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Baccara Exklusiv 56

Baccara Exklusiv 56

Titel: Baccara Exklusiv 56 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Amy J.;Elliott Lori;Fetzer Foster
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sechsköpfigen Truppe geworden, eine zweifelhafte Ehre, die er zähneknirschend akzeptiert hatte. Die Truppe war von Zenny aufgestellt worden, einem Farmer, der sich zur Ruhe gesetzt hatte und den man mit viel Wohlwollen als streitsüchtig charakterisieren konnte – an seinen guten Tagen. Dann waren da noch Walt und Newton, die sich angeblich aus ihren Läden zurückgezogen hatten, obwohl sie noch jeden Tag dort verbrachten. Außerdem waren noch Howard und Jesse dabei, die männlichen Klatschbasen der Stadt, die sich für jedes Projekt freiwillig meldeten, nur um ihre Nasen in alles hineinstecken zu können.
    Jordan blieb vor der neonbeleuchteten Tür stehen, die in den heruntergekommenen Saloon führte, und drehte sich zu den Männern um. Eine flackernde Bierreklame im Fenster erhellte ihre Gesichter. Jordan musste schreien, um die laute Musik und das Gelächter von drinnen zu übertönen.
    „Denkt dran, wir werden reden. Sonst nichts. Es wird keine Anschuldigungen geben, keine Drohungen und absolut keine Gewalt. Verstanden?“
    Seine fünf Mitstreiter nickten zustimmend und sahen ungeduldig an Jordan vorbei zur Bar, aus der der wüste Lärm kam. Jordan seufzte.
    Buckhorn County war trocken, was bedeutete, dass jeder, der trank, klug genug war, es in seinen eigenen vier Wänden zu tun. Die Einheimischen wollten es so, da es schon zu viele Unfälle auf dem See gegeben hatte, hauptsächlich verursacht von Urlaubern, die glaubten, Alkohol und Wassersport würden zusammenpassen.
    Doch diese neue Bar, eine renovierte alte Scheune, hatte knapp hinter der Bezirksgrenze eröffnet, sodass die Bestimmungen für sie nicht galten. In letzter Zeit hatten einige Gäste mitten in der Nacht Spritztouren durch Buckhorn gemacht und dabei Zäune angefahren, Maisfelder verwüstet, die Tiere auf den Weiden erschreckt und allgemein geringfügige Verwüstungen angerichtet. Niemand war ernstlich verletzt worden – noch nicht –, doch angesichts solch schwachsinniger Vergnügungen war es nur eine Frage der Zeit, bis es passieren würde.
    Daher hatten sich die rechtschaffenen Bürger Buckhorns zusammengeschlossen und nach Rücksprache mit dem Stadtrat entschieden, mit dem Barbesitzer zu reden. Sie hofften, er würde vernünftig sein und sich damit einverstanden erklären, den Alkoholausschank an zügellose Gäste zu beschränken oder wenigstens ein Ausschank-Limit für diejenigen einzuführen, die zu übermäßigem Konsum und Haltlosigkeit neigten.
    Jordan ahnte jedoch, dass es Zeitverschwendung sein würde. Er hatte seine eigenen persönlichen Gründe für seine Abscheu vor Betrunkenen. Er hätte sich auch geweigert, sich an diesem aussichtslosen Unternehmen zu beteiligen. Nur galten er und seine Brüder als prominente Bürger von Buckhorn, und da gerade eine schlimme Grippewelle umging, war Jordan der einzige noch verfügbare Bruder gewesen, um die Truppe anzuführen.
    Mit einem erneuten Seufzer öffnete er die zerschrammte Holztür und trat ein. Augenblicklich tat ihm der Qualm in den Lungen weh. Die Mischung aus Rauch, Schweiß und Alkohol konnte einem den Magen umdrehen.
    In der dunklen, nasskalten Nacht war die Bar wie ein schwülwarmer Kokon. Die Wände waren in eintönigem Grau gestrichen. Lampen hingen von den frei liegenden Deckenbalken und verbreiteten gedämpftes Licht in der ansonsten düsteren Kulisse.
    Die Männer hinter Jordan versuchten über seine Schultern zu spähen und gaben Laute der Empörung über das wilde Treiben vor ihnen von sich. Was sie jedoch nicht daran hinderte, es gebannt zu verfolgen. Jordan spürte ihre angespannte Erwartung und ahnte, dass der Abend nicht gut enden würde.
    In der Hoffnung, einen Verantwortlichen zu entdecken, schaute Jordan sich um. An einem wuchtigen, schräg abfallenden Tresen saß eine Reihe Männer vor ihren Bieren, während ein sehr dürrer, fast kahlköpfiger Mann Drinks mit einer durch lange Übung erworbenen Geschwindigkeit nachschenkte. Am Ende des Tresens stand ein massiger, bedrohlich aussehender Rausschmeißer mit bewusst einschüchternder Miene. Jordan schnaubte verächtlich. Der Kerl sollte für Ruhe sorgen an einem Ort, der Auseinandersetzungen zwangsläufig herausforderte.
    Entlang der Wände gab es Tischnischen. Im übrigen Raum standen ein paar kleine runde Tische. Die Bar war voll, und es war laut hier, doch sie erweckte nicht den Eindruck, als herrsche hier etwas, das die Bezeichnung „Leben“ verdiente. Dazu war die Atmosphäre zu deprimierend, trotz des

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