Baccara Extra Band 5
wäre er ziemlich schnell gelaufen.
„Was machst du denn hier?“, fragte sie ihn.
„Ich wollte mit dir reden.“
„Vorhin hast du noch gesagt, es gäbe nichts mehr zu bereden.“
„Ich habe mich geirrt“, erklärte Harry, und sie merkte an seinem Tonfall, wie ernst es ihm war. „Ich glaube, ich habe in letzter Zeit ziemlich viele Fehler gemacht.“ Sein Blick fiel auf ihren Koffer. „Gehst du weg?“
„Ja, in ein Hotel.“ Sie stutzte. Hatte sie Harry richtig verstanden? Er entschuldigte sich? „Was willst du von mir, Harry?“
Er trat dicht vor sie hin, und sie wartete auf seine Berührung. Aber er ließ die Hände sinken. „Ich habe mich so dumm verhalten. Dabei bist du ein wunderbarer Mensch. Du hast deinen Job für mich aufgegeben.“
„Ja.“ Sie legte den Kopf auf die Seite und sah ihn an.
Er nahm eine Haarsträhne und strich sie ihr hinters Ohr. „Ich liebe dein Haar“, sagte er. „Wie konnte ich mich nur so falsch verhalten, wo alles so richtig war zwischen uns? Und das ist es immer noch.“
Er streichelte ihr Gesicht. Seine Hände waren sanft und beruhigend. „Du liebst mich.“
„Ja.“ Sie spürte, wie sich ein warmes Gefühl in ihrem Körper ausbreitete. Eine Träne rollte über ihre Wange.
„Du hast alles aufgegeben und bist zu mir gekommen.“
Jetzt ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Aber sie weinte vor Glück. Harry hob ihr Kinn und blickte sie fest an. Und in seinen blauen Augen lag all das offen, was sie vorher nur andeutungsweise bemerkt hatte. Sie sah die ganze Liebe, die er für sie fühlte.
„Harry, du bist mein Leben“, sagte sie. „Nur mit dir bin ich ganz.“
„Ich glaube dir, und es tut mir leid, dass ich es nicht wahrhaben wollte. Wie konnte ich dich nur so verletzen, wo ich dich doch über alles liebe.“
Ein überströmendes Glücksgefühl erfüllte Megan. Sie legte zärtlich eine Hand auf seine Wange, und er nahm sie und küsste ihre Handfläche.
„Wir haben beide Fehler gemacht“, erklärte sie. „Und wir werden immer wieder Fehler machen. Aber wenn wir uns lieben, werden wir alle Schwierigkeiten überwinden.“
„Ach, ich hätte dir früher sagen sollen, dass ich dich liebe. Mein blöder Stolz, meine Starrköpfigkeit. Das sind meine größten Schwächen. Ich habe es nicht geschafft zu reden.“
„Wir werden daran arbeiten“, versicherte Megan. „Wir haben unser Leben lang Zeit dazu.“
„Ja. Diesmal werde ich alles richtig machen. Mein Junggesellen-Leben ist endgültig vorbei, ich brauche keine Liebesaffären mehr. Ich will Beständigkeit und eine feste Beziehung. Megan – auch wenn das hier kein besonders romantischer Ort ist –, willst du mich heiraten?“
Megan nahm überglücklich sein Gesicht in die Hände und sah ihm fest in die Augen. „Durch deine Worte wird jeder Ort romantisch, Harry. Ich liebe dich und will dich heiraten. Und jetzt küss mich endlich.“
Harry wusste nicht, was er lieber täte. Zärtlich zog er sie an sich, und es war ein Gefühl, wie er es noch nie verspürt hatte. Es war, als sei er zu Hause angekommen.
Sie war seine Frau, sie bedeutete ihm alles. Er wollte nur noch mit ihr zusammen sein.
Später, als sie eng aneinander geschmiegt im Bett lagen, kam er wieder auf die Zukunft zu sprechen. „Ich hätte zu gern das Gesicht von Grandpa Joe gesehen, als mein Vater ihm erzählte, dass du gekündigt hast.“
Er stützte sich auf den Ellbogen und sah sie an. „Weißt du, dass du ganz schön verrückt bist? Gibst den Job deines Lebens auf, um mir nachzulaufen.“
Sie blickte liebevoll-schelmisch zu ihm hoch. „Stimmt, ich bin verrückt. Verrückt nach dir. Aber ich bekomme ja jetzt einen viel besseren Job.“
„Ja? Was denn für einen?“
„Als deine Ehefrau.“
Er küsste sie lachend, und jetzt waren keine Worte mehr nötig.
Draußen wurde es schon wieder hell. „Willst du mich eigentlich immer die ganze Nacht auf Trab halten?“, fragte sie.
„Na klar.“
Sie kniff ihn spielerisch in den Arm. „Wie sollen wir denn dann arbeiten?“
Harry blickte sie verschmitzt an. „Wieso arbeiten? Bei mir brauchst du dir um Geld nie wieder Gedanken zu machen. Ich habe genug davon. Wir können uns alles erlauben, und deine Mutter kann jede Behandlung bekommen, die sie braucht.“
Er wurde ernst und strich ihr nachdenklich über die Lippen. „Aber ich kenne dich. Du brauchst deine Arbeit, zumindest, bis wir Kinder haben. Und du willst bestimmt auch in der Nähe deiner Mutter leben, oder?“
Sie fuhr
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