Avalon 04 - Die Hüterin von Avalon
Witherly, Warwickshire an der A-5. Gegenüber, auf der anderen Seite der A-5, liegt das historische Schlachtfeld.
Diana L. Paxson,
Samaine 2006
ZUR GESCHICHTE DER AVALON-SAGA
Der Zauber Avalons
Schon als Kind begeisterte sich die amerikanische Schriftstellerin Marion Zimmer Bradley (1930-1999) für den Mythos der Artus-Sage. Mit ihrem Roman Die Nebel von Avalon setzte sie ihrem Helden aus jungen Jahren ein Denkmal und schuf zugleich einen Meilenstein der Fantasy-Literatur, der sich als zukunftsweisend für das gesamte Genre erweisen sollte. Meisterhaft verwob sie Geschichte und Gottheiten, glorreiche Ritter und weise Frauen zu einem Epos voller Visionen und Gefühle.
So erzählt Morgaine die Geschichte ihres Halbbruders Artus aus der Sicht einer leidenschaftlichen Frau, die als Priesterin des alten druidischen Glaubens aufwächst und auf die Ritter der Tafelrunde trifft. Im Lauf der Handlung gerät Avalon zur Schnittstelle zweier Weltanschauungen – dem Glauben an die Große Mutter und dem Christentum – und ist doch mehr als beides: nämlich eine der letzten Heiligen Stätten dieser Erde, wo sich die Welten der Götter und der Sterblichen berühren.
Marion Zimmer Bradley beschäftigte sich während ihrer Arbeit an dem Roman intensiv mit verborgenem druidischem Wissen und der Geschichte der Kelten. Und so bewegte sie sich beim Schreiben der Folgebände Die Wälder von Albion, Die Herrin von Avalon sowie Die Priesterin von Avalon immer weiter zurück in der Zeit. Es ist ein heiliger Boden, auf dem ihre Protagonisten Gestalt annehmen, doch er wird entweiht von den Römern, die im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt in das Land einfallen.
Mit ihrer Schwägerin Diana L. Paxson lebte Marion Zimmer Bradley bis zu ihrem Tod 1999 in einem Künstlerhaus in Berkeley. Gemeinsam begaben sich die beiden auf die Suche nach den wahren Vorfahren ihrer Priesterinnen und schufen in langen Gesprächen die Vorlagen für die Romane Die Ahnen von Avalon und Die Hüterin von Avalon, die Paxson vollendete.
Doch noch immer ranken sich Geheimnisse um die Große Göttin und die Hüterinnen des alten Glaubens, und die Faszination einer Zeit, als die ersten Menschen das Mysterium der Erde verehrten, ist ungebrochen …
CHRONOLOGIE DER AVALON-ROMANE
Die Ahnen von Avalon (»Ancestors of Avalon«, dt. 2004)
Nach dem Untergang von Atlantis strandet Tiriki, Priesterin und Prinzessin, an der Küste im Westen Britanniens. Gemeinsam mit den letzten Überlebenden des sagenhaften Reiches errichtet sie hier ein Heiligtum, um den alten Glauben an die Große Mutter zu ehren. Im Schatten des Heiligen Berges erfüllen sich rund zwei Jahrtausende vor Christi Geburt die Schicksale der Vorfahren von König Artus und seiner Schwester Morgaine.
Die Hüterin von Avalon (»Ravens of Avalon«, dt. 2007)
Nach Kaiser Claudius’ Invasion in Britannien im Jahre 43 nach Christi Geburt erlebt das Druidentum seine bislang stärkste Bedrohung. Während die Römer die britannischen Stämme ausbluten, wagt Boudicca, einst Priesterschülerin auf der heiligen Insel Mona, einen verzweifelten Aufstand. Ihr zur Seite steht Lhiannon, Hohepriesterin der Druiden und Hüterin der Geheimnisse um Avalon.
Die Wälder von Albion (»The Forest House«, dt. 1993)
Im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt wird Britannien mehr und mehr von den Römern besetzt. Allein im Westen verbergen sich keltische Gemeinden, in denen die alten Priester das druidische Wissen bewahren. Eilan, die Tochter eines keltischen Barden, wird zur Seherin ausgebildet. Doch eines Tages taucht Gaius, Sohn eines römischen Statthalters, schwer verwundet im Hause ihrer Eltern auf. Eine tragische Liebesgeschichte nimmt ihren Anfang. Schon bald ist Eilan gezwungen, sich zwischen der Priesterschaft und Gaius zu entscheiden – und ihrem gemeinsamen Sohn Gawen, dem ersten Merlin.
Die Herrin von Avalon (»Lady of Avalon«, dt. 1996)
Im Jahre 98 nach Christi Geburt haben sich die Römer weit in den Westen Britanniens vorgewagt. Während blutige Fehden die einstigen Stammesfürsten aufreiben, hält die römische Lebensart und Erziehung Einzug ins Land. Schon bald gerät die mythenumwobene Insel Avalon zur letzten Zufluchtsstätte der Druiden. Von hier aus wirken die Hohepriesterinnen Caillean, Dierna und Viviane im Geheimen, um das Land vor der Zerrissenheit zu bewahren. Als die Römer sich gegen den Einfluss der uralten Kräfte zur Wehr setzen wollen, wagen die Priester eine letzte Anstrengung und
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