend ein weiteres Großprojekt der Hydro Electric Commission (jetzt: Hydro Tasmania) fertiggestellt. Mit fünf Dämmen wurden der Mackintosh, Murchison und Pieman River gestaut und deren Täler überflutet, um billigen Strom zu erzeugen. Über den Murchison, Zeehan und Lyell Highway ist der Westen jetzt bequem zu erreichen. Die Wiederaufnahme von Bergbauaktivitäten sowie die Wasserkraftprojekte führten zum Bau von befestigten Straßen in bisher unzugängliche Gebiete.
Queenstown
Wer sich Queenstown auf dem Lyell Highway nähert, bekommt von der Stadt zunächst einen etwas trostlosen Eindruck. Queenstown ist vom Bergbau geprägt, rings herum liegen teils verlassene Bergwerke. Aus der Nähe betrachtet zeigt das Städtchen aber durchaus ein freundlicheres Gesicht; viele schön hergerichtete alte Gebäude prägen das Stadtbild. Queenstown kann zwar nicht mit dem Flair und Charme seiner Nachbarstadt Strahan mithalten, ist dafür aber wesentlich authentischer und weniger touristisch.
Seit 1888 wurden in der riesigen Mount Lyell Mine mehr als 20 000 kg Gold, 51 000 kg Silber und 67 000 kg Kupfer gefördert. Zu ihrer Blütezeit Anfang des 20. Jhs. beschäftigte die Mine rund 1500 Menschen, heute sind es nur noch rund 150. Die Mine kann heute besucht werden: Douggie’s Mine Tours bietet Führungen über das Bergwerk (1 Std., um $20) und unter Tage (rund 21/2 Std., um $88, Altersgrenze: 60 Jahre). Voranmeldung unbedingt erforderlich, genaue Zeiten erfragen unter0428-51 14 67.
Vom Lyell Highway bietet sich eine gute Aussicht auf Queenstown. Hinter Gormanston windet sich die Straße in engen Serpentinen hinunter in die Stadt, die inmitten einer Mondlandschaft aus kahlen, zum Teil durch die Mineralien bunt schimmernden Bergen liegt. Die dichten Wälder, die einst auch hier wuchsen, wurden für den Schiffbau und als Feuerholz für die Schmelzöfen der Stadt abgeholzt. Die verbliebene Vegetation zerstörten Buschfeuer, intensive Regenfälle und die schwefelhaltigen Dämpfe der Kupferschmelzereien. Die unteren Bergregionen werden jetzt langsam wieder aufgeforstet.
Von Derwent Bridge nach Queenstown
Auf der reizvollen Fahrt von Derwent Bridge nach Queenstown lohnen die Nelson Falls , ca. 23 km vor Queenstown, einen kurzen Stop. Vom Parkplatz aus gelangt man in etwa zehn Minuten zu den Fällen. Die beiden Geisterstädte Gormaston und Linda – heute fast nur noch Ruinen – weiter westlich waren früher intakte Städte, in denen die Minenarbeiter mit ihren Familien lebten.
Edles Holz aus Tasmaniens Wäldern
Das Edelholz Huon Pine wächst nur auf Tasmanien und wurde hier in den letzten 200 Jahren stark abgeholzt. Heute werden zum Teil neue Bäume gepflanzt; sie brauchen allerdings mindestens 500 Jahre, um zu einer nutzbaren Größe heranzuwachsen. Der älteste bekannte Huon Pine wurde 1975 nahe des Pierce Rivers gefällt; er soll mindestens 2200 Jahre alt gewesen sein. Huon Pine ist v. a. im Schiffsbau ein sehr begehrtes Material. Der seltene Baum wächst nur in sehr feuchtem Klima wie hier mit einer Niederschlagsmenge von ca. 2500 mm pro Jahr.
Im Gallery Museum , Sticht St, Ecke Driffield St, sind die historischen Fotos sehenswert, die Zeugnis vom Pionierleben an der Westküste ablegen;Mai–Sep Mo–Fr 9.30–17, Sa und So 12.30–17 Uhr, Okt–April bis 18 Uhr, Eintritt $5. Das Museum dient auch als Visitor Information Centre 6471 1483.
Die West Coast Wilderness Railway fährt von der Queenstown Station in der Drieffield St dem Verlauf von King und Queen River folgend nach Strahan. Die Schienen wurden 1896 gelegt, um das Bergwerk von Queenstown mit dem Hafen in Strahan zu verbinden. Mit primitiven
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