BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01
und unsere Tochter mit nach Terrebonne. Mercy und Eve werden Zeit brauchen, aber unser Volk braucht die königli che Familie der Rainsara, um sie in die Zukunft zu begleiten.
Claude erteilte eilig Befehle. Der neue Clan der Rainsara begann, den heiligen Grund erhobenen Hauptes zu verlassen. Die Raintree versammelten sich um Dante, Lorna, Gideon und Hope.
Judah hob Eve hoch. Dann schlang er einen Arm um Mercys Taille. „Wenn du noch mehr Zeit brauchst …“
„Nein“, antwortete Mercy. „Ich habe gehört, was du zu Claude gesagt hast. Du hast recht. Unser Volk braucht uns – dich, mich und Eve.“
EPILOG
Eve ging zu Hope und legte ihr die Hand auf den flachen Bauch. „Hallo, Emma. Ich bin deine Cousine Eve. Es wird dir gefallen, Onkel Gideons kleine Prinzessin zu sein.“
Die Erwachsenen sahen fasziniert zu, wie Eve mit Gideons und Hopes ungeborener Tochter kommunizierte. Sie hörten zwar nur Eves Teil des Gesprächs, aber Emma und Eve schienen eine enorm wichtige Unterhaltung zu führen.
Mercy hatte sich damit abgefunden, dass ihre Sechsjährige das mächtigste Wesen auf Erden war. Sie und Judah würden alle Hände voll mit ihr zu tun haben. Aber Sidonia und Sidra würden ihnen helfend zur Seite stehen. Die zwei alten Frauen benahmen sich jetzt schon wie rivalisierende Großmütter.
„Ein Glück, dass ich durch dich so viel Übung habe.“ Gideon lächelte seine Nichte an. „Ich hoffe nur, dass Emma nicht halb so viel Arbeit sein wird wie du.“
„Wird sie nicht. Das verspreche ich. Emma wird die Hüterin der Heimstätte werden.“ Eve richtete ihren Blick auf Echo. „Aber bis Emma alt genug ist, wirst du die Hüterin sein.“
„Wer, ich?“ Echo riss überrascht die Augen auf.
Eve lachte. „Du hättest wissen müssen, dass du die Hüterin sein wirst.“
„Ich kann meine Zukunft nicht so gut voraussehen.“
Sidra legte eine Hand auf Echos Schulter. „Ich auch nicht, meine Liebe. Und ich sehe das als Segen an.“
In den zwei Tagen, die seit der letzten Schlacht vergangen waren, hatten sich Judah und der Hohe Rat mit Dante, Gideon, Mercy und den hochrangigsten Raintree getroffen. Überall auf der Welt waren Ansara im Zuge der Wandlung umgekommen, aber noch mehr waren Mitglieder des neuen Stammes geworden – der Rainsara. Sie waren jetzt Verbündete der Raintree.
Es hatte noch ein weiteres Treffen gegeben, nur zwischen Mercy und ihren zukünftigen Schwägerinnen. Sie hatte beide Frauen sofort gemocht und gespürt, dass Lorna ebenso die perfekte Partnerin für Dante war, genau wie Hope für Gideon. Mercy wusste, dass sie Sanctuary in fähigen Händen ließ. Auch wenn Echo ihre Fähigkeit anzweifelte, so eine große Verantwortung zu tragen, hatte Mercy keine Zweifel. Sie wusste, dass sie ihre Brüder bei den Frauen zurückließ, die sie liebten und die von ihnen geliebt wurden. Jetzt war Mercy frei, um ein neues Leben zu beginnen. Mit Judah. Ohne Schuld oder Reue.
„Es wird dauern, bis ich meine Brüder wiedersehe“, sagte Mercy zu Hope und Lorna. „Wenn alles gut geht, tolerieren sie Judah. Ich erwarte nicht, dass sie Freunde werden, aber …“ Mercy räusperte sich. „Unsere Kinder werden sowohl Freunde als auch Cousins und Cousinen sein, dann sind Raintree und Rainsara wirklich vereint.“
Kurz bevor sie Sanctuary endgültig verließ, versuchte Mercy, ihr Schwert wieder über den Kamin in ihrem Arbeitszimmer zu hängen, aber es fiel immer wieder zurück in ihre Hand.
„Jetzt ist es Mercys Schwert“, erklärte Gideon.
„Nimm es mit“, sagte Dante, „und bete, dass du es nie wieder benutzen musst.“
Lorna legte Dante die Hand auf die Schulter. Sie sagte nichts. Aber Mercy sah die sofortige Veränderung in ihrem Bruder, sah, wie sein Geist sich beruhigte.
Judah legte seinen Arm besitzergreifend um Mercys Schulter. „Bist du fertig?“
Tränen in den Augen und einen Kloß im Hals, nickte Mercy.
Als sie gingen, sagte Dante: „Pass gut auf sie auf.“
Ohne sich umzudrehen, zog Judah sie fester an sich und antwortete: „Das verspreche ich.“
Stunden später flog die neue königliche Familie der Rainsara von North Carolina in die Karibik nach Beauport, Terrebonne. Eve schlief friedlich, Sidonia schnarchte leise. In der Stille, hoch über dem Erdboden, umarmte Judah seine Dranira und küsste sie.
„Du weißt, dass ich dich liebe“, sagte sie. „Ich habe dich geliebt, seit wir uns das erste Mal begegnet sind. All die Jahre hindurch, und nach allem, was passiert ist …
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