BACCARA EXKLUSIV Band 59: EROBERE MICH NOCH EINMAL / KÜSS MICH - KÜSS MICH ÜBERALL / IMMER NUR DAS EINE? / (German Edition)
Hooker entkommt. Du entführst mich zuerst zu deinem Haus, dann den ganzen Weg hier heraus bis zum Chesapeake …“
„Potomac.“
„Okay, bis zum Potomac also. Und jetzt werden wir nur …“
„Warten.“
„Ja, aber worauf denn? Dass Weihnachten kommt?“
„Wenn es so lange braucht, bis Hooker wieder festgenommen wird, dann ja.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann doch nicht einfach für weiß Gott wie lange hier herumsitzen und darauf warten, dass man Hooker fängt.“ Ihre Stimme sank zu einem Flüstern. „Ich habe Dinge zu erledigen. Ich heirate übermorgen, Marc.“
„Nein, das tust du nicht.“
„Was?“ Sie musste sich verhört haben.
Er setzte sich aus seiner entspannten Stellung auf und stützte die Unterarme auf die Knie. „Ich meine nur, wenn Hooker nicht vor Samstag festgenommen wird, lasse ich dich nicht einmal in die Nähe dieser Kirche.“
Warum hatte sie den Eindruck, dass er keineswegs das sagte, was er wirklich meinte? Lag mehr hinter seinem Kidnapping, als er zugeben wollte? Nutzte er die Umstände aus, um ihre Hochzeit mit Craig zu verhindern?
Aber das ergab keinen Sinn. Er hätte unzählige Gelegenheiten gehabt, sie vorher aufzusuchen. Eine besonders gute Zeit wäre gewesen, als sie im Krankenhaus gelegen hatte. Und nachdem sie herausgefunden hatte, dass sie schwanger war, hätte sein Besuch sie ganz besonders gefreut. Aber Marc hatte sie nicht einmal angerufen. Dieses verrückte Kidnapping konnte also nichts damit zu tun haben, dass er ihre Hochzeit verhindern wollte.
Sie stand auf und fing an, unruhig auf und ab zu gehen. „Erklär mir, Marc, warum wir nichts unternehmen sollen, um bei Hookers Festnahme zu helfen.“
Er mied wieder ihren Blick, und das war doch sehr verdächtig. „Du denkst, dass ich der Aufgabe nicht gewachsen wäre, stimmt’s?“ Sie blieb herausfordernd vor ihm stehen.
„Sei nicht albern. Du warst meine Partnerin und bist genauso fähig wie ich.“
„Lügner.“
„Ich spreche die reine Wahrheit.“ Er griff nach seiner Kaffeetasse.
„Und warum siehst du mir dann nicht in die Augen, während du das sagst?“
Er holte tief Luft und blickte zu ihr hoch, und seine Miene verriet ihr, was sie wissen wollte. „Du hältst mich für eine Invalidin, weil ich angeschossen wurde. Und jetzt bin ich für dich unfähig, mehr zu tun, als untätig herumzusitzen, bis andere Leute Hooker ausschalten.“
Marc fuhr sich seufzend durch das Haar. „Quatsch, ich halte dich nicht für unfähig. Und was die Schusswunde angeht … hör zu, Melanie, ich habe Männer kennengelernt, die in Ausübung ihrer Pflicht angeschossen wurden, und alle brauchten sie eine gewisse Zeit, um sich wieder in den Griff zu bekommen.“ Er starrte verständnislos auf seine Tasse hinunter. „Milch?“
Melanie sah, dass er aus Versehen ihre Tasse genommen hatte, und schob ihm ungeduldig seine zu. „Warum glaubst du, dass ich mich nicht im Griff habe?“
„Willst du es wirklich wissen?“
Sie nickte heftig.
„Wenn du auf deiner üblichen Höhe wärst, wärst du jetzt nicht hier. Du hättest mich in dem Moment hingestreckt, in dem du mich vor der verflixten Damentoilette sahst.“
Melanie öffnete den Mund, aber kein Wort kam heraus. Sie presste betroffen die Lippen zusammen. Langsam ließ ihre Wut nach, und plötzlich fühlte sie sich sehr verletzlich. Marc hatte recht. Wenigstens bis zu einem gewissen Punkt. Natürlich konnte er nicht wissen, dass ihre Gefühle für ihn eine große Rolle gespielt hatten und sie sich auch deswegen nicht ernsthaft gegen ihn gewehrt hatte. Sein Anblick hatte genügt, um sie innerlich total aufzuwühlen.
Dennoch hätte ein gut gezielter Hieb in seinen Magen oder gegen die Kehle genügt, um ihn wirkungsvoll aufzuhalten. Und doch hatte sie nichts von beidem getan. Warum nicht? Bis jetzt hatte sie sich eingeredet, sie wäre nicht aus freiem Willen hier, aber das war in gewisser Weise eine Lüge. Sie war ausgebildet worden, sogar Profikiller außer Gefecht setzen zu können, aber als Marc sie einfach gepackt, sie sich über die Schulter geworfen und zu seinem Jeep geschleppt hatte, hatte sie kaum einen Finger gerührt.
Marc räusperte sich. „Wenn du okay wärst, hättest du die Abteilung nicht verlassen.“
Melanie fing wieder an, auf und ab zu gehen, und rieb sich die Stirn. Sie wusste nicht, was ihr unangenehmer war – dass Marc dachte, sie habe ihre Fähigkeiten als Agentin verloren, oder dass er die Wahrheit über ihren Entschluss
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