Baccara Extra Band 5
weitgehend ihre eigenen Bedingungen widerspiegelten.
„Wir könnten beide Verträge unterschreiben“, lenkte Jethro ein, „dann weiß ich, dass du es auch ernst meinst. In Washington kannst du den Vertrag dann von deinem Anwalt überprüfen lassen.“
„Apropos“, warf sie ein, „ich nehme an, du hast auch mich überprüfen lassen.“
„Natürlich.“
„Und was hast du herausgefunden?“
Jethro hob sein Glas. „Auf eine gelungene Ehe, mein Liebling.“ Seine Augen blitzten vor Spott.
„Ich bin nicht dein Liebling!“, zischte sie.
„Stell dir vor, dein Vater wäre anwesend. Ein bisschen Übung kann nicht schaden.“
So weit hatte Celia noch gar nicht gedacht. „Lass uns eines klarstellen, Jethro, ich bin es, die hier die Fäden zieht. Betrachte es als Job, für den ich dich sehr gut bezahle. Ich bin der Arbeitgeber und du mein Angestellter, kapiert?“
„Sechzigtausend Dollar … eine schöne Stange Geld.“
„Deine Informanten haben dich sicher darüber aufgeklärt, dass ich das Geld auch tatsächlich aufbringen kann.“
„Dein Vater ist Ellis Bartlett Scott III. Er hat ein Vermögen geerbt und war clever genug, es zu vervielfachen. Guter Ruf, ein Ehrenmann alter Schule, wenig Sinn für Humor. Sein Sohn schlägt nach ihm. Seine Tochter … ah, jetzt kommen wir zum interessanten Teil.“
Jethro trank einen Schluck und fuhr süffisant fort: „Wild und unbeherrscht. Ist von unzähligen Schulen geflogen, natürlich alles teure Privatschulen. Läuft ausgezeichnet Ski, hat in Harvard Sprachen studiert, ist praktisch ohne einen Cent in der Tasche einmal um die Welt gereist, hat sich währenddessen ihren Lebensunterhalt als Kellnerin verdient. Ist schließlich in Kanada gestrandet und hat ihren Abschluss am Coast Guard College gemacht. Erbin des Treuhandfonds ihrer Mutter. Besitzt einen Pilotenschein und ein eigenes kleines Flugzeug.“
Sally servierte Celia ihr Clubsandwich, doch Celia war der Appetit inzwischen gründlich vergangen.
Jethro fügte hinzu: „Viel Zeit für Männer hat sie nie gehabt. War mit einem Typen namens Darryl Coates liiert. Der hat sich gerade von Ehefrau Nummer eins scheiden lassen und ist wieder auf dem Markt. Kurz: Ich nehme dein Angebot an.“
Sie kam sich plötzlich vor wie eine Maus, mit der eine Katze ihr Spielchen treibt. „Du kannst das Geld sicher gut gebrauchen.“
„Der zweite Mann in deinem Leben ist der nette Herr Doktor. Er würde alles darum geben, dich zu heiraten.“
„Keine Chance. Ich sagte dir doch, dass er in mich verliebt ist.“
„Grund genug, ihn zu wählen.“
„Ich soll Paul heiraten, der mich liebt, und ihn dann drei Monate später vor die Tür setzen? ‚Vielen Dank, es war nett mit dir, und jetzt lassen wir uns scheiden?‘ Ich glaube kaum, dass das funktioniert.“
„Aber das ist genau das, was du mit mir vorhast.“
„Du bist anders.“ Sie hielt seinem forschenden Blick stand. „Viel weiß ich zwar nicht über dich, aber ich bin sicher, dass du sehr gut auf dich allein aufpassen kannst.“ Das hat gesessen, dachte sie triumphierend, als sie seine Miene sah. „Übrigens, dein Anwalt hat die Zahlungsmodalitäten offen gelassen. Die erste Hälfte der sechzigtausend gibt’s gleich nach der Hochzeit, den Rest, nachdem du ausgezogen bist. Als Barscheck.“
„Was passiert, wenn dein Vater mich nicht mag?“
„Du musst eben deinen Charme spielen lassen, damit es dazu erst gar nicht kommt.“ Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
„Nun ja, ich habe Klasse, wie du dich auszudrücken pflegtest. Zumindest besitze ich genug Manieren, um mit Messer und Gabel umgehen zu können und mir nach dem Essen nicht die Finger abzulecken.“
„Das meinte ich nicht! Du gibst mir das Gefühl, ein schrecklicher Snob zu sein.“
„Was hast du dann gemeint?“
„Deine ganze Haltung … deine Selbstsicherheit und Autorität. Als würdest du weitaus mehr Verantwortung tragen als die eines Skippers.“
Ein Aufflackern in seinen Augen legte die Vermutung nahe, dass sie der Wahrheit erneut sehr nahegekommen war.
„Wie haben wir uns kennengelernt?“, fragte Jethro unvermittelt.
„Wir sagen einfach die Wahrheit – ich bin eine lausige Lügnerin. Wenn wir uns etwas ausdenken, würde ich mich nur in Widersprüche verwickeln. Du hast mich aufgesucht, um mir für die Rettung von der gekenterten ‚Starspray‘ zu danken. Ganz einfach.“
„Und wir haben uns ineinander verliebt“, spann Jethro den Faden weiter.
„Genau.“ Sie sah
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