BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01
Der Pala…“ Er unterbrach sich gerade noch rechtzeitig. „Mein Zuhause ist voll von ihren Bildern.“
„Sie war nicht die Mommy deines Bruders“, sagte Eve. „Seine Mutter war böse, genau wie er.“
„Ja, Nusi war eine sehr böse Frau.“
„Keine Sorge. Ich werde nicht zulassen, dass er meiner Mom so wehtut, wie Nusi meiner Großmutter Seana wehgetan hat.“
Judah starrte seine Tochter an. Ihre Fähigkeiten waren nicht nur für ihr junges Alter ungewöhnlich stark ausgeprägt, sie hatte auch mehr übersinnliche Gaben als die mächtigsten Mitglieder seines Stammes. „Woher weißt du, was mit meiner Mutter geschehen ist?“
Eve legte sich die Hand aufs Herz. „Ich weiß es hier drin. Das ist alles. Ich weiß es einfach.“
„Was weißt du?“ Mercy stand an der offenen Tür.
Eve rannte zu ihrer Mutter. „Rate mal! Ich weiß jetzt, woher ich so gut malen kann. Ich habe es von meiner Großmutter Seana.“
Mercy sah Judah fragend an.
„Meine Mutter war eine begabte Künstlerin.“
„Ich habe ein Bild von dem bösen Mann gemalt.“ Eve eilte zu ihren Bildern und hob die Zeichnung auf, um sie Mercy zu zeigen.
„Wann hast du diesen bösen Mann gesehen?“ Mercy starrte auf das Porträt. Judah merkte, dass sie ihr Bestes tat, um nicht zu zeigen, wie aufgewühlt sie war.
„Er hat wieder versucht, mit mir zu reden.“ Eve runzelte die Stirn, warf das Bild auf den Boden und trampelte darauf herum. „Aber ich habe nicht mit ihm geredet. Und Daddy hat ihm gesagt, dass er mich lieber nicht noch einmal belästigen soll, sonst wird es ihm leidtun.“
Judah räusperte sich. „Cael kann nicht in Eves Gedanken eindringen, wenn sie ihn nicht lässt. Die Barriere, die du um sie errichtet hast, wird sie beschützen.“
„Ja, ich weiß.“ Mercy streckte die Hand aus. „Komm mit, Liebes. Sidonia hat das Mittagessen fertig. Dein Lieblingsessen – Makkaroni mit Käse.“ Sie warf Judah einen Wir-müssen-reden-Blick zu. „Lauf und sag Sidonia, dass Judah und ich gleich bei euch sind.“
Zögernd sah Eve von einem Elternteil zum anderen. „Ihr werdet euch aber nicht schon wieder streiten?“
„Nein, werden wir nicht“, versprach Mercy.
„Das will ich hoffen.“ Eve ließ ihre Schultern hängen und schlenderte langsam hinaus.
Judah wartete nicht darauf, dass Mercy ihn anfuhr. „Er wird kommen. Bald schon.“
„Ich verstehe.“ Sie trat einige Schritte zurück und schloss die Tür. „Wenn er kommt, kannst du ihn nicht auf Raintree-Gebiet bekämpfen.“
„Ich verstehe deine Sorge. Aber wenn er einen Weg findet, den Schutzschild zu durchdringen, bleibt mir keine Wahl.“
„Nur jemand, der mir oder meinem Bruder Dante ebenbürtig ist …“
„Ehe du fragst: Nein, Cael ist nicht Dranir der Ansara. Aber er ist ein mächtiger Zauberer.“
„Wenn er hierherkommt, wird Eve seine Anwesenheit spüren, und sie wird dir helfen wollen.“
„Wenn die Zeit gekommen ist, musst du bei Eve bleiben“, sagte Judah. „Wenn ich dadurch abgelenkt werde, dass ich sie beschützen …“
„Du musst mit ihr reden. Du musst ihr erklären, wie wichtig es ist, dass sie sich nicht einmischt, Judah.“
„Gibst du mir Zeit mit ihr – allein?“
„Ja. Ich sage Sidonia, dass du heute Nachmittag mit Eve spazieren gehst, während ich arbeite.“
Judah bemerkte Mercys Stirnrunzeln und das Misstrauen, das sie nicht vor ihm verbergen konnte. „Du warst den ganzen Morgen fort. Eve hat gesagt, du machst kranke Leute gesund.“
„Es ist kein Geheimnis, dass ich eine Heilerin bin.“
„Und was machst du heute Nachmittag?“
„Wir hatten gestern einen Neuzugang. Sie hat vor sechs Monaten ihren Mann und beide Kinder bei einem Autounfall verloren und unerträgliche Schmerzen.“
„Und du wirst diesen Schmerz aufnehmen. Warum setzt du dich so einer Folter aus, Mercy?“
„Weil es falsch ist, die Gaben, mit denen wir gesegnet sind, nicht zu nutzen. Es ist nicht nur etwas, das ich tue – es ist meine Bestimmung.“
„Deine Bestimmung. Ich verstehe.“ Judah fragte sich, ob Mercy verstand, dass es die Bestimmung ihrer Tochter war, sein Volk zu retten.
Judah telefonierte jeden Morgen und jeden Abend mit Claude und hatte erfahren, dass weder Cael noch seine Krieger nach Terrebonne zurückgekehrt waren. Das bedeutete nur eins: Er würde nach Sanctuary kommen. Judah musste Eve beschützen, er musste sie in Sicherheit bringen.
Nach dem Abendessen mit seiner Tochter und der ständig wachsamen Sidonia wollte Judah Eve
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