Baccara Exklusiv 56
…“ Sie schaute sich nach einer Uhr um.
„Es ist schon sehr spät.“ Jordans Ton war sanft und beruhigend. „Hören Sie mir zu, Georgia. Ich werde Sie nach Hause fahren, sobald hier alles geklärt ist.“
„Wieso? Sie kennen mich doch nicht einmal. Und das, was Sie von mir wissen, missbilligen Sie. Sie schulden mir ganz sicher nichts.“
„Georgia.“ Er sprach ihren Namen wie eine Liebkosung aus. Er wollte es nicht, aber er tat es trotzdem. „Kein Mann würde Sie in dieser Situation allein lassen.“
Sie lachte bitter. „Da irren Sie sich aber gewaltig.“
Er blieb ruhig, obwohl ihre Bemerkung seine Neugier geweckt hatte. Aber sie war jetzt viel zu aufgebracht, als dass er sie hätte ausfragen können. Später würde er noch genug Gelegenheit bekommen, mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren. „Wie wollen Sie denn sonst nach Hause kommen?“
„Wir können ein Taxi nehmen.“ Sie atmete tief durch. „Da ich mein Geld von Bill bekommen habe, kann ich es mir bequem leisten …“
Jordan legte seine Hände auf ihre Schultern und zog sie näher zu sich heran, damit er flüstern konnte. Denn auf keinen Fall wollte er die Kinder aufwecken. „Ich werde Sie nach Hause fahren, Georgia. Akzeptieren Sie das. Ihren Wagen werden wir morgen holen. Dann können Sie nach Ihrer Mutter sehen, und anschließend unterhalten wir uns über die Grillparty, die meine Familie geplant hat.“
Sie hielt sich die Ohren zu und wandte sich ab. „Ich muss mich jetzt umziehen. Bleiben Sie …“ Sie klang widerwillig. „Bleiben Sie solange bei Lisa und Adam?“
„Selbstverständlich.“
5. KAPITEL
Die Heimfahrt verlief größtenteils schweigend. Kein einziges Fahrzeug war mehr unterwegs. Die Kinder schliefen tief und fest, und der Himmel hatte sich inzwischen so weit aufgeklart, dass das Mondlicht die nassen Straßen beschien. Im Großen und Ganzen war es eine ruhige, entspannte, ja beinah einschläfernde Fahrt.
Georgia war jedoch alles andere als entspannt. „Jordan … ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich vorhin so wütend war.“
Abgesehen davon, dass sie seinetwegen verhaftet worden war, war er wundervoll gewesen. Aber sie hatte sich ihm gegenüber ekelhaft benommen. Und das nur, weil er ihr Angst machte.
Außerdem hatte sie Angst vor sich selbst, sobald sie in seiner Nähe war. Er brauchte nicht einmal etwas Wichtiges oder Verführerisches zu sagen; sie begehrte ihn trotzdem. Das war eine unerträgliche Situation und sie viel zu müde, um sich damit auseinanderzusetzen.
Mit seiner sanften, beinah hypnotisierenden Stimme erwiderte er: „Kein Problem. Sie hatten einen schweren Tag.“
Georgia lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. „Danke, dass Sie uns nach Hause fahren. Und danke auch dafür, dass Sie sich um die Kinder gekümmert haben. Ich hätte es auch irgendwie geschafft, aber …“
„Sie hatten genug um die Ohren.“ Er drückte ihre Schulter. Selbst durch das geliehene T-Shirt hindurch war seine Berührung elektrisierend. Georgia hielt den Atem an, um ihm nicht zu verraten, welche Wirkung er auf sie hatte.“ Sie haben sich eine Pause verdient, Georgia. Außerdem mag ich Ihre Kinder. Adam erinnert mich ein wenig an Casey in dem Alter. Ständig in Bewegung, bis er völlig erschöpft ist.“
Dankbar ließ sie sich von ihren Empfindungen ablenken.
„Ihr Neffe hat mich wirklich erstaunt.“
Jordans Lächeln war liebevoll und stolz. „Ja, er ist ein erstaunlicher Junge. Er ist zwar erst achtzehn, aber er hat mehr Verstand, Charakter und Reife als die meisten Männer, die doppelt so alt sind. Wir haben ihn mehr oder weniger allein großgezogen.“
Das hatte sie nicht gewusst. Seit sie nach Buckhorn gezogen war, war sie außer bei der Arbeit allein geblieben. In der Bar hatte sie ganz gewiss keine Freundschaften gesucht. Es blieb ihr auch nicht viel Zeit, mit den Nachbarn zu plaudern oder jemanden näher kennenzulernen. „Sie und Ihre Brüder?“
„Ja. Caseys Mutter wurde mit einem Baby nicht fertig, und so machte sie sich aus dem Staub. Sawyer studierte damals noch Medizin, als Casey zur Welt kam. Er brachte ihn aus dem Krankenhaus mit nach Hause, und das war’s dann. Ich war gerade erst fünfzehn und völlig fasziniert. Ich bewunderte Sawyer und Morgan sehr, aber ich hatte immer ein ziemlich eindimensionales Bild von ihnen. Verstehen Sie, was ich meine?“
„Ja.“ Sie hatte selbst ein eindimensionales Bild von den meisten Männern; sie hielt sie für selbstsüchtig. Ihr
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