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Azazel

Titel: Azazel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Schwestern behandeln ihn ein wenig herablassend, denn er ist sehr erpicht darauf, mich mit seinen Kräften zu beeindrucken, allerdings setzt er sie nicht ein, um mich reich zu machen, was er aus Gründen der Freundschaft eigentlich sollte. Er sagt, seine Kräfte dürfen nur eingesetzt werden, um anderen Gutes zu tun.«
    »Also hören Sie, George. Das ist doch ganz sicher nicht die Philosophie der Hölle.«
    George legte einen Finger auf die Lippen. »Sagen Sie so etwas nicht, alter Knabe. Azazel wäre zutiefst beleidigt. Er sagt, daß sein Heimatland freundlich, anständig und höchst zivilisiert sei und redet nur mit höchstem Respekt von seinem Herrscher, dessen Namen er allerdings nicht preisgeben möchte und den er nur Alles-in-Allem nennt.«
    »Und, tut er wirklich Gutes?«
    »Wann immer er kann. Nehmen Sie nur einmal den Fall meines Patenkinds Juniper Pen -«
    »Juniper Pen?«
    »Ja. Ihrem äußerst neugierigen Blick entnehme ich, daß Sie die Geschichte gern erfahren möchten, und ich werde sie Ihnen mit Freuden erzählen.«
    * * * Juniper Pen [sagte George] war zu der Zeit, als die Geschichte ihren Anfang nimmt, eine blauäugige Erst-semesterin am College - ein unschuldiges, süßes Mädchen, das vom Basketballteam fasziniert war, das samt und sonders aus hochgewachsenen, stattlichen jungen Männern bestand.
    Der Spieler des Teams, auf den sich ihre Jungmädchenphantasien am meisten zu konzentrieren schienen, hieß Leander Thomson, groß, schlaksig, mit enormen Pranken, die sich um einen Basketball legten, oder um alles andere, das Form und Größe eines Basketballs besaß, womit irgendwie wieder Juniper ins Spiel kommt. Zweifellos galten ihm allein ihre anfeuernden Rufe, wenn sie während eines Spiels im Publikum saß.
    Sie weihte mich in ihre reizenden kleinen Träume ein, denn sie verspürte, wie alle jungen Frauen, auch wenn sie nicht meine Patenkinder sind, den unbezwingbaren Drang, mich ins Vertrauen zu ziehen. Mein herzliches, aber würdevolles Benehmen ist eben vertrauenerweckend.
    »Oh, Onkel George«, pflegte sie zu sagen, »es ist doch ganz gewiß nicht falsch, wenn ich von einer Zukunft mit Leander träume. Ich sehe ihn als größten Basketballspieler der Welt vor mir, als erste Sahne unter den bedeutendsten Profisportlern, als Inhaber eines langfristigen, hochdotierten Vertrags. Es ist ja nicht so, daß ich zuviel verlange. Ich erwarte vom Leben nur eine kleine efeubewachsene Villa, ein hübsches Gärtchen, das sich so weit erstreckt wie das Auge reicht, eine kleine, in Staffeln organisierte Dienerschaft, Kleidungsstücke für jeden Tag der Woche, für jeden Monat des Jahres, die in alphabetischer Reihenfolge sortiert sind, und -«
    Ich sah mich gezwungen, ihr reizendes Plaudern zu unterbrechen. »Kleines«, sagte ich, »deine Zukunftspläne haben nur einen klitzekleinen Schönheitsfehler. Leander ist kein besonders guter Basketballspieler, daher scheint es unwahrscheinlich, daß er je für enorme Summen engagiert wird.«
    »Das ist so unfair«, sagte sie schmollend. »Warum ist er kein sehr guter Basketballspieler?«
    »Weil es eben nun mal so läuft im Universum. Warum konzentrierst du deine jugendliche Schwärmerei nicht auf jemanden, der ein guter Basketballspieler ist? Oder, wenn wir schon dabei sind, auf einen hübschen, ehrlichen jungen Börsenmakler an der Wall Street, der Zugang zu Insiderinformationen hat?«
    »Daran habe ich auch schon gedacht, Onkel George, aber ich mag Leander zu gern. Es gibt sogar Zeiten, da denke ich an ihn und trage mich: Ist Geld denn wirklich so wichtig?«
    »Psst, Kleines«, sagte ich schockiert. Die Frauen von heute nehmen wirklich kein Blatt vor den Mund.
    »Ah, aber wieso kann ich das Geld nicht auch haben? Ist das zuviel verlangt?«
    War es das? Immerhin hatte ich meinen eigenen Dämon. Einen kleinen Dämon, zugegeben, aber mit einem großen Herzen. Ganz bestimmt würde er mir helfen, die wahre Liebe zu beflügeln, um zwei Seelen mit Liebreiz und Licht zu erfüllen, deren Herzen beim Gedanken an gemeinsame Küsse und gemeinsame Konten im Einklang miteinander schlugen.
    Azazel hörte genau zu, nachdem ich ihn mit dem entsprechenden Namen der Macht gerufen hatte. - Nein, den kann ich Ihnen nicht verraten. Haben Sie denn nicht das geringste Ehrgefühl? - Wie ich sagte, er hörte zu, allerdings, wie mir schien, ohne das aufrichtige Mitgefühl, das man erwartet hätte. Ich muß gestehen, ich hatte ihn aus dem Luxus von etwas, das wohl einem türkischen Bad

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