BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01
die Höflichkeit besessen, ihr zu sagen, wann er zurückkommen würde.
Wenigstens könnte er anrufen – sie würde zwar nicht ans Telefon gehen, aber er könnte schließlich eine Nachricht hinterlassen.
Ein Sandwich und eine Dusche später lag sie im Bett, zu einem warmen Ball zusammengerollt, die Decke über den Kopf gezogen.
Das helle Leuchten einer eingeschalteten Lampe weckte sie. Sie ertrug die übliche lähmende Panik, wusste, dass ihre Mutter nicht da war, auch wenn ihr Unterbewusstsein das nach all den Jahren immer noch nicht kapiert hatte. Ehe sie sich genug entspannen konnte, um die Decke vom Gesicht zu ziehen, wurde die Decke angehoben, und ein warmer, fast nackter Dante Raintree glitt neben ihr ins Bett.
„Was zum Henker machst du da?“
Er machte es sich neben ihr gemütlich und streckte einen muskulösen Arm aus, um das Licht auszuschalten. „Mein Bett scheint voller Sand zu sein, also schlafe ich hier.“
8. KAPITEL
„Sei doch nicht albern, ich kann das Haus nicht verlassen, wo sollte ich also Sand herhaben? Das ist Salz.“ Vielleicht hatte Dante erwartet, dass Lorna leugnete, etwas damit zu tun zu haben. Aber das wäre wirklich dämlich, wenn man bedachte, dass sie der einzige Mensch im Haus gewesen war. Vielleicht hatte er auch erwartet, dass sie ganz entrüstet reagierte, weil er mit ihr in einem Bett lag, aber aus irgendeinem Grund erschreckte sie das nicht. Sie ärgerte sich, dass er sie geweckt hatte, das schon, aber sie hatte sich nicht erschreckt.
„Es soll mir eine Lehre sein.“ Er schob sie zur Seite. „Rutsch rüber. Ich brauche mehr Platz.“
Er hatte sie bereits von ihrer angenehm warmen Stelle vertrieben, was sie noch mehr ärgerte. „Warum legst du dich dann nicht einfach auf die andere Seite, statt mich zu stören?“, grummelte sie und rutschte auf die andere Seite des großen Bettes.
„Du bist es, die Salz in mein Bett gestreut hat.“
Die Laken um sie herum waren kalt, sogar das Kissen war kalt. Lorna hob den Kopf, zog das Kissen hervor und warf es auf ihn. „Gib mir mein Kissen. Das hier ist kalt.“
Er machte ein grollendes Geräusch, aber er schob das warme Kissen zu ihr und stopfte das andere unter seinen Kopf. Sie kuschelte sich in die Wärme, der weiche Stoff hatte bereits seinen Duft angenommen. Sie kannte ihn erst seit kurzer Zeit, aber den Großteil dieser Zeit hatte sie in engem Kontakt mit ihm verbracht. Der primitive Teil ihres Gehirns erkannte seinen Duft und fühlte sich geborgen.
„Wie spät ist es?“, fragte sie müde.
„Du weißt, wie spät es ist. Es ist eine Zahl. Denk darüber nach.“ Er klang selber schläfrig.
Sie hatte von der Zeit nie als Zahl gedacht, aber sobald sie es tat, erschienen drei Nummern vor ihrem inneren Auge. „Eins-Null-Vier.“
„Bingo.“
Zufrieden mit sich selbst, schlief sie ein.
Sie wachte vor ihm auf. Sie wartete auf Schläge, wie immer, und entspannte sich dann langsam. Das Bett war angenehm warm, er strahlte so viel Hitze ab, dass sie sie spüren konnte, obwohl sie sich nicht berührten.
Dante lag auf der Seite, das Gesicht ihr zugewendet, sein Atem langsam und tief. Der Raum war noch zu dunkel, um viele Details zu erkennen, aber das war in Ordnung. Der Gesamteindruck war auch so schon sexy genug.
Was sollte eine Frau denken, wenn ein gesunder heterosexueller Mann neben ihr schlief und nicht einmal versuchte, ihr an die Wäsche zu gehen? Dass etwas mit ihr nicht stimmte? Dass er sich nicht zu ihr hingezogen fühlte?
Aber Dante Raintree war gefährlich intelligent und intuitiv. Sex war auf jeden Fall ein Teil ihrer Beziehung, falls man nach ungefähr sechsunddreißig Stunden Bekanntschaft überhaupt von einer Beziehung sprechen konnte. Einige dieser sechsunddreißig Stunden waren ihr wie Jahre vorgekommen, besonders die ersten vier oder fünf. Sie hatte ihn in einer Extremsituation erlebt, also kannte sie ihn besser, als es nach einer so kurzen Zeit normalerweise der Fall wäre. Es überraschte sie daher nicht, dass er in der Nacht nicht versucht hatte, bei ihr zu landen.
Sie war noch nicht bereit dazu, mit ihm zu schlafen, würde es vielleicht nie sein, das wusste er. Er hatte einfach an ihrer Seite geschlafen, und dadurch hatte er in gewisser Weise einen Gegenpol zu ihren ersten Stunden zusammen geschaffen. Vielleicht würden sie eines Tages ja doch noch miteinander schlafen.
Er war nicht einmal nackt, auch wenn die Boxershorts, die er zum Schlafen anhatte, nicht gerade viel verbargen. Sie schlief
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