BACCARA EXKLUSIV Band 59: EROBERE MICH NOCH EINMAL / KÜSS MICH - KÜSS MICH ÜBERALL / IMMER NUR DAS EINE? / (German Edition)
den Vater ihres Kindes ins Gefängnis werfen lassen?
Ihr schauderte, und sie schloss die Augen und legte ihre Hand auf den Bauch. Wie seltsam, dass diese kleine Geste sie immer wieder beruhigte und daran erinnerte, dass es etwas Wichtigeres gab, an das sie jetzt denken musste.
Nein, sie würde Marc, den großen Dummkopf, nicht einsperren lassen. Er wollte sie nur beschützen. Und trotz allem, was geschehen war, war sie allmählich doch zu der Überzeugung gekommen, dass sie nirgendwo sicherer sein konnte als hier und in Marc McCoys Gesellschaft, wenn Hooker tatsächlich frei herumlief.
Aber ob auch ihr Herz sicher war, war eine andere Sache.
Sie sah gedankenverloren ihren Verlobungsring an. Er blitzte auf im Licht der Glühbirne, was sie an ein ganz anderes Aufblitzen erinnerte. Ein Aufblitzen, das sie sekundenlang geblendet hatte. In jener Nacht, die ihr Leben verändert hatte. Sie wusste nicht mehr, was es gewesen war, das ihr die Ernsthaftigkeit der Situation klargemacht hatte, als sie vor Senator Turows Haus vorfuhr. Vielleicht war es die seltsame Stille gewesen, oder die Tatsache, dass niemand dort gewesen war, wo er hätte sein sollen. Sie und Marc hatten nur erfahren wollen, ob Hooker oder Westfield die Uhr gefunden hatten, die sie einige Stunden vorher hier verloren hatte und die das Einzige war, was ihr von ihrem Vater geblieben war. Und dann war die Hölle losgebrochen.
Das Merkwürdige war, dass der Auftrag nichts Besonderes gewesen war, sondern nur eine jener Routineüberprüfungen für einen Senator, der seine Kandidatur zum Präsidenten bekannt gegeben hatte. Es hatte keine offenkundigen Gegner oder Hasstiraden gegeben, keine Exfrau, die ihm Übles wollte. Der Senator war ein eher gewöhnlicher Mann, der in der Politik Karriere gemacht hatte und dabei zur Zielscheibe für jemanden geworden war. Und zwar nicht für einen rechtsextremen Fanatiker, sondern für einen seiner eigenen Männer, einem der besten Spezialagenten.
Melanie ertappte sich dabei, wie sie geistesabwesend ihr Schlüsselbein berührte, dort, wo sich ihre Narbe befand. Hastig nahm sie die Finger fort und seufzte. Würde sie es jemals schaffen, diese Nacht zu vergessen? Würde sie irgendwann aufhören, schweißbedeckt und mit wild klopfendem Herzen aufzuwachen und angsterfüllt nach Marc zu rufen?
„Alles in Ordnung.“
Sie atmete erleichtert auf. „Wenn man an den Teufel denkt“, murmelte sie, während Marc die Tür abschloss und verriegelte.
„Was sagst du?“
Sie lächelte. „Ich sagte: ‚Da bist du ja wieder.‘ Wirst du mich jetzt losmachen?“
Marc gab vor, die Antwort zu überdenken, und Melanie verging das Lachen. „Lass das, Marc. Ich werde schon nicht abhauen, und das weißt du.“
„Woher soll ich das wissen?“ Er holte den Schlüssel hervor und schloss die Handschellen auf.
Melanie rieb sich das Handgelenk und trocknete ihre feuchten Handflächen an ihrem Kleid. „Weil wir beide wissen, dass es keinen sicheren Ort für mich gibt, bevor Hooker nicht gefasst worden ist.“
Ein elektronisches Piepsen folgte fast sofort auf ihre Worte. Melanie blieb der Mund offen stehen, als Marc ein Handy aus der Innentasche seiner Jacke hervorholte. Er hatte also die ganze Zeit ein Telefon bei sich gehabt!
„Hallo?“ Er wandte sich von ihr ab. „Hi, Roger. Kein Wort, was? Nein, wir sind jetzt an einem sicheren Ort. Nein, ich denke nicht, dass es eine gute Idee wäre, dir zu sagen, wo.“ Marc ging ein paar Schritte weiter und senkte die Stimme. „Ruf mich sofort an, wenn du etwas Neues hörst. Und ich meine ‚sofort‘.“
Er beendete die Verbindung und steckte das Handy wieder fort. Als er Melanie ansah, wurde seine Miene noch ernster. Sie wusste nicht, was er dachte, aber er streckte die Hand aus und strich ihr zart über die Wange.
„Ich werde dich aus dieser Sache heil und gesund herausholen, Melanie.“
Sie widerstand dem Wunsch, sich den herrlichen Gefühlen hinzugeben, die diese schlichte Berührung in ihr erweckte. „Solange Hooker dort draußen ist, ist niemand in meiner Nähe sicher. Das weißt du doch, oder?“
„Ich auch nicht?“
„Ganz besonders du nicht.“
Sein schiefes Lächeln traf sie bis ins Innerste.
„Wie’s aussieht, habe ich meine Entscheidung schon getroffen.“
„Ja, das hast du wohl.“ Sie betrachtete nachdenklich sein Gesicht. „Die Frage ist, warum? Warum setzt du für mich dein Leben aufs Spiel, nach allem, was geschehen ist?“
Gute Frage. Marc hatte viele Fragen von
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