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Baccara Exklusiv Band 04

Baccara Exklusiv Band 04

Titel: Baccara Exklusiv Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Carroll Cait London Karen Leabo
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interessieren, oder?" fragte er.
    "Aber … aber der Prozess gegen Adam? Sie wollen doch gewinnen …"
    "Oh, das werde ich auch. Ich gewinne immer – aber mit meinen eigenen Mitteln. Wenn ich einen Einbruch geplant hätte, hätte ich bestimmt keinen pickeligen Jüngling anheuern müssen."
    "Aber Sie haben Chad Leaming doch bezahlt …"
    "Wer sagt, dass ich ihn bezahlt habe? Ich habe nur gesagt, dass er Geld verlangt hat. Ich habe ihm die Papiere abgenommen und ihn … hinausbefördern lassen."
    "Wollen Sie etwa behaupten, dass Sie Adam die Papiere sowieso zurückgegeben hätten?"
    Storm grinste. "So würde ich das nun auch wieder nicht sagen. Was ich getan oder nicht getan hätte, wäre von meiner Stimmung abhängig gewesen. Aber da Sie mich jetzt so charmant darum gebeten haben – wie konnte ich da widerstehen?"
    Sie merkte, dass ihr die Röte in die Wangen stieg. "Es tut mir Leid, wenn ich etwas unhöflich war und Ihnen Dinge vorgeworfen habe, an denen Sie keine Schuld tragen."
    "Das bin ich gewöhnt", erwiderte er trocken. "Wussten Sie denn nicht, dass ich für alles verantwortlich bin, angefangen bei der schlechten Wirtschaftslage bis hin zum Ozonloch?"
    "Sie sind ein seltsamer Mann, Mr. Storm", murmelte sie.
    "Und Sie sind eine bemerkenswerte Frau, Miss Stuart. Mehr noch als Ihre Schwester. Vielleicht erzählen Sie mir eines Tages, was Sie dazu veranlasst hat, sich für Chelsey auszugeben. Es würde mich interessieren. Und wenn Sie irgendwann genug von Ihrem Architekten haben, können Sie mich ja anrufen." Er hielt ihr seine Karte hin.
    Sie schüttelte den Kopf. "Ich glaube nicht, Mr. Storm, dass ich das tun möchte. Und jetzt werde ich lieber gehen. Ich habe Ihre kostbare Zeit schon lange genug vergeudet."
    Ungerührt steckte er die Karte zurück in das goldene Etui. "Oh ja, Zeit ist Geld. Ständig muss ich Firmen aufkaufen und Pachtzahlungen eintreiben. Ich nehme an, dass Sie allein hinausfinden."
    Sie nickte. Sie hatte bereits mit dem Gedanken gespielt, so schnell wie möglich zur Tür zu rennen, bevor Storm es sich noch einmal anders überlegte. Doch er schritt davon und beachtete sie nicht weiter.
    Als sie die Tür dann hinter sich geschlossen hatte, raste sie zum Fahrstuhl. Sie drückte den Knopf und lehnte sich gegen die Wand. Sie fühlte sich erleichtert und unendlich stolz.
    Sie war Xavier Storm gegenübergetreten, hatte Adams Papiere bekommen und hatte nicht das geringste Bedürfnis, nach ihrem Inhalator zu greifen. Dieses Schreckgespenst ihrer Kindheit war also endgültig vorbei. Sie kramte ihn aus ihrer Tasche und warf ihn mit einem triumphierenden Lächeln in den nächsten Abfalleimer.
    Jetzt musste sie Adam nur noch die Dokumente zurückbringen. Wenn er sah, was sie getan hatte, würde er vielleicht …
    Vielleicht was? Dankbar vor ihr auf die Knie sinken? Ihr vergeben? Nein, dachte sie betrübt, hör auf zu träumen, Laura Stuart. Was sollte das schon nützen? Sie brauchte zwar ihren Inhalator nicht mehr, aber sie war noch immer die ruhige, vernünftige Laura, und nicht die attraktive und impulsive Frau, die sie das ganze Wochenende über gespielt hatte – und die Adam so fasziniert hatte.
    Was hatte er doch gesagt? Das ist das Problem mit Abenteuern. Sie müssen irgendwann einmal enden. Sie fürchtete, dass er Recht hatte. Sie würde die Papiere Adam nur per Express zurückschicken.
    Und dann? Dann, dachte sie seufzend, ist es Zeit für die Kinderbuchautorin, endlich wieder nach Hause zu gehen.

11. Kapitel
     
    Der Regen trommelte gegen die Glastüren, die auf die Terrasse von Lauras hoch gelegenem Apartment führten. Sie wickelte sich fest in ihren Bademantel und sah auf ihre kuschelig warmen Hausschuhe. Es waren Hasenpantoffeln, die eine ausgesprochene Ähnlichkeit mit ihrem Kinderbuchhelden hatten: Hasenfüßchen. Es war nach ein Uhr, und sie hatte sich noch immer nicht aufraffen können, sich anzuziehen. Vielleicht hatte der dekadente Mr. Storm sie nachhaltig beeinflusst.
    Vielleicht konnte sie sich aber auch seit ihrer Rückkehr nach Bennington Falls zu nichts richtig aufraffen. Der trübe Himmel spornte sie jedenfalls bestimmt nicht an. Es ließ das sonnige letzte Wochenende nur umso mehr wie einen fernen Traum erscheinen, wie eines dieser unrealistischen romantischen Abenteuer im Spätprogramm. Warum hatte sie dann immer wieder ganz und gar reale Bilder von Adam im Kopf und so deutliche Erinnerungen an seine wilden Küsse und leidenschaftlichen Berührungen? Oder an die eher ruhigen

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