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B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

Titel: B155 - Die Mafia schickte ihre Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Mafia schickte ihre Henker
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sechzehn Jahre alt.
    Mr. High deutete auf das Bild. »Der da in der Mitte ist ein gewisser Jerry Cotton«, sagte er. »Das Foto stammt aus Ihrer Zeit auf der High School, Jerry. Wer sind die beiden anderen auf dem Bild?«
    »Der rechte ist Jack Adler. Er hatte eine unwahrscheinlich hübsche Schwester, in die ich bis über beide Ohren verliebt war. Wer der andere ist, weiß ich nicht. Halt, doch, jetzt erinnere ich mich wieder! Er hieß Chianti oder so ähnlich. Er war nur für kurze Zeit in meiner Klasse.«
    »Ein halbes Jahr«, präzisierte Mr. High. »Er hieß auch nicht Chianti, sondern Campari.«
    Mr. High nickte ernst. »Ja, Jerry. Ihr ehemaliger Klassenkamerad ist der Mann, der heute nacht von der Mafia hingerichtet worden ist.«
    Ich starrte auf das Bild des toten Mannes ohne Gesicht und versuchte, mich an das Gesicht des Jungen zu erinnern, der damals ein halbes Jahr lang mit mir zusammen die Schulbank gedrückt hatte. Es gelang mir nicht.
    »Er war ein guter Sportler, dieser Giulio Campari«, sagte ich. »Wir standen zusammen in der Schulmannschaft im Baseball und im Football. Er hätte es weit bringen können, wenn er den nötigen Trainingsfleiß aufgebracht hätte. Aber Giulio wollte sich nie plagen. In keiner Beziehung. Er hatte immer einen Haufen Geld, obwohl sein Vater ein armer, arbeitsloser Schuster war. Weiß der Teufel, woher Giulio das Geld hatte.«
    »Er hatte es gestohlen«, sagte Mr. High. »Er wurde daraufhin von der Schule verwiesen.«
    »Deshalb war er also eines Tages so plötzlich verschwunden! Nun, keiner von uns hat ihm eine Träne nachgeweint. Er war nicht unbeliebt bei uns, aber auch nicht gerade das, was man einen guten Kumpel nennt, mit dem man Pferde stehlen kann. Niemand kannte ihn näher, und niemand wollte ihn näher kennenlernen. Er war die Unauffälligkeit in Person. Ich glaube, wir hatten ihn schon nach drei Tagen völlig vergessen. Ich hätte nie gedacht, daß ich jemals wieder etwas von ihm hören würde.«
    »Ich möchte, daß Sie den Fall übernehmen, Jerry«, sagte Mr. High. »Ich stelle Ihren Freund Phil Decker und Steve Dillaggio von allen Arbeiten frei, zu Ihrer Unterstützung. Ich habe Sie gewählt, weil wir von dem Mann so verdammt wenig wissen. Von all den Leuten, die ihn in ihrem Leben gesehen haben, kann sich kaum einer an ihn erinnern. Wir wissen nicht einmal, wo er in den letzten Jahren gewohnt hat und womit er sein Geld verdiente.«
    »Offenbar hat er die Gewohnheiten seiner Jugend bis zu seinem Tod beibehalten«, murmelte ich.
    »Deshalb sind Sie der richtige Mann für den Job, Jerry. Sie kannten ihn, seinen Charakter und seine Gewohnheiten. Vielleicht wird Ihnen, wenn Sie sich mit dem Fall beschäftigen, noch das eine oder andere einfallen, was uns weiterhelfen kann. Wir haben nur sehr wenig Anhaltspunkte.«
    »Zuerst müssen wir herausfinden, wo Campari lebte«, sagte ich.
    »Das haben wir schon versucht. Im Einwohnermeldeamt ist er nicht bekannt. Bei der Polizei gilt er als tot. Und sein Foto in die Zeitung zu bringen, ist sinnlos. Wir haben von ihm nur diese beiden Fotos. Das eine ist zu alt und das andere…«
    Mr. High brauchte nicht weiterzusprechen. Ein Gesicht, das so zerstört war wie seins, konnte kein Mensch identifizieren.
    »Hier haben Sie den Obduktionsbericht, Jerry. Vielleicht können Sie etwas damit anfangen. Und das hier ist alles, was wir über Frank Bodini wissen, den Mann, der schon vor Campari ermordet wurde. Und zwar auf dieselbe Weise. Vielleicht gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen.« Ich packte die Akten und Fotos zusammen und machte mich auf den Weg zu meinem Office. Mein Freund und Kollege Phil Decker saß hinter seinem Schreibtisch. Er sah mich verblüfft an, als ich mit einem Stapel Akten unter dem Arm hereinkam. Dann grinste er. Wenn Sie Phil kennen, dann wissen Sie, daß sein Grinsen manchmal zu Ohrfeigen reizen kann.
    »Nanu, ich denke, du hast heute deinen freien Tag und an diesem Tag Großes vor. Hat dir die schöne Rosalind den Laufpaß gegeben?«
    »Ich fürchte, sie wird es bald tun«, sagte ich.
    Ich zeigte ihm das Foto des toten Giulio Campari.
    »Dieser Fall wird uns in den nächsten Tagen und Wochen beschäftigen. So lange, bis wir wissen, wer ihn so übel zugerichtet hat und warum. Leg deine Arbeit weg und hol Steve, Phil.«
    Wir brauchten Steve nicht zu holen. Er kam von selbst. Der Chef hatte ihn geschickt.
    Ich erklärte den beiden Kollegen kurz, worum es ging. Dann drückte ich Steve Dillaggio

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