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Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen

Titel: Autoimmunerkrankungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joern Klasen
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immer deutlicher werden ließen. In diesem Schaffensdrang flogen ihm förmlich neue Lebenskräfte zu. Nach einigen Wochen fasst er zusammen: »Ich kann mehr, als ich dachte. Besser geht’s nicht. Meine depressive Verstimmung ist überwunden.«
    Überall dort, wo neue Lebens- und Gestaltungskräfte gewonnen werden müssen, ist das plastische Gestalten eine gute Hilfe. Das trifft insbesondere dann zu, wenn unser wichtigstes Lebensorgan, die Leber, beispielsweise in der Autoimmunhepatitis und bei der primär biliären Zirrhose, betroffen ist.
Heileurythmie
    Die Heileurythmie ist eine Therapieform der Anthroposophischen Medizin, die bei jeder Autoimmunerkrankung eingesetzt werden kann. Bei dieser Therapie werden Laute – Vokale, Konsonanten – in Körperbewegung umgewandelt. Die Gestaltungskräfte, die in unserer Sprache zum Ausdruck kommen, sind dieselben, die auch unseren Organismus formen. In den Übungen der Heileurythmie werden diese Kräfte erlebbar. Und so, wie beispielsweise ein Lächeln unsere innere Haltung nach außen trägt, wirken die Übungen von außen nach innen.
I-A-O-Übung
    Unser Körper ist in den Raum hinein gestaltet und das in 3 Dimensionen: obenunten, vorne-hinten und rechts-links. Versuchen Sie, das in folgender Übung nachzuspüren: Stellen Sie sich aufrecht inden Raum mit Platz um sich herum. Nun gehen Sie in die Knie und sacken in sich zusammen. Dann richten Sie sich wieder auf, stehen aufrecht auf beiden Füßen, auf die Sie das Gewicht gleichmäßig verteilen, während Sie die Füße gut spüren. Nachdem Sie so einen Moment im aufrechten Gleichgewicht verweilt haben, heben Sie das rechte Bein und setzen es in Schulterbreite nach rechts auf. Suchen Sie ein neues Gleichgewicht, indem Sie wieder beide Füße gleichmäßig auf dem Boden spüren und aufrecht bleiben. Verweilen Sie wiederum einen Moment. Jetzt heben Sie beide Arme, die bisher locker herunterhingen, und formen einen Kreis vor ihrem Brustkorb, indem sich die Fingerspitzen auf der Höhe des Herzens berühren. Verweilen Sie erneut einen Augenblick und lösen Sie das Ganze auf, indem Sie wiederum in sich zusammensacken. Nun können Sie von vorne beginnen. Machen Sie das 3-mal und spüren Sie dem Erlebnis nach, das dabei in Ihnen entsteht.
    Im I können Sie die Aufrechte (obenunten) spüren, im A der Beine, das nach unten führt, können Sie das Rechts-Links erleben, und durch die Arme, die ein O formen, werden Sie das Vorne-Hinten gewahr. Das ist die I-A-O-Übung. Machen Sie sie mit dem jetzt gewonnenen Verständnis noch 3-mal und erleben Sie sich aufrecht im Raum.
Übungen nach Maß
    Menschen mit fortgeschrittener Multipler Sklerose können die beschriebene Orientierung in ihrem Körper und im Raum verlieren. Für sie ist die I-A-O-Übung sehr wertvoll. Für Menschen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind, etwa durch rheumatoide Arthritis, gibt es eine Rheumaübung mit einer bestimmten Lautfolge. Je nach Ihrer persönlichen Ausgangssituation wird der Therapeut oder die Therapeutin aus einer Vielzahl an Übungen für Sie auswählen. Ideal ist es, sich einmal wöchentlich von einem Heileurythmisten anleiten zu lassen und dann täglich zu üben. Adressen von Therapeuten erfahren Sie über den Berufsverband (s. Anhang).
Psychotherapie – Fragen auf den Grund gehen
    »Ich bin nie wirklich von meiner Mutter geliebt worden und mein Vater war kaum zu Hause. Geschwister habe ich nicht. Ich konnte mit niemandem meine Freude und meine Sorgen teilen. Mit der Zeit habe ich einen richtigen Zorn gegen meine Eltern entwickelt. Und dann hat sich der Zorn irgendwann gegen mich selbst gerichtet.«
    »Ich konnte mit niemandem über meine Gefühle sprechen.«
    So sah eine Patientin mit einer Autoimmunhepatitis die möglichen Ursachen für die Entwicklung ihrer Erkrankung. Über 3 Jahre machte sie eine psychotherapeutische Behandlung auf der Basis der Gesprächstherapie und des Psychodramas – dabei wird aus dem Stegreif einzeln oder in der Gruppe ein Schauspiel gespielt. Die Therapieeinheiten fanden einmal pro Woche statt. Nach dieser Zeit kam sie in die Sprechstunde: »Ich bin jetzt so weit. Wir können versuchen, das Kortison abzusetzen«. Wir beendeten die Immunsuppression ausschleichend, und bis heute – 8 Jahre später – haben sich Krankheitssymptome gezeigt.
    Die Seele und die seelische Entwicklung haben einen starken Einfluss darauf, wie sich eine Autoimmunerkrankung ausprägt und wie sie verläuft. Leider hat diese Feststellung

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