Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
zum Friseur musste. Trotzdem unterstrich es das aufreizende Gesamtbild, wie er hoffte.
„Naschen“, begann er, „ist nicht das Gleiche wie essen, Autumn. Wenn man nascht, dann stillt man damit niemals seinen ganzen Hunger, nicht wahr? Selbst wenn man häufig nascht. Ich meine, hier ein wenig knabbern, dort ein wenig schlecken … Es ist niemals genug, stimmt’s?“
Er machte einen Schritt auf sie zu, sodass sie sehr nah beieinander standen. Aber er berührte sie nicht, streckte nicht einmal die Hand nach ihr aus, sondern schaute ihr nur unentwegt in die Augen. Dabei stellte er erfreut fest, dass sie eine ganz besondere Wärme ausstrahlten. Zweifellos besaß er im Augenblick Autumns volle Aufmerksamkeit.
„Sicher“, fuhr er leise fort, während ihm selbst auch ein wenig wärmer wurde, „naschen kann sehr aufregend sein. Man hat mehr Auswahl. Man kann exotische Dinge probieren, die man normalerweise nicht probiert. Außerdem ist naschen durch die Dringlichkeit und die Verstohlenheit natürlich viel prickelnder, nicht wahr?“, fügte er flüsternd hinzu.
„Ja, naschen kann erregend sein, Autumn, weil es irgendwie immer ein wenig verboten ist. Aber ein richtiges Essen …“, er umfasste ihr Handgelenk, um sie noch dichter an sich zu ziehen, „… ist sehr viel befriedigender. Es erfordert ein größeres Engagement und größere Aufmerksamkeit gegenüber Details.“
Zärtlich zog er sie an sich, bis ihre Körper sich berührten, und wartete darauf, dass sie protestierte. Doch stattdessen legte sie eine Hand auf seine Brust. Die heftig pulsierende Ader an ihrem Hals verriet ihm, dass ihr Herz genauso schnell klopfte wie seins.
„Bei einem richtigen Essen hingegen nimmt man sich Zeit“, erklärte er leise. „Es gibt so viele Arten, es zu genießen, und es dauert viel länger.“ Er beugte sich zu ihr und strich ganz sanft mit den Lippen über ihre Schläfe. Sehr zu seiner Befriedigung schien diese Berührung sie nicht zu schockieren, sondern eher zu erfreuen. „Solch ein Essen muss man langsam auf sich wirken lassen, Autumn.“ Sein Mund befand sich jetzt direkt neben ihrem Ohr. „Man kann alles gründlich auskosten. Wenn man es ordentlich macht, hat ein richtiges Essen eindeutig mehr zu bieten als Naschen und ist sehr viel befriedigender.“
Obwohl er sich danach sehnte, mit den Lippen an ihrem Hals entlangzugleiten, schaffte Sean es irgendwie, sich ein wenig von Autumn zu lösen. Als er ihr die Hand auf die Hüfte legte, erwartete er erneut, dass sie ihn zurückweisen würde, doch sie reagierte überhaupt nicht. Er schaute ihr ins Gesicht und sah, dass sie ihn gedankenverloren anstarrte.
Allerdings schien ihre Aufmerksamkeit voll auf seinen Mund gerichtet zu sein. Ein heißer, wohliger Schauer durchströmte ihn, als er zudem bemerkte, dass ihre Pupillen sich geweitet, ihre Wangen sich gerötet und ihre Lippen sich geöffnet hatten, als bekäme sie nicht genug Luft.
Da ist sie nicht die Einzige, dachte Sean, der sich plötzlich leicht schwindelig fühlte, als wäre die Sauerstoffzufuhr zu seinem Gehirn unterbrochen worden. Aber wozu brauchte man ein Gehirn, wenn man von einer Frau wie Autumn so angeschaut wurde? Auf einmal schien selbst ein üppiges Essen mit allem Drum und Dran längst nicht genug zu sein, um ihn zufriedenzustellen. Denn mittlerweile hatte er einen Heißhunger bekommen, weil Autumn ihn anschaute, als wollte sie ihn mit Haut und Haaren vernaschen. Nichts würde ihm lieber sein.
Es geschieht schon wieder, dachte er. Genau wie neulich in der Bäckerei sprühten erneut Funken zwischen ihnen. Was als gut geplanter Flirt begonnen hatte, war Sean inzwischen völlig aus der Hand geglitten.
„Ja“, flüsterte Autumn, „das hört sich … ganz gut an. Ich … ich könnte mich für … für ein Essen … erwärmen, nehme ich an.“
Oh, sie war einfach süß, wenn sie durcheinander war. Er nahm sie bei der Hand und führte sie zu der Bank, auf der er den Proviant so aufgestellt hatte, dass Autumn und er ganz dicht beieinander sitzen würden. Leider bemerkte sie es sofort und ordnete nun alles so an, dass die Lunchpakete eine Art Mauer zwischen ihnen bildeten.
Verflixt!
Seufzend ergab er sich in sein Schicksal, setzte sich auf seine Seite und griff nach seinem Lunchpaket. Schließlich ist ja erst morgen Neumond, tröstete er sich. Es blieb ihm also noch ein ganzer Tag, um Autumn zu umwerben und sie dazu zu bringen, dass sie ihm eine Chance gab.
Ein ganzer Tag – und eine ganze
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