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Azathoth - Vermischte Schriften

Azathoth - Vermischte Schriften

Titel: Azathoth - Vermischte Schriften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Phillips Lovecraft
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zur Vorderseite des Hauses, sperrten die Tür auf und machten uns auf den langen Fußweg zurück zum Dorf. Wir mußten in den folgenden Tagen zahlreiche Aussagen machen und viele Fragen beantworten, und ich glaube nicht, daß ich oder Ben je die Auswirkungen des ganzen qualvollen Erlebnisses abschütteln können. Und einigen der Amtspersonen und Reporter, die sich hier tummelten, wird es genauso ergehen - auch wenn ein bestimmtes Buch und viele der in Kisten auf dem Speicher aufgefundenen Papiere verbrannt wurden und man umfangreiche Apparaturen im hintersten Teil jener unheimlichen Höhle am Berghang zerstörte. Hier ist jedoch der Text selbst:
    »5. Nov. - Ich heiße Daniel Morris. Hier in der Gegend nennt man mich den "Verrückten Dan", denn ich glaube an Mächte, an die heutzutage niemand mehr glaubt. Wenn ich den Donnerberg hinaufgehe, um das Fest der Füchse zu feiern, hält man mich für verrückt - alle mit Ausnahme der abgeschieden hausenden Landbewohner, die sich vor mir fürchten. Man versucht mich davon abzuhalten, der Schwarzen Ziege zu Halloween Opfer zu bringen, und man hindert mich ständig, den Großen Ritus zu vollziehen, der das Tor öffnen würde. Sie sollten es besser wissen, denn es ist ihnen bekannt, daß ich mütterlicherseits ein Van Kauran bin, und jedermann auf dieser Seite des Hudson weiß, was die Van Kaurans in ihrer Familie überliefert haben.
    Wir stammen von Nicholas Van Kauran ab, dem Hexenmeister, der 1587 in Wijtgaart gehängt wurde, und jeder weiß, daß er mit dem Schwarzen Mann einen Pakt geschlossen hatte.
    Den Soldaten entging sein Book of Eibon, als sie sein Haus niederbrannten, und sein Enkel, William Van Kauran, brachte es herüber, als er nach Rensselacrwyck und später über den Fluß nach Esopus kam. Fragen Sie, wen Sie wollen, in Kingston oder Hurley, was das Geschlecht der William Van Kauran den Menschen antun könnte, die sich ihm in den Weg stellen. Fragen Sie sie auch, ob es meinem Onkel Hendrik nicht gelang, das Book of Eibon zu retten, als man ihn aus der Stadt jagte und er mit seiner Familie den Fluß heraufzog, bis hierher.
    Ich schreibe das - und ich werde nicht aufhören, das zu schreiben -, weil ich möchte, daß die Menschen die Wahrheit wissen, wenn ich tot bin. Außerdem fürchte ich wirklich, daß ich verrückt werde, wenn ich nicht alles einfach schwarz auf weiß niederlege. Alles hat sich gegen mich verschworen, und wenn das so weitergeht, werde ich die Geheimnisse in dem Book verwenden und bestimmte Mächte herbeirufen. Vor drei Monaten kam der Bildhauer Arthur Wheeler nach Mountain Top, und man schickte ihn zu mir herauf, denn ich bin der einzige hier, der mehr kann als Landwirtschaft zu betreiben, zu jagen und die Sommergäste zu schröpfen. Den Kerl schien zu interessieren, was ich zu sagen hatte, und war bereit, sich hier für $13,- die Woche einschließlich Mahlzeiten einzuquartieren.
    Ich überließ ihm das Hinterzimmer für seine Steinbrocken und sein Steinwerkzeug, und machte mit Nate Williams aus, daß er sich um die Sprengungen kümmern und die großen Stücke mit einem Rollwagen und einem Ochsengespann heraufschleppen sollte.
    Das war vor drei Monaten. Jetzt weiß ich, warum dem verfluchten Sohn der Hölle die Unterkunft so rasch zusagte. Das war nicht meiner Überzeugungskraft zuzuschreiben, sondern dem Aussehen meiner Frau Rose, Osborn Chandlers ältester Tochter. Sie ist sechzehn Jahre jünger als ich und macht den Burschen in der Stadt immer schöne Augen. Wir haben uns aber immer gut verstanden, bis diese dreckige Ratte auftauchte, auch wenn Rose sich weigerte, mir bei den Riten am Karfreitag und Allerheiligen zu helfen. Ich erkenne jetzt, wie Wheeler ihre Gefühle ausnutzt und sie so für ihn einnimmt, daß sie mich kaum noch ansieht, und ich glaube, früher oder später wird er versuchen, sich mit ihr davonzumachen.
    Er arbeitet jedoch langsam, wie alle hinterlistigen, geschniegelten Hunde, und ich habe Zeit genug, darüber nachzudenken, was ich dagegen unternehmen soll. Keiner von beiden weiß, daß ich etwas argwöhne, aber es wird nicht lange dauern, bis sie erkennen, daß es sich nicht lohnt, die Familie eines Van Kauran zu zerstören. Ich kann ihnen versprechen, daß das, was ich tun werde, für sie eine Überraschung sein wird.
    25. November, Erntedankfest. Das ist ein ziemlich guter Scherz! Aber ich werde etwas haben, für das ich wirklich dankbar sein kann, wenn ich fertigkriege, was ich angefangen habe. Keine Frage mehr, daß

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