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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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sie nicht in seinem Haus bleiben.
    Behielt er sie also bei sich, um sie zu verführen? Er konnte sie dazu zwingen, mit ihm zu schlafen, aber er war kein Vergewaltiger. Er war vielleicht ein Verrückter, auf jeden Fall ein Tyrann, aber er war kein Vergewaltiger.
    Irgendwie fühlte sich Sex als Begründung auch nicht richtig an. Wenn er sie in sein Bett bekommen wollte, war es wohl kaum der richtige Weg, sie zu seiner Gefangenen zu machen und sie dann auch noch alleine zurückzulassen. Außerdem konnte sie sich nicht vorstellen, dass sich jemand so viel Mühe gab, nur um mit ihr zu schlafen.
    Er musste einen anderen Grund haben, aber sie konnte sich beim besten Willen nicht denken, was. Und bis sie es herausfand … na ja, solange gab es sowieso nichts, was sie tun konnte. Bevor es ihr nicht irgendwie gelingen würde, ihn bewusstlos zu schlagen und zu fliehen, saß sie fest, und zwar so lange, bis er bereit war, sie gehen zu lassen.
    Die letzte Nacht war, von dem Moment, in dem der Gorilla sie vom Blackjacktisch weg „begleitet“ und sie in Raintrees Büro gezerrt hatte, ein reiner Albtraum gewesen. Ein Schock war so kurz auf den anderen gefolgt – jeder irgendwie schlimmer als der zuvor –, dass sie sich irgendwann fühlte, als hätte sie den Bezug zur Wirklichkeit verloren.
    Gestern um die gleiche Zeit hatte niemand gewusst, wer sie war, und es hatte ihr so gefallen. Oh, Leute kamen zu ihr, um mit ihr zu reden, wie sie es mit Gewinnern eben machen, und das war auch in Ordnung, aber alleine sein war besser als nur in Ordnung, es war sicher .
    Raintree wusste nicht, was er mit seiner Forderung, zu bleiben und zu lernen, mit ihrer „Gabe“ umzugehen, von ihr verlangte. Nicht, dass er sie bitten würde – er ließ ihr keine andere Wahl.
    Er hatte sie ausgetrickst, damit sie zugab, im Umgang mit Zahlen besondere Fähigkeiten zu haben, aber er hatte keine Ahnung, wie schlecht ihr bei dem Gedanken wurde, dass dieses Talent etwas Übernatürliches war. Am liebsten hätte sie sich in einem Mauseloch verkrochen.
    Er war in einer Kultur aufgewachsen, in der es normal war, übernatürliche Gaben zu haben. Er war als Prinz aufgewachsen, du liebe Zeit. Prinz von Merkwürden, aber trotzdem ein Prinz. Er hatte keine Ahnung, wie es war, in den Slums aufzuwachsen, ungewollt und anders als die anderen. In ihrem Leben hatte es keinen Vater gegeben, nur eine endlose Reihe von „Freunden“ ihrer Mutter. Er war nie vom Tisch vertrieben worden, nie so sehr geschlagen, dass er aus seinem Stuhl fiel, nur weil er etwas gesagt hatte, was seiner Mutter seltsam erschien.
    Als Kind hatte sie es nicht verstanden. Was war so falsch daran, zu sagen, dass der Bus, den ihre Mutter durch die Stadt zu ihrem Job in der Bar nahm, sechs Minuten und dreiundzwanzig Sekunden zu spät kommen würde? Sie hatte gedacht, ihre Mutter würde das wissen wollen. Stattdessen bekam sie eine Ohrfeige.
    Nummern waren ihr Ding. Wenn irgendetwas eine Zahl enthielt, wusste sie, was diese Zahl war. Sie erinnerte sich an die erste Klasse. Sie erinnerte sich an die Erleichterung, die sie empfunden hatte, als ihr endlich jemand Zahlen erklärt hatte – als wäre ein riesiger Teil ihres Selbst endlich an seinen vorgesehenen Platz gefallen. Ihr ganzes Leben lang war sie fasziniert von Zahlen gewesen, aber es war, als wären sie eine fremde Sprache, die sie nicht verstand. Sie hatte gedacht, sie sei genau so dumm, wie ihre Mutter immer sagte, bis sie in die Schule gekommen war und dort den Schlüssel gefunden hatte.
    Als sie zehn war, steckte ihre Mutter bereits tief im Sumpf aus Alkohol und Drogen, und ihre Ohrfeigen hatten sich zu fast täglichen Prügeln entwickelt. Wenn ihre Mutter nachts nach Hause getaumelt kam und sie beschloss, dass ihr etwas nicht passte, was Lorna am Tag getan hatte, oder am Tag davor – oder in der Woche davor –, griff sie sich, was in Reichweite lag, und ging damit auf Lorna los. Oft war Lorna von einem Schlag geweckt worden – ins Gesicht, auf den Kopf, überall, wo ihre Mutter hinkam. Lorna hatte gelernt, mit Angst zu schlafen.
    Immer, wenn sie an ihre Kindheit dachte, erinnerte sie sich an Kälte und Dunkelheit und Angst. Sie hatte Angst, ihre Mutter würde sie umbringen, und noch mehr Angst, dass ihre Mutter eines Nachts nicht mehr nach Hause kommen würde. Wenn es eine Sache gab, die Lorna ohne Zweifel wusste, dann, dass ihre Mutter sie nicht gewollt hatte, ehe sie geboren war, und hinterher noch weniger.
    Sie hatte gelernt, zu

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