Baccara Extra Band 5
ihm in die Augen. „Liebe auf den ersten Blick. Wir wussten, wir sind füreinander bestimmt, und sanken uns in die Arme. Schrecklich romantisch.“
„Auch Bettgefährten von Anfang an?“, fragte er mit mildem Spott.
„Hier ist unser schauspielerisches Können gefragt.“ Celia bedachte ihn mit einem verschmitzten Grinsen. „In Harvard habe ich während der Examensphase Unmengen von Liebesromanen verschlungen, um Stress abzubauen … du gibst wirklich den perfekten Helden ab. Und sollte ich je an einen guten Friseur geraten, wäre ich als Heldin auch ganz passabel.“
„Außer dass das Liebesglück unseres Heldenpaares in diesem Fall nur drei Monate anhält. Für dich ist das alles nur ein Spiel, ja?“
„Ein Spiel, das einem sehr ernsten Zweck dient“, erwiderte sie verletzt. „Das solltest du nicht vergessen. Und für dich ist es doch auch nichts weiter als ein Geschäft, Jethro.“
„Warum auch nicht? Was habe ich schon groß zu verlieren?“
Wieder diese Ironie. Damit machte er sie noch wahnsinnig! Celia fischte einen Kugelschreiber aus ihrer Handtasche und vermerkte fein säuberlich den Vertragszusatz unter dem Dokument, das sie anschließend schwungvoll unterschrieb. „Du bist dran.“ Sie schob ihm die Papiere zu.
Seine Unterschrift war ohne Schnörkel. „Das hätten wir, der erste Schritt ist getan.“
An den zweiten Schritt mochte sie noch gar nicht denken.
Anschließend fuhr Jethro Celia nach Hause. „Für heute Abend habe ich meine Kollegen zu einem Abschiedsessen eingeladen“, erklärte Celia. „Wir sehen uns dann morgen.“
„Einverstanden.“
Doch bevor sie aussteigen konnte, umfasste Jethro ihre Schultern und zog sie an sich. „Was tust du da …“, setzte Celia zu einem schwachen Protest an.
„Üben“, sagte er trocken und küsste sie.
Celia war sofort entflammt, wie immer, wenn Jethro sie berührte. Hingebungsvoll erwiderte sie seinen Kuss, öffnete den Mund, um seine fordernde Zunge zu empfangen. Mit bebenden Fingern wühlte sie durch sein dichtes Haar, ihre Brüste pressten sich gegen die harten Muskeln seiner Brust.
Lautes Hupen ließ die beiden auseinanderfahren. Jim und Joe, schoss es Celia durch den Kopf. Wir versperren die Straße. Ohne nachzudenken, sagte sie, was ihr gerade in den Sinn kam: „Wir brauchen keine Übung. Das klappt auch so ganz hervorragend.“
Jethro atmete schwer, und kleine Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Celia ertappte sich bei dem Gedanken, ob seine Haut wohl nach Salz schmeckte. Sie war wie berauscht von seinem Duft.
Was war nur los mit ihr? Mit zitternden Knien kletterte sie aus dem Wagen, gab sich jedoch den Anschein kühler Gelassenheit.
Ein winziges Detail hatte sie Jethro verschwiegen: Die heutige Nacht würde sie im selben Motel wie er verbringen. Hätte sie bloß daran gedacht, ein Zimmer möglichst weit entfernt von seinem zu verlangen!
Kein Sex, keine ehelichen Beziehungen.
Diese Vertragsklausel hatte sie mit ihrer Unterschrift akzeptiert. Das durfte sie nie vergessen.
5. KAPITEL
Hätte Celia nicht am Nachmittag einen Heiratsvertrag mit einem Mann geschlossen, der sie gleichermaßen faszinierte und ängstigte, dann wäre die Abschiedsparty für sie zu einem vollen Erfolg geworden. In einer kurzen Ansprache hatte ihr Vorgesetzter ihre Leistungen gelobt und ihr Ausscheiden bedauert, und ihre Kollegen waren in bester Partylaune.
Auch Paul war gekommen, natürlich. Er war wohl außer Celia der Einzige, der sich nicht amüsierte, und er unternahm auch keinen Versuch, das zu verbergen.
Leider hatte Celia ihn vor einiger Zeit ganz unverbindlich zu sich nach Washington eingeladen. Leider kam er ausgerechnet jetzt darauf zu sprechen und verkündete, er würde sie an einem Wochenende im Oktober besuchen. Ihr blieb also nichts anderes übrig, als ihm von Jethro zu erzählen, obwohl sie keinen Schimmer hatte, wie sie das anstellen sollte.
Celia warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Es war bereits ein Uhr nachts, doch Paul machte keine Anstalten aufzubrechen. Offensichtlich wollte er bis zum Schluss bleiben, um noch ein paar ungestörte Momente mit Celia zu haben. Sie begann sich bei ihren Kollegen zu verabschieden. „Willst du auch los?“, fragte sie Paul.
Paul stand auf. Er war nicht so hochgewachsen wie Jethro, und jetzt sah er Celia so bekümmert an wie ein zurückgewiesener Hund sein Frauchen. Leise seufzend hakte Celia ihn unter und dirigierte ihn nach draußen. „Kaum zu glauben, wie warm es immer noch ist“,
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