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Baccara Exklusiv Band 98

Baccara Exklusiv Band 98

Titel: Baccara Exklusiv Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christy Lockhard , Kate Little , Yvonne Lindsay
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einfach zu sitzen. Niemand erwartete etwas von ihr. Sie hatte es vorher bestimmt nicht leicht im Leben gehabt. Als es mit ihr zu Ende ging, hat sie mir einmal gesagt, dass diese letzten Monate die schönste Zeit in ihrem Leben waren. Sie hat zu guter Letzt doch noch ein bisschen Frieden gefunden.“
    „Sie war bestimmt stolz darauf, dass ein ganzer Mann aus ihrem Sohn geworden ist.“
    „Meinst du?“, brummte er.
    „Ich an ihrer Stelle wäre es gewesen“, sagte Lilly und lehnte sich an ihn.
    Nick wurde ganz verlegen. „Ich weiß nicht …“
    „Wieso nicht? Du hast gelernt, was wichtig ist im Leben. Du hast hart gearbeitet – auch an dir selbst. Das ist schon eine ganze Menge.“
    „Aber ich kann nicht verzeihen“, wandte er ein.
    „Das glaube ich nicht.“
    Er drückte ihre Hand ein wenig fester. Lilly strich sich ihr Haar nach hinten. „Wenn unser Kind nach dir kommt und auch nur halb so gut ist wie du, werde ich auf jeden Fall stolz sein“, sagte sie mit fester Überzeugung.
    Diese Worte bewegten ihn tief. Es war ein Gefühl, als hätte jemand einen Platz in seinem Herzen ausgefüllt, der vorher leer gewesen war. Nick beugte sich über sie und küsste sie lange und leidenschaftlich. Es war der Versuch, ihr irgendwie zu vermitteln, was in ihm vorging, aber er befürchtete, dass er nicht ausreichte. Er wollte ihr mehr geben.
    Ohne das Licht anzuschalten, zog sich Lilly Shorts und ein großes T-Shirt über. Sie bewegte sich so leise wie möglich im Zimmer, öffnete vorsichtig die Badezimmertür und schloss sie genauso behutsam hinter sich. Sie ließ nur wenig Wasser laufen. Kurzum, sie vermied alles, was Nick wecken könnte.
    All ihre Bemühungen waren jedoch vergebens. Nick wachte auf, ließ sich aber nichts anmerken und blieb still liegen. Er war gespannt, was geschehen würde, und beobachtete sie heimlich.
    Ohne sich noch einmal umzusehen, ging Lilly zur Tür und zog sie gleich darauf, ebenfalls sorgsam darauf bedacht, jedes Geräusch zu vermeiden, hinter sich zu.
    Nick fragte sich, was das zu bedeuten hatte. Sofort meldete sich sein altes Misstrauen wieder. Er bemühte sich, es abzuwehren, aber er hatte zu oft erlebt, dass er enttäuscht worden war. Es war wie ein automatischer Reflex, gegen den er sich nicht wehren konnte, auch wenn er sich noch so oft sagte, dass er Lilly mit Marcy nicht gleichsetzen durfte.
    Warum ging Lilly auch fort, ohne etwas zu sagen, heimlich, wie sie es schon einmal getan hatte? Warum schrieb sie ihm nicht ein paar Zeilen, um ihm zu erklären, wohin sie gegangen war?
    Mit aller Gewalt versuchte er den Ärger, der in ihm aufstieg, zu unterdrücken, aber es fiel ihm schwer. Leise fluchend stand er auf, ging unter die Dusche und zog sich an. Dann wartete er – zwanzig Minuten, eine halbe Stunde. Unruhig ging er im Zimmer auf und ab. Er vermisste sie. Sie war gerade einmal eine halbe Stunde weg, und schon kam ihm das Zimmer trostlos und leer vor ohne sie. Am liebsten wäre er hinausgerannt, um sie zu suchen.
    Dann hörte er, wie sich der Schlüssel in der Tür des Apartments drehte. Schnell setzte er sich in einen der beiden Sessel und versuchte, so unbeteiligt wie möglich zu wirken.
    Strahlend kam Lilly herein und versteckte rasch etwas hinter ihrem Rücken, als sie ihn dort sitzen sah.
    „Guten Morgen“, sagte sie freundlich und unbefangen.
    Statt ihr zu antworten, sah er sie forschend an, als wollte er von ihrem Gesicht ablesen, wo sie gewesen war.
    „Ich hatte eine kleine Besorgung zu machen“, erklärte sie.
    „Ich hätte doch mit dir kommen können.“
    „Nein, nein. Dabei wollte ich dich gar nicht dabeihaben.“
    „Aha.“
    Sie stolzierte über den weichen, tiefen Teppichboden und trat auf ihn zu. Noch immer hielt sie etwas hinter ihrem Rücken verborgen. Dann küsste sie ihn auf die Stirn und sagte: „Ich habe dir etwas mitgebracht. Ein kleines Geschenk“
    „Du brauchst mir nichts zu schenken“, erwiderte Nick verwirrt. Er wollte sie auf seinen Schoß ziehen, aber sie wich ihm geschickt aus.
    „Warte ab. Erst das Geschenk.“ Sie drehte sich halb um, raschelte mit einer Tüte und brachte dann ein kleines Päckchen zum Vorschein. „Hier!“
    Das Päckchen war in Geschenkpapier eingewickelt und mit einer Schleife drapiert. Bei genauerem Hinsehen stellte sich die Verpackung sogar als Weihnachtspapier heraus. Ein Rentierschlitten war darauf zu sehen. Nick hätte lange nachdenken müssen, um sich zu erinnern, wann er zuletzt ein Weihnachtspäckchen in der

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