Baccara Exklusiv 56
Sie meinen“, murmelte sie lediglich und hoffte, dass er das Thema fallen ließ.
Das tat er natürlich nicht.
„Sie glauben mir nicht?“ Als sie nicht antwortete, pfiff er. „Sie müssen ja eine schlimme Ehe geführt haben.“
„Die Ehe war in Ordnung. Nur das Ende war schlimm.“
„Weil Sie ihn noch liebten?“, fragte Jordan leise.
„Nein.“ Als die Scheidung ausgesprochen wurde, wusste Georgia, dass sie einem Traum nachgehangen hatte. Sie hatte nur gesehen, was sie sehen wollte, und die Realität verdrängt. „Nein, ich habe ihn nicht mehr geliebt. Und es spielte auch keine Rolle, dass er mich nie wirklich geliebt hatte. Nur hat er die Kinder auch nie geliebt. Und das kann ich nicht verstehen.“
„Das tut mir leid.“
„Wieso?“ Seine Stimme war so zärtlich und hypnotisierend, dass sie sich am liebsten an ihn gelehnt hätte. „Was macht Ihnen das schon aus?“
Jordan bog in ihre Auffahrt und stellte den Motor aus. „Vielleicht kann ich Ihnen das erklären, wenn wir im Haus sind. Schließen Sie die Tür auf, dann trage ich die Kinder hinein.“
„Nein, vielen Dank. Sie haben schon genug getan, und ich bestehe darauf, Ihnen zurückzuzahlen, was Sie …“
„Ich bringe Sie ins Haus, Georgia“, unterbrach er sie bestimmt. „Wir haben noch ein paar Dinge zu besprechen.“
„Wir haben nichts zu besprechen!“
„Mommy?“ Lisa setzte sich auf, rieb sich die Augen und schaute sich verwirrt um.
Georgia warf Jordan einen letzten wütenden Blick zu und stieg aus, um Lisas Tür zu öffnen. „Wir sind zu Hause, Liebes.“ Sie öffnete Lisas Sicherheitsgurt und strich ihr die zerwühlten Haare aus dem Gesicht. „Warte hier, während ich die Tür aufschließe. Dann hole ich Adam, und wir gehen alle hinein, ja?“
Sie hatte vergessen, die Verandalampe brennen zu lassen, und der Weg zum Haus war holprig und mit Unkraut überwachsen. Wenn Jordan nicht die Autoscheinwerfer wieder eingeschaltet hätte, hätte man ihn gar nicht gehen können. Ihre Hände zitterten, als sie den Schlüssel ins Schloss der Haustür steckte. Als sie sich umdrehte, wäre sie fast über ihre Tochter gestolpert.
Jordan stand vor ihr, Adam schlafend auf dem Arm, während sich Lisa an seinen Gürtelschlaufen festhielt. Er lächelte freundlich und sagte: „Gehen Sie.“
Benommen trat Georgia zur Seite. Blieb ihr eine andere Wahl? Wenn sie ehrlich war, hatte Jordan ihr mit seiner ruhigen, verständnisvollen Art vom ersten Moment an keine Wahl gelassen.
Sie machte die Tür zu und folgte ihm. Lisa führte ihn die Treppe hinauf zu Adams Zimmer und bog dann ab zu ihrem eigenen Zimmer. Georgia ging zuerst zu ihr, um ihr beim Anziehen des Nachthemds zu helfen und sie ins Bett zu bringen.
„Ich habe mir die Zähne nicht geputzt.“
Georgia gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Dann putzt du sie morgen früh zwei Mal.“
„Na gut. Ich hab dich lieb, Mommy.“
Für einen Moment verschwamm alles hinter Tränen. Georgia war so müde. Und sie hatte so viel, wofür sie dankbar sein konnte. „Ach Schätzchen, ich hab dich auch schrecklich lieb.“ Sie drückte ihre Tochter fest an sich. „Ganz, ganz doll.“
„Sagst du Jordan gute Nacht von mir?“
„Natürlich …“
„Ich bin schon da.“ Jordan trat aus dem Schatten und setzte sich auf Lisas Bettkante. Georgia war praktisch gezwungen, ihm Platz zu machen. Er war ein viel zu großer Mann, der zu viel Platz einnahm. „Danke, dass du mir heute geholfen hast. Das war sehr nett.“
Das Mädchen strahlte. „Das hat Spaß gemacht. Außer, dass Grandma krank geworden ist.“
Jordan strich ihr übers Haar. „Du hast geschlafen, aber deine Mutter hat mir berichtet, dass es deiner Grandma bald wieder besser geht. Die Ärzte werden sich sehr gut um sie kümmern. Nicht mehr lange, dann ist sie wieder zu Hause.“
Lisa nickte und sah zu ihrer Mutter. „Wer passt auf uns auf, wenn du bei der Arbeit bist?“
„Dafür ist schon gesorgt, Süße. Ich werde es dir morgen früh erzählen. Aber jetzt musst du schlafen. Ehe du dich versiehst, geht die Sonne schon wieder auf.“
Und damit rollte Lisa sich auf die Seite, kuschelte den Kopf ins Kissen und schlief wieder ein.
Jordan erhob sich. „Kinder sind wirklich erstaunliche Wesen. In der einen Minute sind sie noch hellwach, in der nächsten schlafen sie tief und fest.“
Georgia schaltete die Nachttischlampe aus. Im Zimmer herrschte Dunkelheit. Nur vom Flur fiel Licht ein. Sie ging zur Tür. „Meine Kinder schlafen immer tief
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