Baccara Extra Band 5 (German Edition)
Mann?“, fragte sie erstaunt.
„Wir waren einige Jahre lang Kollegen – er ist Besitzer der Arzneimittelfirma, die dieses neue Medikament für den Markt testet. Vor einiger Zeit hat er mich angerufen und mich gebeten, mir Ihren Vater anzusehen. Ich dachte, Sie wüssten das.“
„Er muss vergessen haben, es zu erwähnen“, fiel Ellis beherzt ein. „Alle Anzeichen sprechen dafür, dass ich wieder völlig gesund werde, Celia. Gute Neuigkeiten, hm?“
„Wundervolle Neuigkeiten!“ Ihre Gedanken überschlugen sich. „Wir haben Ihnen sehr zu danken, Dr. Stansey.“
„Wie Ihr Vater auf die Therapie anspricht, ist mir Dank genug – seine Fortschritte übertreffen meine kühnsten Erwartungen. Aber jetzt mache ich mich besser auf die Suche nach meiner Frau. Ich werde morgen auf einer Konferenz in Kalifornien erwartet, deshalb müssen wir uns jetzt leider verabschieden. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Ellis, und sehe Sie nächste Woche zum Check-up. Meinen herzlichsten Glückwunsch zur Hochzeit, Mrs Lathem. Jethro ist ein wundervoller Mensch.“
Als er außer Hörweite war, erklärte Ellis schuldbewusst: „Jethro hat mich gebeten, Stillschweigen zu wahren. Zumindest bis nach der Hochzeit.“
„Ich verstehe.“ Celia begleitete Ellis zu seinen Räumen. „Er hat das also bereits vor der Hochzeit eingefädelt?“
„Ja. Am Dienstag, wenn ich mich recht erinnere.“
Das war der Tag gewesen, als Jethro das Treffen zwischen ihr und seiner Schwester Lindy arrangiert hatte. „Darum hast du in der Woche die meiste Zeit in deinem Zimmer verbracht.“
„Das Medikament machte mich zu Beginn benommen, und mir war häufig übel. Außerdem wollte Jethro nicht, dass du dir vorschnell Hoffnungen machst – deshalb diese Geheimniskrämerei.“
„Ist schon gut, Dad. Ich freue mich, dass es wirkt. Und danke für die wunderschöne Party.“
„Du bist eine gute Tochter, Celia.“ Er gähnte. „Vielleicht sehe ich dich morgen früh nicht. Jethro erwähnte vorhin, dass er nach Atlanta muss, und du möchtest ihn bestimmt begleiten.“
„Natürlich. Gute Nacht, Dad.“
Die Tür fiel ins Schloss, und Celia mischte sich wieder unter die Partygäste. Den unausweichlichen Streit mit Jethro vertagte sie erst einmal.
Celias letzter Tanz gehörte Jethro. Sie kochte vor Wut, schaffte es jedoch, dies vor Jethro zu verbergen. Ihre blitzenden Augen und ihren erhitzten Körper wertete er als Anzeichen von Verlangen und Leidenschaft. Als der letzte Akkord verklang, raunte er ihr ins Ohr: „Zeit, meine geliebte Frau zu Bett zu bringen.“
Das werden wir ja sehen, dachte sie aufgebracht. Sie verabschiedeten sich von den noch anwesenden Gästen und zogen sich in ihre Räume zurück. Nachdem Jethro die Tür geschlossen hatte, lehnte Celia sich dagegen, die zu Fäusten geballten Hände hinter ihrem Rücken verborgen. „Ich habe heute Abend Dr. Stansey getroffen.“
„Dein Vater hat ihn eingeladen, nicht ich.“
„Das kann ich mir denken.“ Ihre Nasenflügel bebten. „Du hast mich von Anfang an für dumm verkauft, Jethro. Erst lässt du zu, dass ich dir sechzigtausend Dollar anbiete. Und dann heiratest du mich in dem Wissen, dass es dank dieses Wundermittels keine baldige Scheidung geben wird.“
„Dr. Stansey war nicht sicher, ob das Medikament wirken würde. Ich wollte keine falschen Hoffnungen wecken.“
Das hatte Ellis auch gesagt. „Ich fühle mich … so gedemütigt und dumm. Hier geht es um meinen Vater, nicht um deinen. Warum bin ich nicht auf dieses Medikament gestoßen? Stattdessen habe ich es mir leicht gemacht und den Spezialisten geglaubt, die Dad konsultierte.“
Jethro löste seine Krawatte. „Wäre ich nicht selbst in der Pharmaindustrie tätig, hätte ich auch nichts von diesem Mittel erfahren. Es ist ja schließlich noch gar nicht zugelassen. Hör also auf, dir Vorwürfe zu machen.“
„Na schön. Nun zu dir. Wenn du mir von dem Medikament erzählt hättest, wäre diese Hochzeit überflüssig gewesen. Wüsste ich es nicht besser, würde ich glatt glauben, du hättest es darauf angelegt, mich zu heiraten.“
„Sieh es doch mal mit meinen Augen, Celia“, empörte sich Jethro. „Es gab keine Garantien für die Wirksamkeit des Mittels. Zufällig hat es funktioniert – aber es hätte genauso gut auch nicht klappen können.“
„Warum hast du mich geheiratet, Jethro?“
„Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte Dr. Stansey nicht angerufen? Hätte ich deinen Vater sterben lassen sollen? Glaubst du,
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