BACCARA EXKLUSIV Band 59: EROBERE MICH NOCH EINMAL / KÜSS MICH - KÜSS MICH ÜBERALL / IMMER NUR DAS EINE? / (German Edition)
Melanie erwartet, aber diese hatte nicht zu ihnen gehört. Was war aus der wütenden Frau geworden, die er an die Heizung gefesselt hatte und die ihn mordlüstern angesehen hatte?
Vielleicht probierte sie nur einen neuen Trick aus? Irgendwie wollte sie ihn in Sicherheit wiegen, um dann die Gelegenheit zur Flucht auszunutzen. Andererseits war Melanie nie besonders gut im Schauspielern gewesen. Wenn sie wütend war, sah man ihr das auch an.
Nein, offensichtlich machte sie ihm nichts vor. Sie wollte wirklich eine Antwort auf ihre Frage. Wenn er ihr nur eine geben könnte.
Marc ging langsam zum Fenster hinüber, um Zeit zu gewinnen. „Ich brauche dir wohl nicht zu sagen, dass es hier keine Klimaanlage gibt.“ Er öffnete mit einiger Mühe die farbverkrusteten Fenster und rüttelte an den äußeren Riegeln, um zu prüfen, ob sie fest waren. Zwar war die Hütte nicht besonders gemütlich, aber sie war wenigstens sicher.
„Marc?“
„Ja?“, erwiderte er unschuldig.
„Warum?“
Er drehte sich wieder zu Melanie und fühlte sich nicht besser, obwohl jetzt einige Meter staubigen Holzfußbodens zwischen ihnen lagen. „Reicht es denn nicht, dass wir Partner gewesen sind?“
Ihr verführerisches Lächeln sollte ihn eindeutig herausfordern. „Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass du Roger entführen würdest, um ihn zu beschützen.“
„Nun, ich habe ja auch nie mit Roger geschlafen.“ Er sah sie zusammenzucken. Was hast du nur für ein großes Maul, McCoy, dachte er und fuhr sich mit der Hand gereizt durch das Haar. „Ich dachte, wir wären uns einig, dass du jetzt aus freiem Willen hier bist.“
„Nein, aus freiem Willen bin ich nicht hier, aber ich verstehe jetzt die Situation ein wenig besser.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Er folgte der Bewegung mit den Augen und bemerkte, wie der Stoff ihres Kleids sich über ihren Brüsten spannte. Wenigstens hatte sie jetzt aufgehört, andauernd am Saum zu zerren.
„Wohin gehst du?“, fragte sie, als er sich zur Tür wandte.
„Nur zum Jeep, um Brando und die Sachen hereinzuholen.“
„Oh.“ Sie entspannte sich sichtlich. Was hatte sie denn geglaubt? Dass er sie hier sich selbst überlassen würde? Er betrachtete sie aufmerksam. Melanie schien etwas zu beschäftigen. Was war geschehen, während er draußen war? Hatte irgendetwas sie erschreckt? Er war ratlos. Bisher hatte Melanie nie Angst gezeigt.
Du lässt sie zurück, an eine Heizung gefesselt, völlig allein, ohne die Möglichkeit der Flucht, und draußen ist ein Irrer hinter ihr her, warf ihm sein Gewissen vor. Das reicht aus, um selbst dem Mutigsten Angst zu machen.
„Aber es hat keine Eile“, brummte Marc. „Ich könnte gut erst mal eine Tasse Kaffee gebrauchen.“
Melanie war gern bereit, sich um den Kaffee zu kümmern, bestand aber darauf, dass Marc wenigstens den armen Brando hereinholte. Schon bald kam sie mit einer Tasse Kaffee und einer Tasse Milch wieder zurück. Marc saß auf dem Sofa und blätterte in einer Zeitung. Melanie setzte sich neben ihn und achtete darauf, ihm nicht zu nahe zu kommen. Aber sie wusste, dass selbst die größte Entfernung zwischen ihr und Marc nicht dazu führen würde, dass sie ihn vergaß.
„Lass deinen Plan hören“, sagte sie und reichte Marc seine Tasse.
„Welchen Plan?“
Sie nahm ihm die Zeitung aus der Hand. „Der Plan, von dem du redest, seit du mich dir über die Schulter geworfen hast.“
Ihr Blick fiel auf die Titelseite, und ihr Gesicht wurde aschfahl. Ein Artikel über Hookers Flucht. Melanie musste ihn dreimal durchlesen, bevor sie ruhig genug war, um den Sinn richtig aufzunehmen. Vor zwei Tagen waren Anstalten getroffen worden, Hooker vom Gefängnis in eine Zelle im Gerichtsgebäude zu verlegen. Ein Wächter hatte ihn unter seiner Aufsicht gehabt, als Hooker ihm die Waffe entrang und floh.
Aber was Melanie besonders traf war eine Bemerkung am Ende der Seite.
Man nimmt an, dass Hooker plant, sich an Melanie Weber
zu rächen.
Mit zitternden Händen stellte sie ihre Tasse auf dem Tisch ab und gab Marc die Zeitung zurück. Sie räusperte sich befangen, und als sie es wagte, Marc anzusehen, wich er ihrem Blick aus.
„Marc? Du hast doch einen Plan, oder?“
„Du meinst, außer den, dich in Sicherheit zu bringen?“ Auch er stellte seine Tasse fort und lehnte sich zurück. „Nein.“
Melanie sah ihn fassungslos an. „Du machst Witze.“
„Nein.“
Sie schluckte beklommen. „Moment mal. Lass mich das klarstellen.
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