BACCARA EXKLUSIV, BAND 64
ins Gesicht sehen konnte.
„Du weinst … wenn es ist, weil wir uns nicht geschützt haben, ich habe seit Ewigkeiten mit keiner anderen Frau mehr geschlafen, und ich weiß, dass ich gesund bin. Außerdem habe ich bisher nie ohne Schutz …“
„Nein.“ Sie lachte und wandte sich verlegen ab. „Davor habe ich keine Angst. Außerdem nehme ich die Pille, aus alter Gewohnheit. Es sind Freudentränen. Ich hatte nicht erwartet, dass es so … intensiv sein würde.“
Wie hatte er das zulassen können? Es war zu früh, viel zu früh, verdammt. „Katie, es tut mir leid.“
„Es braucht dir nicht leidzutun. Es ist nur … na ja, du bist der einzige Mann außer Matt, mit dem ich … zusammen war.“
Sie weinte also nicht seinetwegen, sondern wegen Matt, konstatierte Jack. Matt mochte zwar aus ihrem Leben verschwunden sein, doch seine Präsenz war noch spürbar. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
Katie lächelte und strich ihm mit einem Finger über die Lippen. „Keine Sorge. Ich habe keine Erwartungen.“
„Was?“
„Ich meine damit, dass ich uns beide nicht mit Matt und mir vergleiche. Wir beide sind Freunde. Mehr nicht.“
Er hatte verstanden. Sie empfand etwas für ihn, natürlich. Allerdings nicht genug, um ihn zu heiraten. Nicht genug, um auf ihn zu warten. Genug jedoch, um mit ihm zu schlafen. Perfekt, oder? War das nicht genau die Art von Beziehung, die er bevorzugte? Sex ohne Konsequenzen?
„Jack? Habe ich etwas Falsches gesagt? Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Ich bin erwachsen. Ich weiß, wie das ist.“
„Ach ja?“
Spielerisch fuhr sie mit dem Finger die Konturen seines Kinns entlang. „Eine Nacht.“
Eine Nacht, dachte Jack, die ich nie vergessen werde. Und genau das war das Problem. Er löste sich von ihr, stand auf und zog seine Hose wieder an. „Du solltest dir etwas Wärmeres anziehen“, sagte er. „Du willst doch nicht frieren.“
Katie wandte sich ab.
Jack zog sein T-Shirt über den Kopf und reichte Katie die Hand, um ihr aufzuhelfen. Doch sie stand bereits nackt vor ihm. Einen kurzen Moment lang war er versucht, seine Meinung zu ändern, sie auf die Couch zu legen und sie erneut zu lieben.
Doch das durfte er nicht, denn danach könnte er ihr sicher nicht länger verschweigen, was er empfand. Und das war offenbar etwas, was sie nicht hören wollte. Nein, dachte er. Ich muss vergessen, was gerade passiert ist. Er musste seine Gefühle abstellen, wie er es vor vielen Jahren schon einmal getan hatte. „Geh ruhig, Katie“, sagte er und deutete zur Tür. „Dir wird sonst kalt.“
Erst als sie fort war, wagte er wieder zu atmen.
6. KAPITEL
Katie wollte noch nicht aufwachen. Sie hatte einen wundervollen Traum. Sie war mit Jack zusammen an einem warmen, exotischen Ort. Sie waren in einem Zelt und konnten die Meeresbrandung hören, während sie sich küssten …
Sie schlug die Augen auf und erkannte, dass es nicht das Meer war, was sie hörte, sondern Jack. Sie lag auf ihm, die Arme leicht um seinen Nacken gelegt. Ihr Sweatshirt war verrutscht, und seine Hände lagen auf ihrem nackten Rücken, dort, wo ihr BH-Verschluss sein sollte.
Einen Moment lang wagte sie nicht, sich zu bewegen. Was, um alles in der Welt, war passiert? Wieso lag sie auf ihm? Es war ihr peinlich und sie fürchtete, er könnte aufwachen und merken, was sie getan hatte. Sie dachte an die letzte Nacht zurück. Nachdem sie miteinander geschlafen hatten, schien Jack plötzlich völlig verändert. Halbwegs hatte sie damit gerechnet, denn sie wusste, dass er besorgt sein würde, sie könnte mehr von ihm erwarten. Eine Beziehung. Trotzdem traf es sie zutiefst. Also war sie gekränkt nach oben gegangen und hatte ihren alten Jogginganzug angezogen.
Sie wusste nicht mehr, wie sie ihm danach gegenübertreten sollte. Worüber sollten sie reden? Wenn es nicht so kalt gewesen wäre, hätte sie einfach oben geschlafen. Sie war froh, dass Jack auf der Couch eingeschlafen war, als sie wieder herunterkam. Bei seinem Anblick verschwand ihr Zorn. Er sah so liebenswert aus, wie er dalag, die Arme über der Brust verschränkt und mit den schwarzen Haaren, die ihm in die Stirn fielen. Es war, als hätte der Schlaf ihn wieder in ihren alten Freund verwandelt. Sie hatte ihm ein Kissen unter den Kopf geschoben und ihn zugedeckt. Dann hatte sie es sich am anderen Ende der Couch bequem gemacht.
Es war ihr vorgekommen, als hätte sie Stunden dort gesessen. Irgendwann musste sie aber doch eingeschlafen und auf ihn
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