BACCARA EXKLUSIV Band 46: VIELLEICHT NUR EINE NACHT / HEISSE LIEBE KOMMT INS SPIEL / MEIN HELD - MEIN RETTER / (German Edition)
etwas darauf erwidern konnte.
Er stand am Fenster und schaute ihr nach. Offenbar hatte sie endlich erkannt, dass es nicht nur eine Affäre zwischen ihnen war, sondern etwas Dauerhaftes. Im ersten Moment wallte Freude in ihm auf, doch sie verflog schnell wieder. Lacy hatte nicht ausgesehen, als ob sie sich die Heirat wünschte. Sie hatte eher dreingeschaut, als hätte sie einen Geist erblickt.
Er dachte daran, was der Lieutenant vorhin gesagt hatte. Es gab keinen Anhaltspunkt, dass sich etwas Wertvolles auf Lacys Grundstück befand. Allerdings war da noch die alte Mine. Schade, dass sie nicht mit Silber gefüllt war und auf Lacys Grundstück lag.
Doch wer sagte eigentlich, dass es nicht so war?
Morgan ging in sein Büro, griff nach dem Telefon und wählte Cals Nummer. „Hör mal, was ist mit deiner alten Mine …“, sprach er ihn nach einer freundlichen Begrüßung an. „Hast du irgendetwas daran gemacht?“
Cal lachte. „Lieber Himmel, nein. Die ist doch schon seit Jahren stillgelegt, weil sie erschöpft ist. Warum fragst du?“
Morgan holte tief Luft. „Nun, du weißt doch, dass die Leute von der Navy sich auf Lacys Besitz umgesehen haben, nicht wahr?“
„Ja, ich habe davon gehört. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, was sie dort zu finden hofften. Jeder vernünftige Viehdieb müsste sich doch inzwischen davongemacht haben.“
„Natürlich“, versicherte Morgan. „Aber sie sind da draußen auf eine Mine gestoßen. Sie erwähnten, der Eingang müsse wieder richtig verschlossen werden. Ich bin absolut überzeugt, dass sich auf Lacys Land keine Mine befindet. Deshalb nehme ich an, sie müssen auf deine Mine gestoßen sein.“
Cals Antwort kam rasch … eine Spur zu rasch. „Ja, das wird so sein. Ich werde mich sofort darum kümmern.“
Es mochte an Cals ungewohnter Freundlichkeit liegen oder an seiner vorschnellen Reaktion. Wie auch immer, Morgan beschlich ein ungutes Gefühl, nachdem er aufgelegt hatte. Es erschien ihm zwar ein wenig weit hergeholt, aber wenn da draußen eine Mine war und Cals Urgroßonkel davon gewusst hatte, konnte es durchaus sein, dass Cal auch davon erfahren hatte. Und das mochte ihm einen triftigen Grund geben, die Johnsons von ihrer Ranch zu vertreiben.
Janice war fast genauso schwer enttäuscht wie Lacy. „Ich kann es nicht glauben, dass sie nichts gefunden haben“, beschwerte sie sich. „Und was machst du jetzt?“
„Ich werde wohl heiraten“, erwiderte Lacy achselzuckend. Inzwischen konnte sie sich mit dem Gedanken besser anfreunden. Solch eine Nacht wie die vergangene würde sie öfter erleben. Morgan kochte leidlich und hielt Ordnung. Ab und zu durfte sie wohl auch ausschlafen. Was konnte sie sich noch mehr wünschen?
Natürlich musste sie ihr Vorhaben, eine Ranch allein zu bewirtschaften, aufgeben. Morgan war wie jeder andere Mann hier ein durchschnittlicher, tatkräftiger Cowboy, der sein Leben in die Hand nahm und bestimmte, wie was gemacht werden sollte. Sicher, er hörte sich ihre Vorschläge an, aber am Ende würde er die Entscheidungen treffen.
Noch beim Abschied musterte Janice sie besorgt. „Bist du sicher, Lacy?“
„Nein.“ Lacy setzte ihren Hut auf. „Aber ich weiß nicht, wie ich sonst meine Ranch behalten soll.“ Sie umarmte die Freundin. „Mach dir keine Sorgen! Es wird schon gut gehen.“
Lacy stieg in Morgans Wagen und fuhr bedächtig die Straße hinunter. Wenn Jake nicht da gewesen war, um ihr einen verborgenen Schatz zu zeigen, warum war er dann gekommen? Hatte sie sich sein Erscheinen etwa nur eingebildet?
Sie hielt an einer Kreuzung und steuerte den Wagen in die Richtung, die zu ihrer Ranch führte. Nein, Jakes Geist hatte sie sich nicht eingebildet, und er hatte ihr etwas mitteilen wollen.
Gleichgültig wie unlogisch es sein mochte, sie wollte sich die Stelle noch einmal ansehen.
Es war fast Sonnenuntergang, als Morgan auf die Mine stieß. Sie war nicht leicht zu finden. Halb versteckt hinter einem Felsvorsprung war der zugenagelte Eingang zusätzlich mit Zweigen getarnt, als ob jemand nicht wollte, dass sie entdeckt wurde.
Sie befand sich nicht in bestem Zustand. Da hatten die Männer von der Navy recht. Die Bretter mussten erst kürzlich herausgerissen worden sein. Es sah sogar so aus, als ob außer der Navy noch jemand hier gewesen wäre, und das auf jeden Fall in den letzten Tagen.
Morgan legte sein Gewehr beiseite und ging in die Hocke, um sich die Spuren genauer zu betrachten. Das war nicht in den letzten Tagen
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