Autoimmunerkrankungen

noch der Mensch besitzt.
    WISSEN
    Vier Ebenen
    Die anthroposophische Medizin nimmt den Menschen in 4 Ebenen wahr: der körperlichen, der lebendigen, der seelischen und der geistigen. Dieses Verständnis des Menschen bietet eine ausgezeichnete Grundlage für jede Therapie und Diagnostik im Rahmen einer individuellen Ganzheitsmedizin.
Die Ich-Organisation
    Dieses entwicklungsgeschichtlich jüngste Glied der menschlichen Organisation ist ebenfalls übersinnlich und der Intuition zugänglich. Auch die Tätigkeit dieses Wesensgliedes ist in seinen Äußerungen mit den Sinnen wahrnehmbar: am Blick und an der Aufrichtekraft im Gehen. Erlebbar ist die Ich-Organisation auch an der Präsenz, der Anwesenheit.
    WISSEN
    4 Fragen:
    Jeder Mensch, der mir als Patient gegenübersaß, stellte sich entsprechend den 4 Wesensgliedern mehr oder weniger bewusst auch 4 Fragen:
Wie sind meine Befunde? – Physischer Leib
Wie ist mein Krankheitsgeschehen? – Lebensleib
Wie gehe ich mit meinem Befinden um? – Seelenleib
Was ist der Sinn? – Ich-Organisation
    Mit der Ich-Organisation überragt der Mensch die anderen 3 Naturreiche. Er verfügt dadurch über aufrechtes Gehen, Sprechen und Denken als Basis für sein Selbstbewusstsein. Er hat damit auch mehr (Selbst-)Verantwortung.
Wie wirken die 4 Wesensglieder zusammen?
    Der Geist (Ich-Organisation) verwirklicht sich durch den lebendigen Leib (physischer Leib und Lebensleib). Die Seele (Seelenleib) ist dabei der Vermittler. Das Geistig-Seelische als Träger von Bewusstsein und Selbstbewusstsein baut täglich die Kräfte des lebendigen Körpers durch Denken, Fühlen und Handeln ab. Das spüren wir an der abendlichen Müdigkeit. Schlafend (ohne das Wachbewusstsein und das Selbstbewusstsein) regenerieren die Kräfte des lebendigen Leibes in der Nacht. Wenn alles gut verläuft, wachen wir am Morgen erfrischt auf und können ein neues Tagewerk beginnen.
    wichtig
    Der Mensch ist gesund, wenn seine 4 Glieder in dem für ihn harmonischen Gleichgewicht stehen. Daher finden die 4 Ebenen auch in der ganzheitlichen Therapie ihre Berücksichtigung.
    Während wir mit unseren chemisch definierten Medikamenten bevorzugt auf den physischen Leib einwirken, erreichen wir mit den naturheilkundlichen Medikamenten und äußeren Anwendungen wie Wickeln und Einreibungen den Lebensleib. Die künstlerischen Therapien finden insbesondere über den Seelenleib ihren Eingang, und die Gespräche in der Biografiearbeit und Psychotherapie wirken bevorzugt über die Ich-Organisation.
    Selbstverständlich kann auch jeder selbst zur Harmonisierung der Wesensglieder beitragen. So kann ich achtsam mit meinen Lebenskräften umgehen, indem ich ein mir gemäßes, rhythmisches Leben führe. Indem ich genügend entspanne und schlafe, regelmäßig mich bewege und Nahrung zu mir nehme, spüre ich bald, wie Rhythmus Leben trägt.
    Wie die 4 Wesensglieder zusammenwirken ist in der Tabelle noch einmal übersichtlich dargestellt. Welche Prozesse das jeweilige Wesensglied beeinflusst und in welchen physischen Instrumenten (z. B. Wärme, Blut) und Symptomen es sich ausdrückt,ist für das anthroposophische Verständnis der Entstehung von Krankheiten, auch von Autoimmunerkrankungen,wichtig. Ab → Seite 41 wird bei jeder der besprochenen Krankheiten noch einmal gesondert darauf eingegangen.
Das Zusammenwirken der 4 Wesensglieder
Wesensglied
Selbstwahrnehmung und künstlerisches Tun
Prozesse
Physische Instrumente und Symptome
Ich-Organisation
Selbstbewusstsein Denken, Zielsetzung, Initiative, Begeisterung Sprach- und Dichtkunst
Präsenz (Anwesenheit) Integrationsprozesse Gesamtgestaltung
Wärme (-verteilung) Blick, Aufrichte, Gesamterscheinung Herz/Kreislauf, Blut Entzündung
Seelenleib
Bewusstsein Gefühl Innere und äußere Bewegung Musik und Gesang
Gestimmtheit Differenzierung, abbauende Stoffwechselvorgänge, Ausscheidung und innere Sekretion (z. B. Hormone)
Luft (-verteilung) Bewegung, Tonus (z. B. Anspannung und Lösen des Muskels) Nieren, Nerven-, Hormon- und Immunsystem Allergien und Autoimmunkrankheiten
Lebensleib
Entwicklung und Gestaltung in der Zeit Auftrieb, Schwerelosigkeit Plastisches Gestalten
Befinden Aufbauende Stoffwechselvorgänge, Wachstum
Wasser(-verteilung) Lymphe Leber Wucherung, Geschwulst
Physischer Leib
Schwerkraft, Schwerpunkt Egozentrik Gestaltung im Raum Architektur
Befunde Raumgestalt, Stillstand, Abnutzung und Zerfall Ablagerungsprozesse
Das Feste Dichte, Schwere, Gewicht Lunge, Knochen Verhärtung und