BACCARA EXKLUSIV, BAND 64
gerutscht sein. Der bloße Gedanke daran war ihr peinlich.
Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich aus dieser Lage zu befreien. Vorsichtig versuchte sie aufzustehen. Jack seufzte im Schlaf, und sie hoffte, er würde sie loslassen. Stattdessen glitten seine Hände über ihren Körper. Wenn seine Daumen sich jetzt bewegen sollten, würden sie ihre nackten Brüste berühren. Gleichzeitig spürte Katie Jacks Erregung, als er sich an sie presste. Sie wusste, dass er schlief und es nichts mit ihr zu tun hatte, dennoch …
„Guten Morgen, Katie.“
Katie war so überrascht, dass sie beinah von der Couch gefallen wäre, doch Jack hielt sie fest, wobei seine Daumen leicht über ihre Brust strichen.
„Ich war … also, ich …“, stammelte sie benommen.
Jack lächelte sie an und sah ihr in die Augen. Katie erschauerte.
„Ist dir kalt?“, erkundigte er sich. Noch immer machte er keine Anstalten, sich von ihr zu befreien.
Sie schüttelte den Kopf.
„Wieso erschauerst du dann?“
„Ich … ich bin hungrig.“
„Ich auch“, sagte er, ohne sie aus den Augen zu lassen.
Das Klingeln des Telefons ließ sie beide aufschrecken, und Katie nutzte die Gelegenheit, um rasch aufzustehen. Sie zog ihr Sweatshirt herunter und reichte Jack sein Handy.
Seufzend klappte er es auf und meldete sich. „Ja?“
Katie ging zum Feuer, öffnete das Gitter und legte Holz nach.
„Na schön“, sagte Jack. „Tut mir leid, Carol …“
Ein kalter Schauer überlief sie beim Klang des Namens der anderen Frau. Sie war also doch seine Freundin. Aus welchem Grund sollte sie sonst so früh am Morgen anrufen? Wahrscheinlich wollte sie wissen, wo und mit wem er die Nacht verbracht hatte.
„Ich weiß noch nicht, wann ich zurückkomme“, hörte sie Jack sagen. „Ich weiß, ich weiß. Das muss eben warten. Im Augenblick kann ich ohnehin nichts unternehmen.“ Er klang gereizt.
Katie erinnerte sich daran, wie sie sich gefühlt hatte, als sie erfuhr, dass Matt mit einer anderen Frau zusammen war. Obwohl sie ihn nicht geliebt hatte, traf sie der Verrat doch. Sie hatte sich damals geschworen, niemandem jemals diesen Schmerz zuzufügen. Doch anscheinend war genau das passiert.
Als er das Handy wieder zuklappte, fragte sie: „Geht es ihr gut?“
„Carol?“ Jack zuckte mit den Schultern. „Sie wird darüber hinwegkommen.“
Es entsetzte sie, dass er nicht einmal Schuldgefühle zu haben schien.
Jack ging zu ihr und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Ich finde, wir sollten über letzte Nacht reden.“
„Da gibt es nichts zu reden. Und ich entschuldige mich bei Carol. Ich hatte kein Recht …“
„Wieso solltest du dich bei Carol entschuldigen?“
„Ich weiß, wie es ist, mit einem Mann zusammen zu sein, der untreu ist.“
Jack machte ein verwirrtes Gesicht. „Wovon sprichst du eigentlich?“ Er stutzte. „Glaubst du etwa, Carol und ich …“
Katie runzelte die Stirn.
Jack grinste. „Carol arbeitet für mich. Sie ist meine Buchhalterin und eine wunderbare Frau. Allerdings werden ihr Ehemann, mit dem sie seit vierzig Jahren verheiratet ist, und ihre Kinder und Enkelkinder nicht allzu glücklich darüber sein, von unserer Affäre zu erfahren.“
„Dann bist du mit niemandem zusammen?“
„Nein. Das habe ich doch gestern schon gesagt.“
„Nicht, dass es mich etwas anginge.“ Sie wich einen Schritt zurück.
Jack folgte ihr. „Nur um das klarzustellen, ich war in meinem ganzen Leben noch nicht untreu. So etwas würde ich niemandem antun.“
Ihre Blicke trafen sich. Einen Moment lang stiegen die vertrauten Gefühle in Katie auf. Sie wollte ihn küssen, ihn in den Armen halten, ihn besitzen. Stattdessen drehte sie sich um und nahm ihre Jacke.
„Wohin willst du?“
„Mehr Holz holen.“
„Das mache ich.“
„Nicht nötig.“ Katie zog bereits ihre Stiefel an. Sie musste fort von ihm, egal wohin.
Sie floh praktisch zur Tür hinaus. Draußen blieb sie abrupt stehen. Über Nacht war noch mehr Schnee gefallen, der alles bedeckte und ihren Garten wie eine Märchenlandschaft aussehen ließ. Auf dem Weg zum Schuppen versank sie bis zu den Knien darin. Der Himmel klärte langsam auf. Das Schlimmste schien vorbei zu sein. Die Temperaturen waren gestiegen und der Sturm abgeflaut. Bald würde Jack abreisen können.
Die Vorstellung machte sie traurig, und sie fragte sich, wann sie ihn wiedersehen würde und ärgerte sich gleich darauf über solche Gedanken.
Katie schob den Schnee zur Seite, doch die Schuppentür ließ
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