Baccara Exklusiv 56
Vater, ihr Exmann, ihr Boss, die Männer, die Geld auf die Bühne warfen, wenn sie tanzte …
„Ein Baby veränderte einiges, nicht wahr?“, sagte sie, da es bei ihrem Exmann und ihrem Vater so gewesen war.
„Im positiven Sinn. Sawyer war immer so ernst und verbissen gewesen. Doch plötzlich schmuste er mit dem Baby und lächelte glücklich, weil er Windeln wechseln oder das Baby baden konnte.“
Georgia war verblüfft. Mit Lisa war es ihr genauso gegangen, wie Jordan es schilderte. Alles, was das Baby tat, war für sie ein Wunder und erstaunlich gewesen. Nur hätte sie nie gedacht, dass ein Mann diese Einstellung haben könnte. „Ist das Ihr Ernst?“
Jordan nickte. „Ich dachte, nichts könnte Sawyer von seinen Büchern losreißen, nicht einmal eine schöne Frau. Doch sobald Casey einen Laut von sich gab, war er da und kümmerte sich begeistert um ihn.“ Jordan lächelte bei der Erinnerung daran. „Morgan war stets der wüsteste.“
„Das kann ich mir vorstellen.“
„Er sorgt dafür, dass es friedlich zugeht in unserer Stadt. Gewöhnlich braucht er nur seinen finsteren Blick dazu. Aber mit Casey war er unglaublich sanft. Mit seiner Tochter Amber, die bald zwei wird, ist es ganz genauso. Er ist ein sehr guter Sheriff und ein noch besserer Vater.“
„Sie haben eine beeindruckende Familie.“
„Ja, ich finde sie auch ziemlich großartig. Gabe, der jüngste von uns Brüdern, hat gerade sein eigenes Unternehmen gegründet und bereits mehr Aufträge, als er bewältigen kann. Er kann alles bauen oder reparieren. Nach seiner Heirat wollte er sein Leben in geordnete Bahnen bringen.“
„Inwiefern geordnet?“
„Bevor er Elizabeth kennenlernte, arbeitete er nur, wenn ihm der Sinn danach stand oder wenn jemand ihn benötigte. Er war immer bereit zu helfen. Aber er zog es vor, seine Zeit mit anderen Beschäftigungen zu verbringen. Ich glaube nicht, dass er jemals einen Tag ohne weibliche Gesellschaft verbracht hat. Frauen strömten ihm scharenweise zu. Es war fast unheimlich. Seit er den Unterschied zwischen Mann und Frau kannte, war jedes Mädchen in der Gegend hinter ihm her. Und er nutzte seine Beliebtheit aus. Sie haben ihn schrecklich verwöhnt.“
Jordan sagte das mit einem liebevollen Lächeln. Georgia schüttelte den Kopf.
„Je schlimmer sein Ruf wurde, desto mehr schienen sie hinter ihm her zu sein. Es machte meine Mutter verrückt, bis sie und Brett sich in Florida zur Ruhe setzten.“
Seine arme Frau, dachte Georgia. Ein Mann wie Gabe wurde nie wirklich sesshaft und gab seine alten Gewohnheiten auf.
Jordan berührte ihre Wange. „Wieso machen Sie so ein ernstes Gesicht?“
Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie es überhaupt nicht bemerkt hatte. „Aus keinem bestimmten Grund.“
„Ach kommen Sie schon, Georgia.“ Er bog in die alte Straße ein, die zu ihrem Haus führte. Sie war holprig und wegen des Regens voller schlammiger Pfützen. „Ich sehe doch, dass Sie düstere Gedanken wälzen.“
„Nicht düster, nur realistisch.“
„Inwiefern?“
Georgia räusperte sich und warf einen Blick auf ihre Kinder, um sicherzugehen, dass sie noch tief und fest schliefen. „Sind Sie sicher, dass Sie das hören wollen?“
„Ja.“
„Meiner Ansicht nach“, begann sie, ihre Worte sorgsam wählend, „wird sich ein Mann, der es gewohnt ist, eine Frau nach der anderen zu haben, kaum mit nur einer einzigen Frau begnügen, nur weil er ein Eheversprechen gegeben hat. Es liegt einfach in seiner Natur, sexuell zügellos zu sein.“
Jordan lachte. „Genau das ist Gabe.“
„Dann wird er immer zügellos sein.“
„Ganz sicher. Das will ich nicht bestreiten. Alle meine Brüder sind sexuell sehr aktiv.“ Er zuckte die Schultern. „Ich finde daran nichts Schlechtes.“
Georgia wollte mit ihm nicht darüber streiten. Sie fragte sich nur, ob er sich auch für „sexuell sehr aktiv“ hielt.
Nein! Das fragte sie sich nicht! Es war ihr egal! Sie wollte ihn nicht ansehen und schaute stattdessen aus dem Fenster auf die vorbeiziehenden Büsche entlang der Straße. Selbst in der Dunkelheit sah alles schlaff aus vom Regen.
Jordan fuhr ohne ihre Ermutigung fort. „Gabe ist natürlich nach wie vor an Sex sehr interessiert. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich das mal ändert. Doch jetzt gilt dieses Interesse einzig und allein seiner Frau.“
Gütiger Himmel, wie waren sie denn bloß auf dieses Thema gekommen? Georgia war so erhitzt, dass ihr Fenster schon beschlug. „Wenn
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